The Blues Band Back For More, Repertoire Records, 2014 (1989) |
Gary Fletcher | Bass Guitar, Acoustic Guitar | |||
Paul Jones | Lead Vocals, Harmonica, Percussion | |||
Dave Kelly | Lead Vocals, Electric, Acoustic & Slide Guitar, Percussion | |||
Tom McGuiness | Lead & Back-Up Vocals, Electric & National Guitar | |||
Rob Townsend | Drums | |||
Additional Musicians: | ||||
The Memphis Horns | Brass | |||
The Kokomo Singers | Background Vocals | |||
Plas Johnson | Saxophone | |||
Kaatie Webster | D X 5 (Farfisa) | |||
The Phantom Horns | Brass | |||
Micky Sanchez | Piano on Ass In Gear and Great Crash | |||
Bob Hall | Piano | |||
Peter Filleull | Synthesizer, Electric Piano, Organ | |||
Liz Kitchen | Percussion, Vibes | |||
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01. Normal Service | 08. Don't Buy The Potion | |||
02. Victim Of Love | 09. Bad Boy | |||
03. Not Me | 10. Down In The Bottom | |||
04. Blue Collar | 11. Leaving | |||
05. Can't Get My Ass In Gear | Bonus Track: | |||
06. The Great Crush | 12. Jump Up And Shout | |||
07. When I Itches I Scratch | ||||
Nach nur wenigen, wenngleich aufregenden und erfolgreichen Jahren verabschiedete sich THE BLUES BAND 1983 mit dem Live-Album "Bye Bye Blues". Die Verbindung zwischen den Musikern riss natürlich ebenso wenig ab, wie ihre Liebe zum Blues, R&B und Anverwandtem. Und so hieß es 1989 schließlich: Das kann noch nicht alles gewesen sein, wir sind “Back For More“!
An der Besetzung hatte sich nichts geändert und sie ist bis zum heutigen Tag – die Band rüstet sich eben zu einer weiteren Tour, auch durch Deutschland! – die gleiche geblieben. Allerdings hat man anlässlich dieser Wiedervereinigung einige Gäste ins Studio geladen, u. a. die legendären MEMPHIS HORNS. Waren es Bedenken, die eigenen Fähigkeiten würden nicht mehr ausreichen? Immerhin, 1989 waren MTV und Hair-Metal-Bands auf einem Hoch und Blues wurde in der breiten Masse erst wieder so richtig wahrgenommen, als Gary Moore kurz darauf den Blues “wiederentdeckte”.
Was die Gründe auch gewesen sein mögen, das funkige Normal Service erhält schon reichlich Bläser-Unterstützung und eine Menge Chicago-Flair, welches mich an die amerikanischen Kollegen von ROOMFUL OF BLUES denken lassen. Geht etwas gemächlich los und auch Victim Of Love kommt eher soulig und sehr gefühlvoll. Allerdings mit viel Klasse gespielt.
Dave Kellys Slide-Guitar taucht in Titeln wie Not Me oder Blue Color eher im Hintergrund auf, aber unverkennbar und ebenso wie Paul Jones‘ Blues Harp immer ein Genuss zu hören. Trotzdem geht es erst mit Can’t Get My Ass In Gear so richtig ab. Mit jeder Menge Cajun und Boogie-Drive klingt der Song ein bisschen wie George Thorogoods Half A Boy, Half A Man. Das treibende Saxofon verstärkt diesen Eindruck noch.
Man will es aber offensichtlich nicht übertreiben und schiebt einen akustischen Blues hinterher. The Great Crash hat das gewisse BLUES BAND-Augenzwinkern und könnte direkt aus einer Hütte im Mississippi-Delta kommen.
Zu den Klassikern der Band gehört sicher When I Itches I Scratch. Effektive Tempowechsel und Paul Jones‘ Charme lassen die locker pulsierende Good-Time-Nummer, im 60’s Sound, zu einem Favoriten im Band-Repertoire werden.
Zu meinen Favoriten gehören eher so rockig-druckvolle Songs, wie Don’t Buy The Potion, bei dem die Band deutlich im Vordergrund – mit all ihren Qualitäten – steht, und die Gäste nur für ein bisschen “Zusatztreibstoff“ im Hintergrund sorgen.
Typischster Paul Jones-Stuff wird einem mit Bad Boy beschert. Lockerer Piano-Boogie, mit tollen Solo-Einwürfen und Pauls unnachahmlicher Art.
Die flotte Up-Beat-Nummer Down In The Bottom hat Anleihen beim Klassiker I Can’t Be Satisfied, rauscht aber prächtig dahin, hat einen grandiosen Drums’n’Harp Break, bei dem Jones wieder seine ganze Klasse an der Mundharmonika demonstriert.
Leaving nimmt das Tempo leider wieder raus und auch wenn das Instrumental Jump Up And Shout am Schluss nochmal Dampf macht, bleibt bei mir eine gewisse Zwiespältigkeit zurück. Einige tolle Nummern, aber auch mancher “Schleicher“, machen aus diesem Comeback-Album keine Party-Scheibe, sondern eher was zum Mitschnippen und leichtem Mitwippen. Nicht mein liebstes BLUES BAND-Album, aber trotzdem immer noch eine Freude zuzuhören.