The Band Of Heathens

Duende

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.01.2017
Jahr: 2017
Stil: Americana

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Redakteur(e):

Frank Ipach


The Band Of Heathens
Duende, Blue Rose Records, 2017
Ed JurdiVocals, Guitars, Piano, Percussion
Gordy QuistVocals, Guitars, Baritone Guitar
Trevor NealonKeyboards, Vocals
Richard MillsapDrums, Percussion, Vocals
Scott DavisBass, Lap Steel Guitar, Vocals
Guests:
Russ PahlPedal Steel Guitar
Emily Gimble, Hannah Cook, Taylor LumbyBacking Vocals
Jim VollentineWurlitzer Piano
Produziert von: BoH & Jim Vollentine Länge: 39 Min 32 Sek Medium: CD
01. All I'm Asking06. Trouble Came Early
02. Sugar Queen07. Daddy Longlegs
03. Last Minute Man08. Cracking The Code
04. Deep Is Love09. Road Dust Wheels
05. Keys To The Kingdom10. Green Grass Of California

Dem Einfallsreichtum der BAND OF HEATHENS wird auf ihrem neuen Werk "Duende" mal wieder Tür und Tor geöffnet. Die Jungs aus Austin, Texas, weiten die einst so stilsicher passende Schublade Americana erneut reichlich aus, so dass diese Begrifflichkeit immer diffuser wird. THE BAND OF HEATHENS und ihre beiden verbliebenen Hauptsongschreiber Ed Jurdi und Gordy Quist haben über die letzten 10 Jahre ihre höchsteigene Handschrift entwickelt und insbesondere nach dem Abschied ihrer Urmitglieder Colin Brooks, John Chipman und Seth Whitney vor einigen Jahren offenbar ein wenig mehr stilistischen Freiheiten und Feinheiten dazu gewonnen. Insofern bedeuten Genregrenzen inzwischen gar nichts mehr. Dieser Zustand wird hier hörbar genossen. Ähnlich wie bei WILCO, die vor gut 20 Jahren auch mal als Americana-Band starteten und inzwischen einfach nur WILCO sind. BoH sind nun ebenfalls ihre eigene Marke. Unverfälscht, unverwechselbar, echt.

Was 2013 auf "Sunday Morning Record" so selbstbewusst und spannend begann, setzen die Jungs mit "Duende" nun konsequent fort. BoH klingen hier schließlich nur noch selten so konsequent rootsy wie auf "Live From Momo's" oder "One Foot In The Ether".

Ganz gezielt wählen die pfiffigen Texaner also einen Albumtitel wie "Duende" aus und illustrieren mit diesem Wort, das aus dem spanischen Sprachgebrauch stammt und entweder auf einen Zustand gesteigerter Emotion und Ausdrucksfähigkeit verweist und/oder eine spezielle Art der Inspiration und Leidenschaft darstellt, ihre neue Entschlossenheit, feiern ihre zurückgewonnene Lust und eine wahrlich beachtliche musikalische Bandbreite.

Eine spritzige Palette, die auch durch ihren neuen Co-Produzenten Jim Vollentine (Spoon, White Rabbits, ... And You'll Know Us By The Trail Of Dead), der sich in den letzten Jahren einen exzellenten Namen in der neuen Generation der innovativen Sound-Engineers erarbeitete, um einige spannungsgeladene Sound-Facetten und Arrangementideen erweitert wird.

So wechseln unsere Freigeister vom psychedelisch angehauchten Pop des Eröffnungssongs All I'm Asking, der einiges an 60s Phil Spector Hit-Grandezza versprüht, zur eher erdigen und funky tänzelnden Sugar Queen, die mit wilden Augen auf den Bassisten schaut, der einige laszive Bass-Linien aus der Hüfte schießt.
Das ebenfalls ganz entzückend mit 60s Pop-Mustern kokettierende Deep Is Love klingt, als seien die Heathens auf der Fährte von WILCOs "Summerteeth". Keys To The Kingdom klingt wie eine schwungvolle Verneigung an Grateful Dead und J.J. Cale, während das ruppig rockende Trouble Came Early wie eine räudige Kreuzung aus Rolling Stones und Faces tönt. Daddy Longlegs belebt den Geist der guten alten Sly & The Family Stone und schickt so ganz nebenbei noch eine kleine Grußbotschaft an den verstorbenen Prince.

Zum Ende des Albums streifen die Heathens dann auch noch die Tex-Mex Grenze und schweben in kreiselnden Latino-Rhythmen über die Grasnarbe, um dann schlussendlich mit dem augenzwinkernden Green Grass Of California ihrem lang vermissten Country-Twang zu frönen und unter wabernden Marihuana-Schwaden ihre eigenen Ideen zu feiern.

Frank Ipach, 09.01.2017

 

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