The Animen Hi!, Two Gentlemen, 2014 |
Theo Wyser | Vocals & Guitar | |||
Julien Marty | Guitar | |||
Sam Pinget | Keyboards & Guitar | |||
Robin Schneider | Bass | |||
Philippe Schneider | Drums | |||
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01. Harder Than Stone | 07. Portrait Of An Artist | |||
02. Alice In My Life | 08. Not A Single Time | |||
03. The Road Taken | 09. Another Grey Crime | |||
04. Down In Oslo | 10. Shake (On The Tabletops) | |||
05. The French Letter | 11. A 16 Smokin' Gun | |||
06. My Pretty Ballerina | ||||
Es gibt ja Bands, die wollen gar nicht berühmt werden. Lieber vor einem auserwählten, eher kleinen aber kundigen Publikum musizieren als in die Fänge der Musikindustrie geraten, um dann nicht mehr selbstbestimmt durch die Welt der Charts, des Formatradios und der Fernsehshows zu taumeln. Nicht selten landet man, ehe man sich versieht, im ZDF “Fernsehgarten“. Das Problem werden THE ANIMEN nicht haben – zumindest, wenn sie weiter solche Cover produzieren wie bei “Hi“ – sorry, aber so was geht echt gar nicht.
Schade allerdings für jeden, der sich dadurch abschrecken lässt, denn musikalisch entgeht ihm dann doch einiges. Schön dreckig fällt man mit Harder Than Stone mit der Tür ins Haus und schnell wird klar – diese unverschämt coole Mischung aus Indie, Rock und Soul würde man eher in einen verrauchten Londoner Club oder eine charmant versiffte Location in Brooklyn verorten als in die Heimat von Wilhelm Tell. Aber genau von dort kommen die Jungs um den ebenso fabelhaften wie ausdrucksstarken Sänger Theo Wyser. Entspannt, aber auch mit Groove erzielen THE ANIMEN oftmals mit weniger Aufwand optimalen Ertrag (Portrait Of An Artist), weil sie einfach jede Menge an Emotionen in die Songs fließen lassen.
Zugegeben, die offensichtliche Retroausrichtung haben derzeit auch Trillionen anderer Acts auf dem Schirm und die eine oder andere Passage kennt man von der einen oder anderen britischen Band, aber die Schweizer wissen irgendwie doch mit Charme und Understatement zu überzeugen- oder ist es doch der Mitleidsbonus durch das Cover? Im Ernst, eine rundum stimmige, tanzbare, aber auch für den Einsatz an der Bar geeignete Scheibe, die man gerne mehr als einmal in den Player bugsiert.