The Bitter Twins Global Panic, Wild Kingdom, 2009 |
Sulo | Lead Vocals, Guitars | |||
Anders Boba Lindström | Guitars | |||
Anders Hernestam | Drums & Percussion | |||
Stefan Björk | Bass | |||
Micke Rip | Guitars | |||
The Duke Of Honk | Moog, Piano, Clavinet | |||
Magic, Ceasar, Magnus & Anna | Horns | |||
Mattias Bärjed | Acoustic Guitar | |||
Ola Nyström | Slide Guitar | |||
Jugglo | Percussion | |||
Nicke Andersson, Magnus Carlson, Olssons Gösskör | Backing Vocals | |||
Thomas Hultkranz | Bass | |||
Brian Robertson | Guitar on Don't Hold Back | |||
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01. Virtue & The Thief | 06. Don't Hold Back | |||
02. Riot Club | 07. Liberation | |||
03. Global Panic | 08. No Sister Of Mercy | |||
04. Goodbye Vindication | 09. Rock Solid Core | |||
05. Right This Time | 10. Independent Rhyme | |||
Wenn sich der DIAMOND DOGS Lead Sänger Sulo für ein Album mit dem Gitarristen Boba Lindström - mit dem er die DIAMOND DOGS vor bald 20 Jahren gegründet hat - zusammentut, dann kann man davon ausgehen, dass jede Menge Spaß dabei herauskommt. Ihren frühesten musikalischen Einflüssen wollten sie Tribut zollen und wenn man sich "Global Panic" so anhört, dann scheinen das in sehr großem Maße THE CLASH gewesen zu sein. Für dieses Projekt wurden als jede Menge Freunde zu verschiedenen Sessions eingeladen und so finden sich u.a. Mitglieder von THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES, von THE HELLACOPTERS, selbstverständlich welche von den DIAMOND DOGS und auch so altgediente Recken wie Brian Robertson (THIN LIZZY, MOTÖRHEAD) auf diesem Album, zum fröhlichen Abrocken ein.
Virtue & The Thief hat schon gleich diesen typischen CLASH-Sound und -Touch. Der "Gegengesang", die messerscharfen, schneidenden Gitarren-Riffs und noch vorne peitschende Bläsersätze. Dazu ein paar Reggae- und Dub-Zitate, die bei diesem Eröffnungssong gleich zum Tanzen anregen.
Und der folgende Riot Club tritt einem dazu gepflegt in den Arsch. Das ist bestens zum Pogo-Tanzen geeignet, egal ob man mehr auf die Punk-Attitüde, oder mehr auf die Ska-Anleihen steht. Geht einfach geil ab!
Die von THE CLASH so gern einverleibten Dub-Reggae-Zutaten bestimmen große Teile vom Titelsong, manches klingt auch zum Verwechseln nach Joe Strummers HAVANA 3 A.M. Nachfolgeband. Doch beim Refrain klingt's stark nach Sulos Stammkapelle, den DIAMOND DOGS. Auch hier ist stillsitzen eher unmöglich.
Allein wegen der Stimme fühlt man sich natürlich oft an die "Dogs" erinnert und so geht’s mir auch mit Goodbye Vindication. Da wird zwar in den Strophen Reggae-mäßig - trotzdem mit Power - gegroovt, aber dann wird immer wieder voll aufs Gas getreten und es geht punkig ab. Wer's etwas chilliger braucht, kann bei Right This Time relaxt über die Tanzfläche wackeln. Hätte das Zeug zu einem Sommerhit, würde man die Kanten abschleifen und den Text etwas verändern. Zum Glück wird da nichts draus.
Besagter Brian Robertson ist bei Don't Hold Back mit an der 6-Saitigen tätig, ohne da sonderlich aufzufallen - bis zum Solo.. Der Song geht richtig geil ab und trägt wieder deutlichste "Dogs"-Spuren mit sich.
Und auch auf der Liberation Avenue gehen jene Vierbeiner ausgiebig spazieren. Grell, schrill, laut und frech. Die Bläser federn da nur wenig ab.
Das könnte vielleicht etwas das Problem des Albums werden: Sehr direkt knallt einem der Sound gegen die Stirn. Also nix mit relaxt im Gartenstuhl oder gepflegt im Auto cruisen. Hier wird auch bei 30 Grad mitgegroovt, mitgegrölt, ein Drink zur Hand und in Partylaune. Leisetreter können woanders hinschleichen. Auf "Global Panic" wird keine Atempause gemacht. Kaum über eine halbe Stunde lang, aber geeignet den kompletten Tag - oder die Nacht - in Fahrt zu bringen.