Thanateros

Kirchheim, Club Bastion, 01.06.2002

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 01.06.2002

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Thanateros Homepage



Redakteur(e):

Martin Schneider


Kirchheim/Teck, Club Bastion, 01.06.2002 Bildergalerie

Setlist THANATEROS:
Intro, Immrama, Benandanti, Falling (new Song!), Nemeton, Fly, Initiation, Turn the tide, So high (new Song!), Invoking the power, Chaos rising, Ocean of mind

Wenn schon die Bühne lediglich die Größe eines normalen Drumrisers hat, dann sollten wir die Erwartungen wohl nach unten schrauben. Wie auch immer - die komischsten Gigs werden oft zur größten Party.

Ben Richter - Thanateros - per E-Mail

Die Erwartungen nach unten schrauben? Bei THANATEROS? Bei der Band, die sich vergangenes Jahr mit ihrem Debüt-Album "The first rite" in meiner Gunst ganz weit nach oben katapultierten? Bei der Band, bei der es mich noch heute schabt, dass sämtliche Auftritte im Vorprogramm der letztjährigen IN EXTREMO-Tour stattfanden, während ich mich im Urlaub in Dänemark befand? Pustekuchen!

Okay, der Club Bastion ist natürlich nicht das LKA oder gar die Schleyerhalle, aber der Laden hat Charme und Flair. Ein altes Gewölbe, teilweise noch aus dem 13. Jahrhundert, in der Stadtmauer der historischen Altstadt von Kirchheim/Teck mit einem Fassungsvermögen von etwa 150 Besuchern. Ist das etwa nichts?

THANATEROS lockten ziemlich genau 50 Besucher an diesem warmen Sommerabend in die kühlen Katakomben der Kultureinrichtung der beschaulichen schwäbischen Kleinstadt am Fuße der schwäbischen Alb. Nicht schlecht, wenn man sich die rückläufigen und enttäuschenden Besucherzahlen bei weitaus namhafteren Bands in den letzten Wochen vor Augen führt und berücksichtigt, dass die Band sich marketingtechnisch gerade in einer schlecht zu promotenden Phase befindet.
"The first rite" ist schon eine halbe Ewigkeit auf dem Markt und die Veröffentlichung des nächsten Albums zeichnet sich erst ganz dezent am Horizont ab.

Mit der Prophezeihung einer großartigen Party für alle Anwesenden, die Band eingeschlossen, traf Ben Richter allerdings voll ins Schwarze.

Inklusive Zugaben standen THANATEROS zwar nur starke sechzig Minuten auf der Matte, aber die hatten es wahrlich in sich und beeindruckten durch eine Intensität, wie sie nur ganz wenige Bands auf der Bühne entfesseln können.
Live wirkt die Band noch kompakter und druckvoller als auf der heimischen Stereoanlage. Das brachiale Inferno aus Heavy Metal-Gitarren und technoiden Elektrosounds, gepaart mit der beklemmenden Düsternis und Atmosphäre des Gothic, sucht zur Zeit seinesgleichen in der Szene. Vergesst SUNDOWN! Die gibt es eh nicht mehr. Die SISTERS OF MERCY? Die wissen doch nicht mehr wie ein Studio von innen aussieht und sind live zu einer Lachnummer verkommen. 69 EYES? Nicht heftig genug. SENTENCED? Ja, schon irgendwo geil, aber gegen THANATEROS auch nur ein laues Lüftchen.

Neben dem fast kompletten "The first rite"-Album mit den Höhepunkten Chaos rising, Immrama und Invoking the power präsentierte die Band auch gleich noch drei Songs des kommenden Albums. Leute schnallt euch an. Da kommt ein Hammeralbum auf uns zu.
Turn the tide und vor allem So high überzeugten auf Anhieb, selbst wenn an diesem Abend nur Rohversionen präsentiert werden konnten.

Wenn man mit aller Gewalt etwas bemängeln will, dann höchstens, dass einige Einspielungen von Festplatte nicht auf den Punkt genau kamen und die Band doch ein paar Mal einen bangen Blick über die Schulter in Richtung High-Tech warf, bis sie endlich losrocken konnte.

Erwartungen erfüllt? Nein, ganz locker übertroffen! In der Schnittmenge von Heavy Metal und Gothic gibt es derzeit keine Band, die an THANATEROS heranreicht, weder im Studio, noch live. Wenn Klasse sich durchsetzt, dann ist der große Durchbruch nur noch eine kurze Frage der Zeit...

Und wer auf knackige Jungs im Ziegenfell und Faltenrock steht, hat auch noch was fürs Auge... ;-)))

Bärbel Scholz

Martin Schneider, 09.09.2002

 

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