The Animals Greatest Hits Live!, Sanctuary Records, 1983/2004 |
Eric Burdon | Vocals | |||
Chas Chandler | Bass | |||
Alan Price | Keyboards | |||
John Steel | Drums | |||
Hilton Valentine | Guitars | |||
Gäste: | ||||
Steve Grant | Guitars | |||
Zoot Money | Keyboards | |||
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1. It's Too Late | 7. Bring It On Home | |||
2. House Of The Rising Sun | 8. O Lucky Man | |||
3. It's My Life | 9. Boom Boom | |||
4. Don't Bring Me Down | 10. We Gotta Get Out Of This Place | |||
5. Don't Let Me Be Misunderstood | Bonus Track: | |||
6. I'm Crying | 11. When I Was Young | |||
"Greatest Hits Live" ist ein Titel den wahre Fans als abstoßend empfinden. Nur die schon fast todgenudelten Allerweltshits versammelt und nichts von den seltener gespielten eigenen Favoriten zu hören...
Aber so ein Teil will verkauft werden und das ist es was die Plattenfirmen interessiert. So spielten die wiedervereinigten ANIMALS auf ihrer 83er Tour zwar nahezu ihr komplettes neues Album "Ark", aber zu hören ist hiervon leider nichts. Wäre schon interessant gewesen, wie die Songs live geklungen haben.
Immerhin wurde der Opener des Live-Sets auch hier an den Anfang platziert: Eric Burdon's It's Too Late. Dieser gehetzte Up-Tempo dürfte Oldie-geschulte Ohren denn auch leicht verwirrt haben. Der Sound ist leider von den 80ern geprägt. Ich weiß, ich reite gern darauf herum, aber: Zwei Gitarren (!) und kaum was von ihnen zu hören.
House Of The Rising Sun war im Konzert erst weit hinten angesiedelt. Hier stellt man es gleich mal weit nach vorne, damit die "Greatest Hits" Käufer auch befriedigt werden. So oft wurde dieser Song schon verwurstet, von Amateuren wie von Profis, dass es wundert wie sehr er einen doch noch berührt, wenn die Originalinterpreten ihn zelebrieren. Von der Gitarre bis zu Alan Price's Orgelsolo klingt sonst wohl keine Band so. Ähnlich geht es einem mit It's My Life, wobei sich Eric Burdon mit diesem Song hörbar mehr identifiziert und sich entsprechend reinsteigert.
Ansonsten wird an solchen Liedern natürlich nicht viel geändert - es sind halt Klassiker.
Übergangslos geht's in Don't Bring Me Down und auch hier steigert sich die Band recht gut rein. Da fetzt ansatzweise auch mal ein Gitarrensolo aus den Boxen.
Die etwas übertriebene "Keyboardwand", mit klassischer Tendenz als Intro zu Don't Let Me Be Misunderstood erträgt man wohl nur im Konzert selbst. Eric Burdon ist es zu verdanken, wenn da noch etwas Rauheit mit rein klingt und er variiert es auch streckenweise in einen Reggae-angelehnten Rhythmus.
Durch I'm Crying fegt die Band in einem furiosem Tempo und in klingt bei diesem 60's R&B-Song sehr ähnlich wie Mitch Ryder und seine Detroit Wheels zu jener Zeit.
Eric verpasst es nicht zu Beginn von Bring It On Home an Sam Cooke zu erinnern. Während die Band in eher getragenem Tempo agiert, powert Herr Burdon ein weiteres Mal recht ansprechend. Die Kirmes-Orgel klingt für mich etwas deplaziert - das Saxophon wiederum macht sich sehr gut.
Einem stimmlichen Ausfall Eric Burdon's während der Tour verdanken wir den von Alan Price gesungenen Titel O Lucky Man, der dann auch im Programm behalten wurde. Naja, die Power von Eric hat er nicht, aber in besserem Sound geht dieser Song sicher gut ab.
John Lee Hooker's Boom Boom darf natürlich nicht fehlen und auch hier wird in bester, feuriger, Mitch Ryder-R&B-Manier agiert. Leider mit einigen Schwächen beim Sound, aber das Publikum geht hörbar gut mit.
Mit einem Percussion-Intro hinter dem man eher Sympathy For The Devil vermutet hätte, beginnt das Vorspiel zu We Gotta Get Out Of This Place. Die Gitarre versucht zwar noch mit ein paar Pink Floyd-Sounds zu verwirren aber spätestens beim charakteristischen Bass-Lauf ist das Publikum im Bilde und klatscht den Song gnadenlos nach vorne. Alan Price bekommt noch mal Raum für ein längeres Orgelsolo und schließlich landet man in einem wilden Finale.
Der Bonus auf dieser Scheibe ist das damals nur auf der amerikanischen Pressung enthaltene When I Was Young. Die 80er Jahre Keyboard-Gimmicks lassen zunächst Mal Schlimmes befürchten, dann bringt die Band den Song aber doch ganz gut rüber, inkl. einem leicht psychedelisch angehauchten Gitarrensolo.
Mit einem besseren Sound hätte man bestimmt mehr Freude an dieser Scheibe gehabt.
Aufgenommen wurden die Songs beim Konzert in der Wembley Arena in London am 31.12.1983 und somit ist hier ein Teil des allerletzten Konzertes der Originalbesetzung von THE ANIMALS festgehalten. Trotz einiger Schwächen also ein Zeitdokument.