Titel |
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01. The Valley |
02. Ten Below And Falling |
03. Billy The Kid |
04. Down To The River |
05. Fist Of Revenge |
06. El Cuid |
07. Hellhound |
08. Howlin' At The Moon |
09. Stars Collide |
10. Snakes & Dust |
Musiker | Instrument |
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T.G. Copperfield | Vocals, Guitars, Banjo |
Dr. Will | Drums, Percussion, Loops, Mellotron, Noises, Backing Vocals |
Jürgen Reiter | Electric Bass, Upright Bass |
Ferdinand Kraemer | Mandolin, Backing Vocals |
Claus Bächer | Accordion, Hammond Organ, Backing Vocals |
Michael 'Air' Hofmann | Backing Vocals |
El Cid, der Protagonist aus T.G.Copperfields neuestem Album "Snakes And Dust" ist ein Cowboy aus echtem Schrot und Korn und passt wie Faust aufs Auge in die musikalische Gedankenwelt des umtriebigen bayrischen Songschreibers, Sängers und Gitarristen. Kernig, unverdrossen, zielstrebig, immer mit einer triefenden Lust auf Abenteuer. Und vor allen Dingen ohne Bedenken oder Angst, die eine oder andere Überstunde zu kloppen, um die eigene Kreativität so zu kitzeln, das etwas richtig Gutes und Packendes dabei herauskommt. Wie sonst sollte man sich diesen schwindelerregenden Output von insgesamt 9 Alben innerhalb von sechs Jahren erklären. Das liegt beileibe nicht an Tilos magisch anmutenden Namen Copperfield.
Nun, El Cid, besagter Cowboy aus Copperfields Ideenschmiede, wird mit Herz und Hirn und reichlich Gefühlen ausgestattet, während er ohne mit der Wimper zu zucken durch zehn abenteuerliche Songs reitet und aus seinem bewegendem Leben erzählt. Es versteht sich von selbst, dass sein Zeigerfinger nie allzu weit vom Abzug seines Revolvers entfernt ist.
Tilo George Copperfield, der gerissene Magier aus Regensburg, stattet den Soundtrack dazu mit satten und deftigen Gitarren aus. Er fügt hier und da auch - und das verleiht dem "Snakes And Dust" Album seine rauhe, authentische und rootsige Wildwest Atmosphäre - ein pluckerndes Banjo, eine schnatternde Mandoline und ein cremiges Akkordeon hinzu und verleiht dieser formidablen Scheibe ein wohltuendes ländlich anmutendes Country-Flair, das neben all dem Rock-Getöse mit gelegentlichen Tex-Mex Ausflügen ein staubiges Wüstenaroma kreiert.
Dass sich Copperfield seinen erprobten Produzentenkumpel Dr. Will (der hier auch die abwechslungsreichen Drums spielt) erneut in die nicht gerade unwichtige Schaltzentrale hinterm Mischpult einlud, tut dem Gesamtsound dieser Platte richtig gut. Bei aller gebotenen Transparenz knallt "Snakes And Dust" herrlich unverstellt, hemdsärmelig und kernig durch die Boxen. Tilos E-Gitarren klingen mal fett, mal geschmeidig und immer einfallsreich und variabel, während die Electric und Upright Bass Beiträge des Kollegen Jürgen Reiter für reizvolle Momente sorgen und die Arrangements der Songs in ein Licht rücken das auch im Tom Waits'schen und Steve Earle'schen Kosmos flackert. Manchmal pflückt sich der gute Tilo ein paar Geistesblitze von J.J. Cales und Tom Pettys Horizont und sorgt mit offenbar leichter Hand dafür, dass sich alle zehn Songs auf einem guten und hohen Niveau einpendeln.
Der absolute Höhepunkt stellt sich allerdings dann zum Ende des Albums ein, als sich Mr. Copperfield mit großen Pupillen aufschwingt, mit dem gut siebenminütigen Stars Collide eine ganz wundervolle Hommage an die guten alten PINK FLOYD himmelwärts zu schicken und den Hörer in eine friedliche und psychelische Stimmung versetzt die ihresgleichen sucht. Zweifellos eine der besten Nummern die Chris Robinsons Brotherhood nie geschrieben haben.
Und im anmutigen und Streicher umkränzten Finale wird unser angeschlagener Held El Cid im Angesicht der Nacht und unter dem Jaulen und Pfeifen von allerlei Präriegetier ein wenig gedankenschwer, legt seine Waffe stirnrunzelnd auf die Bibel und wartet auf die eine leuchtende Sternschnuppe, die ihm den rechten Weg weist.