„Brace For Impact“ ist schon der vierte Tonträger der Kölner Band und ist ein Konzeptalbum. Dabei handelt es sich um das selbstverfasste dritte Kapitel der sogenannten „Navigators-Saga“, bei der Leute – eher gezwungenermaßen -  in fremde Welten aufbrechen, aber es schließlich schaffen, neue Horizonte zu ergründen. Also durchaus anspruchsvoll, pendelnd zwischen Melancholie, Verzweiflung aber auch Hoffnung. Dazu passt die Musik perfekt, die grundsätzlich im härteren Alternative Rock beheimatet ist, aber immer wieder Ausflüge in hochemotionalen Art Rock (Echoes, Reset To Zero) oder Dark Rock (Broken Vessel), aber auch kernigen Post-Hardcore (Apex, No Route To Host) unternimmt.

Dabei zeigt sich Sänger Sascha Joseph, der stimmlich durchaus etwas an Brain Molko von PLACEBO erinnert, auch den Klippen des Sreamens und Growlens gewachsen. Man spielt gekonnt auf der Klaviatur der Emotionen, zwischen kalt zurückhaltend und regelrecht entflammt, dabei ist das Ganze, obwohl rhythmisch sehr variabel angelegt, absolut geschmeidig ins Ohr gehend. Der beste Beweis ist Still Breathing, das wirklich das Zeug zu einem Clubhit (gibt es diese Bezeichnung noch?) hätte.

Insgesamt ist THE BLACKWHITCOLORFUL mit „Brace For Impact“ eine äußerst spannende, vielschichtige Scheibe gelungen, die nicht nur eine emotionale und musikalische Achterbahnfahrt beinhaltet sondern bei jedem neuen Hördurchgang weitere, neue Entdeckungen für den Hörer bereithält. Und mehr kann man sich ja von einem Tonträger gar nicht wünschen.