The Alan Parsons Project

Eve/Ammonia/Avenue/Gaudi

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 25.10.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Eve/Ammonia Avenue/Gaudi, Arista / Sony BMG, 2008 (1979 / 1984 / 1987)
Eve:
Alan ParsonsAutoharp, Drum Machine, FX Compilation, Guitar
Duncan MackaySynths, Keyboards
Ian BairnsonGuitar
David PatonBass
Stuart ElliottDrums
Lenny ZakatekVocals on You Lie Down With Dogs & Damned If I Do
Dave TownsendVocals on You Won't Be There
Clare TorryVocals on Don't Hold Back
Chris RainbowVocals on Winding Me Up & Secret Garden
Ammonia Avenue:
Eric WoolfsonVocals, Wurlitzer Piano, Keyboards, Snyth
Chris RainbowVocals, Background Vocals
Ian BairnsonElectric & Acoustic Guitars
David PatonBass
Stuart ElliottDrums & Percussion
Alan ParsonsFairlight Guitars
Lenny ZakatekVocals on You Don't Believe
Gaudi:
John MilesVocals
Eric WoolfsonVocals, Piano
Ian BairnsonGuitars
Laurie CottleBass
Stuart ElliottDrums, Percussion
Richard CottleSynths, Sax
Alan ParsonsSound FX Compilation, Compute Voice Programming
Chris RainbowVocals, Background Vocals
Geoff BarradaleVocals on Standing On Higher Ground
Bob HowesTimpani
John HeleyJohn Heley
Produziert von: Alan Parsons, Eric Woolfson, Jeff Magid Medium: CD
"Eve":68 Min. 49 Sek.
01. LuciferBonus Tracks:
02. You Lie Down With Dogs10. Elsie's Theme from The Sicilian Defence
03. I'd Rather Be A Man11. Lucifer (Demo)
04. You Won't Be There12. Secret Garden (Rough Mix)
05. Winding Me Up13. Damned If I Do
06. Damned If I Do14. Don't Hold Back (Vocal Rehearsel Rough Mix)
07. Don't Hold Back15. Lucifer (Early Rough Mix)
08. Secret Garden16. If I Could Change Your Mind (Rough Mix)
09. If I Could Change Your Mind
"Ammonia Avenue":64 Min. 01 Sek.
01. Prime TimeBonus Tracks:
02. Let Me Go Home10. Don't Answer Me (Early Rough Mix)
03. One Good Reason11. You Don't Believe (Demo)
04. Since The Last Goodbye12. Since The Last Goodbye (Chris Rainbow Vocal Overdubs)
05. Don't Answer Me13. Since The Last Goodbey (Eric Guide Vocal - Rough Mix)
06. Dancing On A Highwire14. You Don't Believe (Instrumental Tribute To The Shadows)
07. You Don't Believe15. Dancing In A Highwire / Spotlight (Work In Progress)
08. Pipeline (Instrumental)16. Ammonia Avenue Part (Eric Demo Vocal - Rough Mix)
09. Ammonia Avenue17. Ammonia Avenue (Orchestral Overdub)
"Gaudi":65 Min. 09 Sek.
01. La Sagrada FamiliaBonus Tracks:
02. Too Late08. Too Late (Eric Woolfson Rough Guide Vocal)
03. Closer To Heave09. Standing On Higher Ground / Losing Proposition (Vocals Experiments)
04. Standing On Higher Ground10. Money Talks (Chris Rainbow / Percussion Overdubs)
05. Money Talks11. Money Talks (Backing Track Rough Mix)
06. Inside Looking Out12. Closer To Heaven (Sax / Chris Rainbow Section)
07. Paseo De Gracia (Instrumental)13. Paseo De Gracia (Rough Mix)
14. La Sagrada Familia (Rough Mix)

Das Duo Alan Parsons und Eric Woolfson hätte wirklich mehr erreichen können. Noch mehr? Fragt man sich unwillkürlich. Die Musik ist doch bald 20, 30 Jahre Jahre später immer noch in jedem Ohr, in das sie jemals vorgedrungen ist! Ja, aber wenn sie es jetzt noch geschafft hätten, eine richtige Live-Band zu werden ...
Es gab ein paar spärliche Versuche, die jedoch nicht richtig zündeten. Wie auch? Was hätte Alan Parsons auf der Bühne treiben sollen? Dirigieren? Und eine "Band" in dem Sinn waren sie ja auch nie und wollten es auch nicht sein. Es ging immer nur um Parsons und Woolfson plus Gastmusiker.
Die Entscheidung ihre Musik unter dem Namen THE ALAN PARSONS PROJECT zu veröffentlichen bezeichnet Woolfson heute noch als die beste und die schlechteste Entscheidung seines Lebens. Sein Leben konnte er problemlos wie jeder normal Sterbliche führen, da ihn ja praktisch niemand kannte. Andererseits hatte er Schwierigkeiten, wenn es darum ging, Außenstehenden sein musikalisches Schaffen zu vergegenwärtigen.
Mit dem herausragenden "The Turn Of A Friendly Card" hab ich mich bereits beschäftigt, aber ein Jahr zuvor, 1979, kam man kaum an einem Plattenladen, oder der "Bude" eines Bekannten, vorbei, ohne dass einen ein paar "Schleierhafte Damen" anblickten und wie deren Blick bohrte sich das hämmernde Intro von Lucifer ins Hirn. Erinnert mich anfangs an ein Boléro auf erhöhter Geschwindigkeit. Nichts für Hard- oder Punkrocker, die das Teil gehasst haben, aber wer mehr aus der progressiven Ecke kam/kommt, schmilzt da schon leicht dahin. Ich weiß nicht, zu was der Song alles als Soundtrack dienen könnte, aber es ist schon interessant, sich die Komposition mal genauer - evtl. über Kopfhörer - anzuhören.
Neben der Erfahrung, den Ideen und dem Können der beiden Masterminds, waren für den Erfolg des (natürlich wieder: Konzept-) Albums "EVE" wieder eine ganze Schar hervorragender (Session-) Musiker beteiligt. Stuart Elliott und Duncan Mackay, zum Beispiel, spielten schon zusammen bei Steve Harley bzw. COCKNEY REBEL. Letzter war zeitweise auch bei 10cc tätig.
Schön diesen Cracks jetzt auf den remasterten, und um informative neue Linernotes, von den Machern selbst, ergänzt, wieder lauschen zu können. Im heimatlichen Britannien war "EVE" gar nicht so der Riesenhit, aber Amerika und vor allem im restlichen Europa - und da wieder ganz besonders in Deutschland - war die Platte ein Renner. Wenn Lenny Zakatek die Vocals übernimmt, gefällt mir das auch schon ziemlich gut. Eine tolle, leicht angeraute, Stimme, der man problemlos auch Songs von BOSTON oder manchen SUPERTRAMP Song, logischerweise, zutrauen würde. Gerade letztere Band kommt mir bei You Lie Down With Dogs in den Sinn. Wohingegen ein Hit wie I'd Rather Be Man etwas poppige Mike Oldfield Inspiration durchströmt.

Ich bin wirklich erstaunt, wie viel Songs mir hier vertraut erscheinen, obwohl ich das Album nie besessen habe und es damals auch nicht sonderlich gemocht habe. Das war nix für einen rebellischen Teenager! Aber da kann man mal sehen, was alles im Unterbewusstsein hängen bleibt. Bei Parsons/Woolfson aber wohl auch, denn You Won't Be There könnte man problemlos den BEE GEES zuschreiben.
Ein weiterer Ohrwurm war das, klassisch inspirierte, Winding Me Up, gesungen von Stamm-Sänger Chris Rainbow, der mehr die einschmeichelnde Radio-Stimme hat.
Durchgehend, muss man sagen, klingt das - gerade in der remasterten Fassung - sehr ansprechend. Trotz aller Synthesizer und Studiotechnik "spürt" man das "echte" Schlagzeug und klingt die Gitarre auch wie eine Gitarre.
Könnte ein Titel wie Don't Hold Back nicht auch in ähnlicher Form bei TOTO oder JOURNEY im Programm untergekommen sein? Sängerin hier übrigens Clare Torry, die bereits, zusammen mit Parsons bei PINK FLOYD im Studio gearbeitet hat.
Lesley Duncan sang ebenfalls schon für PINK FLOYD und glänzt in dem getragenen I I Could Change Your Mind welches - ohne die 10cc-Chöre - auch gut zu Billy Joel passen würde.
Mit am interessantesten an den Zusatztracks, ist das melancholische Instrumental Elsie's Theme from The Sicilian Defence, das aus dem zeitgleich aufgenommenen, experimentellen, Album "The Sicilian Defence" stammt, welches aber nach Streitigkeiten mit der Plattenfirma nie erschien. Die restlichen Songs lassen einen in deren Entstehung und die Arbeitsweise von Parsons und Woolfson einblicken. Nicht nur für Produzenten interessant.

Wir machen einen Sprung ins Jahr 1984 zum, 1982 und '83 aufgenommenen Album "Ammonia Avenue". Es ist schon erstaunlich, wie sich dieses "Projekt" über die Jahre halten konnte, obschon nach drei Megasellern etwas "Abnützung" merklich wurde. Prime Time hat sicher noch Wiedererkennungsqualitäten, plätschert mir aber doch etwas zu beliebig. Wie gehabt, bringt Lenny Zakateks Stimme mehr Drive in die Geschichte (etwa bei Let Me Go Home).
Das Arrangement von One Good Reason (gerade über Kopfhörer) spricht schon mehr an. Trotzdem: Irgendwie ist mir alles etwas zu zahm.
Don't Answer Me war natürlich ein Welthit und wenn ich es mir noch ein paar Mal anhöre, flimmern mir die zugehörigen Videobilder bald durch den Schädel. Da singt man einfach mit, oder?
Ein bisschen hat man sich natürlich auch an den Stil der "Band" gewöhnt und so lassen einen auch Elemente, wie sie bei OMD oder PINK FLOYD (You Don't Believe) zu finden sind, nicht unbedingt aufgeregt zurück.
Mit dem Titelsong kehrt man am Schluss aber doch noch einmal zur Klasse von "The Turn Of A Friendly Card" zurück. Auch hier sind einige "Ursprungsfassungen" beinhaltet, sodass man sich z.B. "Karaokemäßig" an dem "Early Rough Mix" von Don't Answer Me versuchen könnte, bevor Woolfson dann doch noch einsetzt.

Ein weiterer Hopser - "Vulture Culture" lassen wir mal beiseite und "Stereotomy" gibt's hier - und wir sind beim finalen Album "Gaudi" angelangt, dessen Titel natürlich nicht der reinen Freude, sondern dem spanischen Architekten Antoni Gaudi gewidmet ist.
Wie schon auf dem Vorgängeralbum gastiert der Ausnahmesänger John Miles auf "Gaudi" und man (zumindest ich) kann sich wenig Sänger vorstellen, die einen, nahezu epischen, Song wie die Eröffnungsnummer so in Szene setzen können. Wenn man fürchtet, die Nummer könnte ins Nirgendwo verlaufen, fesselt Miles den Hörer sofort wieder mit seiner Stimme und so vergehen neuen Minuten äußerst kurzweilig.
Natürlich hat man sich dem 80er Jahre Sound mittlerweile angedient, aber die Wurzeln dieser Musik lassen sich nicht verdecken. Erneut gefällt mir der Gesang Lenny Zakateks, selbst in dem 80er Pop-Gewand von Too Late. Das hymnische Closer To Heaven fand, ebenso wie Money Talks (wieder von John Miles gesungen) in einer "Miami Vice"-Folge Verwendung. Das sagt natürlich auch schon einiges über den Sound aus, der sich da schon deutlich am Zeitgeist orientiert.
Mit etwas deutlicherer Gitarre käme auch Standing On Higher Ground sicher mitreißender. Hier sollte man sich im direkten Vergleich mal die "Vocal Experiment" Fassung aus den Bonus Tracks anhören!
Insgesamt kann "Gaudi" nicht an die Highlights aus dem Schaffen des ALAN PARSONS PROJECT anknüpfen. Das Instrumental Paseo De Gracia, am Ende, hätte ich mir gern noch etwas länger angehört. Beginnt recht vielversprechend, blendet aber dann etwas eigenartig nach kaum vier Minuten aus. Na ja, waren noch LP-Spielzeiten, nicht?
Für Komplettisten und Neulinge ist hier schon was geboten, der Durchschnittshörer dürfte mit "Eve" und "The Turn Of A Friendly Card" am besten beraten sein. Bei den anderen muss man Abstriche in Kauf nehmen. Sound und Aufmachung sind ansprechend gemacht und, zum Glück, die Liner-Notes in einer lesbaren Schriftgröße.

Epi Schmidt, 25.10.2008

 

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