The Band Of Heathens

Sunday Morning Record

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.09.2013
Jahr: 2013
Stil: Americana, Singer-Songwriter

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Band Of Heathens
Sunday Morning Record, Blue Rose Records, 2013
Ed JurdiVocals, Guitars, Keyboards, Percussion
Gordy QuistVocals, Guitars, Lap Steel, Percussion
Trevor NealonKeyboards, Percussion
Richard MillsapDrums, Percussion
featuring:
Ryan BowmanUpright & Electric Bass
Nick Jay, Joshua ZarboBass
George ReiffGuitar, Fuzz Bass
Ricky Ray JacksonPedal Steel
Produziert von: George Reiff & Steve Christensen Länge: 45 Min 47 Sek Medium: CD
01. Shotgun07. The Same Picture
02. Caroline Williams08. One More Trip
03. Miss My Life09. Shake The Foundation
04. Girl With Indigo Eyes10. Had It All
05. Records In Bed11. Texas
06. Since I've Been Home

Viele werden ihn kennen und zu schätzen wissen, den Sonntagmorgen-Effekt: Ausschlafen, räkeln, kuscheln, frühstücken, ausspannen, Seele baumeln lassen, faul sein, bestenfalls begleitet von einer tollen Platte. Sanfte Musik, auf subtile Weise gehaltvoll, aber nicht zu schwer und verschachtelt, um sich zu überfordern.
Den idealen Soundtrack für schwerelose Sonntagvormittage liefern uns nun unsere texanischen Darlings von THE BAND OF HEATHENS.

Das mit "Sunday Morning Record" absolut treffend betitelte, vierte Studioalbum der Amis spiegelt eine markante Zäsur innerhalb der knapp achtjährigen Band-Geschichte wider. 2011/12, auf dem vermeintlichen Höhepunkt ihrer Karriere angekommen, bröselte das Gruppengefüge allmählich auseinander. Zunächst verließ Songautor, Gitarrist und Sänger Colin Brooks die erfolgreiche Americana-Truppe, später folgten Bassmann Seth Whitney und Drummer John Chipman. Erhebliche Verluste, die man erstmal wegstecken musste.
Doch nach einer gewissen Besinnungs-, Findungs- und Neuorientierungsphase, die zudem von familiären Umbrüchen begleitet wurde, rauften sich die beiden Gründungsmitglieder Ed Jurdi und Gordy Quist zusammen und prägen jetzt mit "Sunday Morning Record" einen entspannten, in sich ruhenden, gewissermaßen sehr erwachsen klingenden Neuanfang.

Die elf Songs des neuen Studiowerkes reflektieren diesen Reifungsprozess auf eine Weise, den man so wohl nicht erwarten konnte. Immer noch recht roots-orientiert zelebrieren Quist und Jurdi in ihren Kompositionen einen ruhigen Singer-Songwriter-Spirit, der vom beschwingten, groove-orientierten, teilweise recht rockig daherkommenden Ansatz der ersten beiden Alben wenig überlässt und sich in seiner kompositorischen Vielfältigkeit eher auf die Linie des Vorgängeralbums "Top Hat Crown & The Clapmaster's Son" verlegt, jedoch den psychedelischen Schleier etwas lüftet und sozusagen die spätsommerliche Sonne durchs Fenster scheinen lässt. Es gibt kaum offensichtliche Hit-Refrains, fast keine Up-Tempo-Songs, nur gelegentlich elektrische Gitarren, die frühere Präsenz der Three-Part-Harmony-Vocals wird reduziert, dafür mehr Klavier bzw. Keyboards als üblich eingearbeitet.

Doch aufgepasst, auch wenn sich die neuen Songs anfänglich etwas fremd anfühlen, gelingt es ihnen, nach kurzer Anlaufzeit vollends zu überzeugen und offenbaren eine zauberhafte Stimmung, eine Reife und Tiefe, in die man sich fallen lassen kann. Gemeinsam mit Tastenmann Trevor Nealon und Drummer Richard Millsap steigern Gordy Quist und Ed Jurdi ihr eh schon recht hohes Niveau um weitere Prozentpunkte und liefern mit "Sunday Morning Record" wohl ihr bislang bestes Album ab. Wie sie die reichhaltigen Einflüsse aus Neil Young, Randy Newman, Gram Parsons, James Taylor, David Crosby, Jackson Browne, Billy Joel und Paul McCartney zu einem ganz eigenen Band Of Heathens-Filtrat destillieren, fordert Hochachtung ein.

Die stille Hoffnung Gordy Quists, das neue Album möge dabei helfen, sich dem ständigen, fortwährenden Informationsfluss und den flirrenden Ablenkungen der medienbestimmten Welt zu entziehen, um sich auch mal der Kunst hinzugeben, sich gewissermaßen darin zu verlieren, erfüllt sich hier auf ganzer Linie. O-Ton Quist: "Ich hoffe, dass dieses Album die Menschen dazu bewegt, sich mal auszuklinken und mithilfe der Musik zu sich selbst zu finden und sich seinen Freunden zu widmen."
Bewiesenermaßen funktioniert das an einem Sonntagvormittag richtig gut.

Frank Ipach, 21.09.2013

 

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