The Beatles

Let It Be - Anniversary Edition

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.10.2021
Jahr: 2021
Stil: Rock, Blues, Pop
Spiellänge: 76:55
Produzent: Giles Martin

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Plattenfirma: Universal Music


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
CD One: Let It Be
01. Two Of Us
02. Dig A Pony
03. Across The Universe
04. I Me Mine
05. Dig It
06. Let It Be
07. Maggie Mae
08. I've Got A Feeling
09. One After 909
10. The Long an Winding Road
11. Get Back
CD Two: Outtake Highlights
01. Morning Camera / Two Of Us (Take 4)
 
02. Maggie Mae / Fancy My Chances With You
03. For You (Take 4)
04. Let It Be / Please Please Me / Let It Be (Take 10)
05. The Walk (Jam)
06. I've Got A Feeling (Take 10)
07. Dig A Pony (Take 4)
08. Get Back (Take 8)
09. Like Making An Album (Speech)
10. One After 909 (Take 3)
11. Don't Let Me Down (First Roof Top Performance)
12. The Long And Winding Road (Take 19)
13. Wake Up Little Susie / I Me Mine (Take 11)
14. Across the Universe (Unreleased Glyn Johns 1970 Mix)
Musiker Instrument
John Lennon Vocals, Guitar, Bass,
Paul McCartney Vocals, Bass, Guitar, Piano, Organ
George Harrison Guitar, Vocals
Ringo Starr Drums
Billy Preston Organ, Piano
Linda McCartney Backing Vocals
George Martin Shaker

“Let It Be“, vielleicht das mysteriöseste von allen BEATLES-Alben. Warum? Weil es das letzte Album der Band war? Aber eigentlich doch nicht, weil bereits vor “Abbey Road“ aufgenommen, aber erst danach veröffentlicht? Weil es jahrzehntelang eine Diskussion darüber gab, wie denn die Aufnahmen eigentlich geklungen hätten, hätte man sie nicht am Schluss entnervt Phil Spector in den Rachen geworfen? Wo man doch eigentlich zurück wollte zum puristischen Rock'n'Roll der Anfangstage, als man Songs wie One After 909 geschrieben hatte? So sollte das Album ursprünglich “Get Back“ heißen und auf Betreiben Paul McCartneys erschien – ein absolutes Novum – 2003 “Let It Be... Naked“. Um die Aufnahmen so zu präsentieren, wie einst gedacht, bevor Lennon-Spezi Spector das Ding (zumindest teilweise) gegen seine berüchtigte “Wall Of Sound“ gefahren hat. Beziehungsweise das Album “reproduced“ hat, wie es auf der Original-LP vermerkt ist.

 

Im deutschsprachigen Raum kommt noch hinzu, dass der finale Albumtitel – mangels vernünftiger Englischkenntnisse – oft als “Lass es sein“ (Im Sinne von “vergiss es“) übersetzt wurde, anstatt von “Lass es geschehen“. Wie schon von den vorherigen Alben wird nun das finale (was das Veröffentlichungsdatum angeht) BEATLES-Album in einer aufwendigen Jubiläumsedition veröffentlicht, welches in der prunkvollsten Variante eine 5CD + Blu-ray-Box umfasst. Desweiteren gibt es ein 4LP – 12“ EP-Set sowie 2CD-, 1-CD, LP- und Digital-Versionen. Ich finde, die Doppel-CD sollte es schon sein. Nicht zuletzt erscheint im November ja auch der Film “The Beatles: Get Back“, der die ursprüngliche 80-Minuten-Doku “Let It Be“ aus den über 60 Stunden unveröffentlichtem Filmmaterial auf drei mal zwei Stunden streckt und ein ganz anderes Bild vermitteln soll, als die doch überwiegend gedrückte Stimmung des Originals. Da will man also schon vorbereitet sein.

 

Erneut hat der Sohn von Produzentenlegende George Martin, Giles Martin, die Finger über die Regler wandern lassen und das maximale aus den Aufnahmen gekitzelt. Ich bin ja der Meinung, dass man das Flair einer als solche konzipierten LP nicht auf eine CD übertragen kann. Es ist ein fundamentaler Unterschied, ob I've Got A Feeling das erste Lied auf der zweiten Seite (nachdem durch das Umdrehen der Vinyl-Scheibe eine dramaturgische Pause entstanden ist), oder das achte Lied einer Liedreihenfolge ist. Diese Bürde tragen aber natürlich nahezu alle jemals eingespielten LPs mit. Von Beginn an fällt mir hier ein durchsichtigerer Sound auf, als es mein – zugegeben oft gespieltes – Vinyl-Exemplar bietet. Fällt deswegen erst jetzt auf, dass in Songs wie der Lennon-Sternstunde Across The Universe oder in Georges For You Blue gar kein Bass spielt? Oder weil ich es im nahezu minutiösen Booklet gelesen habe?

 

Oder dass John an I Me Mine überhaupt nicht beteiligt war, obwohl gerade der schnelle Teil doch ganz nach seinem Geschmack gewesen sein dürfte? Und wusstet ihr, dass die geniale Aufnahme von I've Got A Feeling eines der Mitschnitte vom legendäre Roof-Top-Konzert ist? Wie auch die Wortfetzen am Ende von Get Back und somit des eigentlichen Albums. Nach wie vor schwer nachzuvollziehen ist, dass Phil Spector Don't Let Me Down (ebenfalls vom Dach-Konzert) von der Songliste für die Veröffentlichung gestrichen hat. Es wurde aber immerhin die B-Seite zur Get Back-Single und (unter anderem) auf dem “Hey Jude“-Sampler und dem “Blauen Album“ veröffentlicht. Bei den Outtakes auf dieser 2-CD-Ausgabe hören wir eine von zwei Fassungen, die auf dem Dach von Apple aufgenommen wurden und bei der John zu Beginn eines Verses die vergessenen Worte mit ein paar Phantasiesilben ersetzt.

 

Eindeutig ist zu hören, dass bei den Sessions keineswegs nur eine Endzeitstimmung vorherrschte wie man zum Beispiel am Spaß bei Maggie Mae / Fancy My Chances With You hört. Interessant auch, dass die bekannte Version von Across The Universe einen Halbton tiefer ist, als eigentlich eingespielt, weil Spector das Tape für die Streicher-Nachbearbeitung langsamer laufen lies. Das Originaltempo kriegt man bei Glyn Johns “1970 Mix“ zu hören. Den ganzen “1969 Glyn Johns Mix“ kann man sich auf CD4 der “Super Deluxe“-Box geben, wie auch etliche der Aufnahmen, die dann auf dem eigentlichen letzten Album, “Abbey Road“ landeten. Das muss jeder für sich und nach seinem Geldbeutel entscheiden. Vorfreude auf die bald zu sehenden Filmaufnahmen dieser historischen Sessions wird so oder so entfacht.

 

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