The Amorettes Game On, Off Yer Rocka Recordings, 2015 |
Gill Montgomery | Gesang & Gitarre | |||
Hannah McKay | Schlagzeug & Gesang | |||
Heather McKay | Bass & Gesang | |||
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01. Bull By The Horns | 06. Son Of A Gun | |||
02. Fire At Will | 07. Shoot From The Hip | |||
03. Get What's Coming | 08. Give 'Em Hell | |||
04. Hot And Heavy | 09. Heartbreaker | |||
05. Daddy's Got Money | 10. Rock Me, Roll Me | |||
THE AMORETTES sind eine klassisches Power-Trio aus dem schottischen Glasgow. Gill Montgomery, Hannah und Heather McKay haben sich einem harten Rock verschrieben, der eine Menge Ar**h tritt (ihr Debüt nannten sie “Haulin‘ Ass“) und dennoch nie den melodiösen Teil der Musik vernachlässigt. Bei der Musik, die die drei Damen hier machen, fühlt man sich fast zwangsläufig entweder an die Britinnen GIRLSCHOOL oder aber an die US-Amerikanerinnen von THE DONNAS erinnert, sprich Rock mit einiger Rotz-Rock- oder auch Punk-Attitüde.
Auch THE AMORETTES beherrschen die Kunst des kurzen knackigen Rock-Songs – voll auf die Zwölf, keine Gimmicks, keine Gefangene. Gill sorgt mit peitschenden Riffs dafür, dass die Nackenmuskeln ordentlich warm gehalten werden. Heather legt einen saftigen Bass-Sound à la Michael Anthony (Ex-VAN HALEN, CHICKENFOOT) dazu und Hannah sorgt für den treibenden Beat, genau so humorlos wie es Phil Rudd bei AC/DC tut.
Dabei kommen zehn Kracher raus, die die Band immer mit einem Ohrwurm-Chorus verziert, so dass sich die Lieder schnell im Gehirn festsetzen. Da muss man sich fast fragen, warum das nicht jeder Band so einfach gelingt? Klar, auch hier gibt es Qualitätsschwankungen: Get What’s Comin‘ kann nicht an die Klasse von Bull By The Horns und Fire At Will anschließen. Dafür reißt Hot And Heavy gleich wieder mit, trägt die Stimmung über Daddy‘s Got Money hinüber zu Son Of A Gun, Shoot From The Hip und Heartbreaker bevor das programmatische Rock Me, Roll Me die Scheibe so prima beendet wie sie angefangen hat.
Die Produktion ist auch stark, kein Wunder mit Chris Tsangarides saß ja auch ein Profi am Mischpult, der schon mit JUDAS PRIEST, THIN LIZZY, OVERKILL, HELLOWEEN oder KING DIAMOND zusammen gearbeitet hat (um hier mal nur einige Namen zu nennen). Er weiß also, was er da tut. Die Band klingt hier zwar sehr gut, aber doch noch mit einer ordentlichen Portion Dreck im Sound, der für eine solche Musik einfach dazu gehört. Das Ganze klingt in meinen Ohren ein wenig wie die jüngsten Scheiben von BULLET.
THE AMORETTES legen mit “Game On“ ein Zweit-Werk nach Maß vor. Ein Album wie ein Satz heißer Ohren, das man auch gut und gerne im Dauer-Modus hören kann. Sicher, ein paar musikalische Wendungen mehr würden der Scheibe ganz gut zu Gesicht stehen, denn so klingen die Lieder doch sehr gleichbleibend. Aber eben gleichbleibend gut. Und schließlich stehen die drei Schottinnen ja immer noch ganz am Anfang ihrer Karriere. Dazulernen können sie ja bei den kommenden Scheiben immer noch.