T.G. Copperfield T.G. Copperfield, Timezone Records, 2016 |
Tilo-George Copperfield | Guitars, Vocals | |||
Dr. Will | Drums, Percussion | |||
Juergen Reiter | Electric Bass, Double Bass | |||
Ludwig Seuss | Keys, Hammond, Rhodes | |||
Oscar Peter Kraus, Isabel Pfeiler | Backing Vocals | |||
Uli Kuempfel | Mandolin | |||
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01. Rolling Stone | 07. The Fire Went Out | |||
02. Going Down Fighting | 08. Diabolo | |||
03. The Lowdown | 09. Motorcycle Bandit | |||
04. 3.30 Blues | 10. City Of Angels | |||
05. El Paso | 11. Spoonful Of Blues | |||
06. Life In Hell | 12. Headless Bill | |||
Ganz ohne Zweifel hat dieser Mann momentan einen kreativen Lauf. T.G. Copperfield, bayrisches Rock'n'Roll Aushängeschild aus Regensburg (Oberpfalz), wäre doch verrückt all seine neuen Songs unterm Deckel zu halten. Also entschloss sich der umtriebige Songwriter und Gitarrist, der sich in den letzten Jahren bereits einen Namen mit seiner Stammtruppe 3 DAYZ WHIZKEY machte, seinen enormen Output zu kanalisieren und ein prächtiges Soloalbum aufzunehmen.
Ein abwechslungsreiches Solodebüt, das sich glücklicherweise nicht auf irritierende Weise von seinen gewohnten Rock - und Blueswurzeln abwendet, sondern lediglich seine kompositorische Handschrift, die der Fan schon via 3 DAYZ WHIZKEY zu schätzen lernte, ein wenig erweitert und es ihm erlaubt in Bereiche vorzudringen, die Copperfield mit der gewohnten Mannschaft von seinem Heimathafen aus wohl nicht erreicht hätte.
Es erscheint daher wenig erstaunlich, dass ein selbsternannter musikalischer Rock-Nerd wie Copperfield, seine gesammelten Erfahrungen, seine vielfältigen Vorlieben, die er offenbar wie ein Schwamm aufsaugt, in einem facettenreichen Kompendium amerikanisch geprägter Musik auslebt.
Die eher zünftige, bodenständige und arschtretende hard- und bluesrockige Ausrichtung seiner 3-Tage-Sauftour wird auf Copperfields Debüt natürlich auch honoriert, gleichwohl es der nimmermüde Regensburger sich nicht nehmen lässt, seiner Vorliebe für Country, Southern-Soul, Rockabilly und Tex-Mex zu frönen und hier auch als passabler Lead-Vocalist in Erscheinung tritt. Selbstbewusst lässig und mit der Freiheit eines neugierigen Pioniers streift Copperfield durch ein breites Americana-Territorium, das sich über die Duftmarken solcher Künstler wie Tom Petty, Bruce Springsteen, Willy DeVille, J.J. Cale und John Fogerty definiert und seine auf hingebungsvolle Art und Weise handgemachte Vintage-Ware als Knüller der Saison anpreist.
Dass sich Copperfields Americana- und Classic-Rock Vision nicht in der staubigen Wüste verläuft, dafür sorgen erfahrene Pfadfinder wie Münchens Blues-Unikum Dr. Will als Produzent und versierter Drummer mitsamt seinem Wizards-Bassisten Jürgen Reiter und der Spider Murphy Gang erfahrene Ludwig Seuss an diversen Keyboards, die den dynamischen und vitalen "live-im-Studio" Sound so schlüssig konzipieren, dass sich genügend Reibungspunkte, Ecken und Kanten offenbaren, um Copperfields lederbewehrtem Tough Guy Image gerecht zu werden. Denn als glaubhaftes Rock'n'Roll Aushängeschild darf man weder anders klingen noch aussehen.