The Blues Band Itchy Feet, Repertoire Records, 2012 (1981) |
Paul Jones | Vocals, Harmonica | |||
Tom McGuinness | Guitar, Mandolin, Vocals | |||
Hughie Flint | Drums, Percussion | |||
Dave Kelly | Guitar, Vocals | |||
Gary Flechter | Bass, Vocals | |||
Special Guests: | ||||
Bob Hall | Piano on Rock'n'Roll Radio | |||
Ian Stewart | Piano on Bad Penny Blues | |||
Dave Green | Bass on Bad Penny Blues | |||
Charlie Watts | Drums on Bad Penny Blues | |||
Hughie Kodo Flint | Drums on Tracks 13 - 20 | |||
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01. Talkin' Woman Blues | 12. Let Your Bucket Down | |||
02. Who's Right, Who's Wrong | Bonus Tracks: | |||
03. Rock'n'Roll Radio | 13. Tobacco Road | |||
04. Itchy Feet | 14. Doing Alright | |||
05. Ultimatum Time | 15. Stealing | |||
06. So Lonely | 16. Let The Four Winds Blow | |||
07. Come On | 17. Hardworking Man | |||
08. Turn Around | 18. These Kind Of Blues | |||
09. I Can't Be Satisfied | 19. Smokestack Lightning | |||
10. Got To Love You Baby | 20. Bad Penny Blues | |||
11. Nothin' But The Blues | 21. Green Stuff (Live Version) | |||
Nach zwei solchen Hämmern wie dem Debüt und dem darauf folgenden "Ready" noch eine Steigerung zu liefern, das war schier ein Ding der Unmöglichkeit. Selbst für so alte Hasen wie Paul Jones, Tom McGuinness, Dave Kelly, Gary Fletcher und Hughie Flint. Und dennoch wurde "Itchy Feet" ein sehr gutes Album, welches immerhin das hohe Level halten konnte. In die richtige Spur wurde es gleich mit dem flotten, druckvollen Boogie Talkin' Woman Blues gebracht, der wieder einmal unnachahmlich von Paul Jones gesungen mit herrlichem "Geschnatter" beendet wird. Für Stimmung ist also sofort gesorgt.
Who's Right, Who's Wrong bleibt in dieser Spur, nur etwas langsamer, dafür erdiger und sehr ansteckend mit seinem mehrstimmigen Chor. Richtig flott wird’s im anschließenden Rock'n'Roll Radio, das Dave Kelly singt und den Hörer - wer hätte anderes vermutet - in die 50er Rock'n'Roll-Zeit entführt. Ein atemloser Boogie, wie ihn die SPIDER MURPHY GANG auch mal gern eingestreut hat.
Der Titelsong macht dem Namen der Band Ehre und ist ein schöner Slow-Blues, der bei dieser Band aber trotzdem immer ohne zu viel Trübsal auskommt. Dafür gibt es reichlicht Raum für Paul Jones' tolle Blues-Harp und Dave Kellys hervorragende Slide-Gitarre.
Bester und typischer BLUES BAND Rock dann wieder bei Ultimatum Time - schnurgerade, Blues Harp-getrieben und auf den Punkt gespielt von der Rhythmusabteilung. Und immer mit dem kleinen Zwinkern im Auge, der einen schon beim Zuhören breit grinsen lässt.
Bei Come On - der Chuck Berry-Nummer, die schon die STONES als Debütsingle herausgebracht haben - erinnert mich die Band erstmals an die Kollegen von den INMATES. Die haben diesen "Stampfhammer"-Rock sogar noch etwas besser drauf.
Auch Turn Around schlägt in diese Kerbe, während bei Muddy Waters' I Can't Be Satisfied Dave Kellys Slide-Künste wieder in den Vordergrund treten. Zusammen mit Paul Jones und dessen Blues Harp bringt Kelly den Song praktisch in Eigenregie, ohne dass man etwas vermissen würde.
Letztlich fehlt dem Album eigentlich nur die ein oder andere "Über-Nummer", welche die Vorgänger so ausgezeichnet haben. Langeweile kommt auch mit "Itchy Feet" niemals auf und man kann das Album problemlos in den Kreis der besten und wichtigsten BLUES BAND Scheiben aufnehmen.
Gleich neun Bonus Tracks sind hier zu finden, was den Erwerb - neben der schönen Aufmachung und dem ausführlichen Booklet - problemlos rechtfertigen sollte.
Am Klassiker Tobacco Road kamen auch diese Kerle nicht vorbei und sie bringen eine knackige Version auf Band. Lag wohl an der begrenzten Vinyl-Spielzeit, dass dieser Song nicht mit auf dem Originalalbum war.
Das rasante Doing Alright erinnert ein bisschen an Rory Gallaghers The Loop. Stealing ist ein weiterer QUO-Boogie in typisch britischer Machart, den man sich auch gut in den dortigen Fußballstadien vorstellen kann.
Zu den Klassikern der Band gehört zweifellos auch Let The Four Winds Blow. Eine erneute "Demonstration" von perfektem Zusammenspiel und dem Können der jeweiligen Solisten. Muss man hören!
Die letzten beiden Titel stammen - entgegen der vorigen Bonus Tracks - nicht aus den Sessions zum Album. Bad Penny Blues sollte mal eine Paul Jones Single werden und dem Titel fehlt eigentlich nur ein richtig guter Gesang, um diese Hürde zu meistern. Ein schönes Instrumental allemal.
Welchen Status Green Stuff im Repertoire von der BLUES BAND hatte - und immer noch hat -, kann man sich bei der Live-Version dieser Nummer vergegenwärtigen. Nicht ganz so perfekt wie die Studiofassung, aber immer noch ein verdammt geiler Song!
Die Trilogie "Original Blues Band Bootleg Album", "Ready" und "Itchy Feet" ist - egal von wem - kaum zu schlagen und sollte in jedem Blues-/Blues Rock-Haushalt stehen. Danach war nicht immer alles zwingend, was die Band veröffentlicht hat, aber hieran führt kein Weg vorbei.