The Answer

Revival

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 26.09.2011
Jahr: 2011
Stil: Hard Rock

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Redakteur(e):

Nachgehakt

Marc Langels

Ralf Frank

Frank Ipach

Christian Gerecht


The Answer
Revival, Spinefarm Records, 2011
Cornac NeesonGesang
Paul MahonGitarre
Micky WatersBass
James HeatleySchlagzeug
Produziert von: Chris "Frenchie" Smith Länge: 49 Min 43 Sek Medium: CD
01. Waste Your Tears07. Caught On The Riverbed
02. Use Me08. Destroy Me
03. Trouble09. New Day Rising
04. Nowhere Freeway10. Can't Remember, Can't Forget
05. Tornado11. One More Revival
06. Vida12. Lights Are Down

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Sie sind vielleicht der heißeste Newcomer der vergangenen Jahre: THE ANSWER aus Nordirland. Nicht nur haben sie in den vergangenen vier Jahren drei exzellente Alben veröffentlicht, sie haben auch die vielleicht größte Herausforderung bestanden, der sich eine junge Band jemals gestellt hat. THE ANSWER waren der Support für AC/DC auf deren “Black Ice“-Welt-Tournee, eine Aufgabe, an der unter anderem schon eine Band wie KING’S X gescheitert waren (und die ihre Erfahrung mit den unnachgiebigen und manchmal ignoranten Fans der Australier in dem Song Lost In Germany verarbeiteten).

Nun könnte man meinen, dass die Band dieses Pensum von Aufnahmen – Tournee – Songwriting – Aufnahme irgendwann nicht mehr ohne Substanzverlust durchhalten kann. Aber Abnutzungserscheinungen sucht man auch auf “Revival“ vergeblich. Vielmehr scheint die Band sogar noch kompakter, fokussierter und konzentrierter zu Werke zu gehen. Zudem hat sie aber ihre ohnehin beachtliche stilistische Bandbreite nun auch noch um Einflüsse des Southern Rock erweitert hat. Zumindest waren mir diese leichten BLACK CROWES-Einschübe vorher noch nicht so ins Ohr gefallen. Aber hauptsächlich bieten THE ANSWER auch hier wieder klassischen Hard Rock mit vielen 70er-Jahre-Einflüssen.

Aber was das eigentlich sensationelle an “Revival“ ist die kompositorische Klasse, die Cormac Neeson (Gesang), Paul Mahon (Gitarre), Micky Waters (Bass) und James Heatley (Schlagzeug) hier erneut an den Tag legen. Bei “Rise“ und “Everyday Demons“ hätte man denken können, dass viele Ideen noch aus den Tagen als kleine Band in Nordirland stammten und nun erst aufgenommen wurden. Aber mittlerweile ist die Fülle an eingängigen, klassischen Hard Rock-Songs einfach beängstigend. So einen Lauf hatten viele „klassische Bands“ wie etwa FREE, BAD COMPANY oder auch THE WHO nicht, wo sie über drei Alben verteilt keinen wirklich schwachen Song ablieferten.

Stattdessen hauen THE ANSWER hier mit Don’t Waste Your Tears, Use Me, Trouble, Tornado, Vida, Caught On The Riverbed, New Day Rising und One More Revival einige Kracher raus und zeigen dabei neben jeder Menge geiler Riffs, Licks und Soli alle Facetten des Rock: von eingängig über treibend bis hin zu großen Emotionen. Aber vier Tracks ragen meiner Meinung nach aus diesem Hochmassiv an Songs heraus, sind quasi die „primuses inter paris“: zum einen das göttliche Nowhere Freeway, das durch die wunderbare Leistung von SAINT JUDE-Frontfrau Lynne Jackaman noch zusätzlich veredelt wird. Dann wären da noch Destroy Me, das zur Hymne der Unkaputtbaren werden könnte, das schwelgerische Melodien-Kleinod Can’t Remember, Can’t Forget und das nachdenklich-melancholische Lights Are Down.

THE ANSWER liefern mit “Revival“ einen weiteren Beweis dafür, dass von der Band in Zukunft noch Großes erwartet werden kann. Vielleicht sind sie ja nicht mehr weit davon entfernt, demnächst in den Hallen, die sie mit AC/DC noch als Support bespielten, als Headliner aufzutreten. Zu gönnen wäre es ihnen auf jeden Fall. Momentan muss man sagen THE ANSWER sind definitiv DIE Antwort. Und die dazugehörige Frage kann nur lauten: Wem gehört die Zukunft des Rock?

Marc Langels, 19.09.2011


Sicher haben sich schon viele von uns alten Knochen gefragt, ob es eine Welt nach AC/DC, DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN gibt und wie die wohl aussieht. Natürlich krebsen ein paar Bands um die olle Erdkartoffel, die sich sowohl harten Boogie, tief prägende Riffs, als auch jenen herrlich schleppend-schlüpfrigen Bon Scott Blues auf die Fahnen schreiben. Die definitive Antwort heißt aber THE ANSWER! Mit ihren bisher zwei sehr guten bis überragenden Alben plus fantastischer Live Scheibe haben die vier Iren ein ordentliches Pfund in die Waagschalen der Rock Musik geworfen. Und sie bleiben auch mit "Revival" auf diesem konstant hohem Niveau. Selbst eine wirklich objektive Beschreibung dieser Scheibe käme ohne ein Superlativ pro Satz nicht aus. Zudem ist "Revival" so dermaßen gut, dass es fast schon Sakrileg wäre, einzelne Titel daraus hervorzuheben. Alle Rocker, Metler, Biker und Gespannfahrer dürfen daher blind zugreifen. Für die Zweifler gibt' 'nen kleinen Abriss des Geschehens:
Allein der Start (Waste Your Tears) hat schon die Brisanz eines Neutronenbeschleunigers. Herausragend, ja fast schon stilbildend ist die enorm fette Slide Guitar, die Paul Mahon (nicht nur hier) mit einer solchen Wucht ins Ohr wirft, dass einem davon schaudern könnte. Düster geht's mit Use Me weiter. Herrlich bluesig: Trouble. Viel Sustain im sägenden Nowhere Freeway, überraschende Tempiwechsel in Tornado, mächtig Rhythmus, völlig un-banale "Na-na-na-Chöre" und beißende Soli in Vida. Indie-Feeling kommt bei Caught On The Riverbed 'rüber, Ronnie James Dio Mystik bei Destroy Me. Bei New Day Rising scheint Ritchie Blackmore die Klampfe zu spielen, wunderbar melodienselig (Can't Remenber, Can't Forget) geht es weiter um im Longtrack One More Revival endgültig zu gipfeln. Mein Freund Tobi (der mithören durfte) sagt: "Dass ist nicht von dieser Welt!" Und irgendwie hat er recht. Denn dies ist aus Nordirland. Dort, wo sie sich seit Jahrzehnten die Köppe einschlagen, weil der Eine katholisch und der Andere Protestantisch ist und weil Sinn Féin und die Ulster Unionist Party hier gar nix oder alles zu sagen haben und der Polizei-Apparat sowieso...!
Würdevoll, mit einem "The Song Remains The Same" Déjà Vu geleitet uns Lights Are Down aus "Revival" hinaus. Nur kurz, weil dann verlangt das Ohr wieder nach mehr und mehr und noch mehr. Zuletzt stehen dann ja auch noch "Rise" und "Everyday Demons" im CD Schrank, buhlen lautstark um Gehör. Ein Hattrick an Heavy Rotation. THE ANSWER sind perfekt eingestellt, blubbern wie ein Big Block unter Volllast, haben einen Shouter der Extraklasse und vereinen all das Gute besten 1970er Jahre Hard Rocks in einmaliger Quintessenz.
-Und damit wäre eigentlich alles gesagt. Obwohl... einen kleinen Kritikpunkt hätte ich zuletzt doch. Die Artwork! Die Mädchen beim Bade würde ich nämlich bei einem ReRelease des Albums gerne von der anderen Seite sehen...!

Christian "Grisu" Gerecht, 20.09.2011


Wollen wir mal nicht lange um den heißen Brei reden: Die neue von THE ANSWER ist der Knaller. Die Iren haben die nächste Qualitätsstufe erreicht. Was sich auf ihrem letzten Album "Everyday Demons" bereits andeutete, gelangt hier fast zur reifen Meisterschaft. Auf "Revival" hört man eine deutliche Steigerung im Songwriting heraus, die Hooklines packen dich fast ausnahmslos am Wickel, die Arrangements sind wunderbar kompakt, die riffbeladenen Gitarren dominieren und der Gesang Cormac Neesons scheint sogar noch eine Spur besser und selbstsicherer geworden zu sein.

THE ANSWER entfernen sich auf ihrem Neuling ein wenig vom allseits beliebten Classic-Rock der Siebziger Jahre Schule, mischen in die nach wie vor zementstarke Blues-Rock Basis ein wenig mehr Leichtigkeit in der Melodieführung, steuern den einen oder anderen Refrain sogar tatsächlich ein wenig in Richtung Pop-Ohrwurm. Aber, gemach, das geschieht nicht zu drastisch, Freunde. Das Rock'n'Roll Feuer lodert natürlich weiter. Das Teil rockt schon noch, keine Sorge. Aber, der eine oder andere Titel hätte sogar Chancen im Erwachsenenradio. Dies soll hier allerdings als positive Wertung wahrgenommen werden.
Ein rundum gelungenes Album der sympathischen Iren, das im Grunde jedem Freund härterer Rock-Töne gefallen sollte.

Frank Ipach, 21.09.2011


Asche auf mein Haupt, bislang habe ich mich der Band verweigert, auch wenn die Kollegen sich doch alle Mühe gegeben haben, mein Interesse zu wecken, aber eine weitere Retro-Band, in der junge Schnösel angeblich das Erbe der bedeutendsten Bands der Rock Geschichte anzutreten gedenken und die Journaille einen Hype nachdem anderen raushaut, musste ich wirklich nicht haben.
THE ANSWER wurden nach ihren Support Tourneen mit den STONES oder AC/DC jedes Mal ins Wolkenkuckucksheim gelobt, aber der viel beschworene Sprung in die Oberliga ist bis jetzt allen Lobhudeleien zum Trotz ausgeblieben. Ich prophezeie, dass dies auch mit "Revival" nicht gelingen wird, obwohl ich von dem Album begeistert bin, welches im Gegensatz zu den Vorgängern weniger auf Anbiederung bei den Granden der Altvorderen sondern mehr auf Eigenständigkeit setzt, denn nur nach LED ZEPPELIN & Co. zu klingen wird auf Dauer nicht reichen, ein Umstand, den die aktuellen Retro Hoffnungen wie z. B. die RIVAL SONS vermutlich noch lernen dürften.
THE ANSWER scheinen diese Lektion jedenfalls verinnerlicht und sich mit "Revival" von dem ausufernden Retro Zirkus zumindestens zum Teil abgenabelt zu haben. Nicht, dass sie auf die bekannten Stilelemente verzichten würden, aber sie verarbeiten sie erfrischend modern und packen neben energetischem Classic (Heavy) Rock, gepaart mit Sleaze, Southern Rock und Metal eine wohldosierte melodische Komponente mit ins neue Wohlfühl-Potpourri, ohne dabei jedoch ihre Seele an den Kommerz zu verpfänden.

Ralf Frank, 22.09.2011

 

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