Tesseract

Polaris/Errai

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.09.2016
Jahr: 2016
Stil: Progressive Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Tesseract
Polaris/Errai, Kscope, 2016
Acle KahneyGitarre
Daniel TompkinsGesang
James MonteithGitarre
Amos WilliamsBass
Jay PostonesSchlagzeug
Produziert von: Acle Kahney Länge: 65 Min 39 Sek Medium: CD
Polaris:
01. Dystopia06. Phoenix
02. Hexes07. Messenger
03. Survival08. Cages
04. Tourniquet09. Seven Names
05. Utopia
Errai:
01. Survival03. Tourniquet
02. Cages04. Seven Names

Aller Anfang ist bekanntlich schwer – so auch im Fall der britischen Progressive Metal-Band TESSERACT. Den ersten Versuch unternahm Gitarrist Acle Kahney bereits im Jahr 2003, damals noch als Solo-Projekt. Nachdem es jedoch nicht so recht klappen wollte mit den Aufnahmen für ein Demo legte er das Projekt erst einmal wieder ad acta, bevor er im Frühjahr 2006 und dieses Mal mit einem richtigen Line-Up (bestehend aus dem zweiten Gitarristen James Monteith, dem Bassisten Amos Williams und Schlagzeuger Jay Postones) wieder Ernst machen sollte. Es folgten zwei Demos als Quartett ehe 2009 hat die Band mit Dan Tompkins einen festen Sänger fand (auch wenn dieser zwischendurch für drei Jahre mal die Band verließ und erst wieder 2014 den Weg zurück fand).

Bei “Polaris“ handelt es sich um das dritte Studio-Album der Band, die zudem noch eine Live-CD&DVD namens “Odyssey/Scala“ veröffentlicht hat. Anlässlich einer gemeinsamen US-Tour mit den Franzosen GOJIRA wird das jüngste Werk nun um eine Bonus-CD erweitert noch einmal aufgelegt. Nach meiner persönlichen Meinung ist “Polaris“ das bislang beste und auch homogenste Werk der Band, die bislang aber nur gute Alben veröffentlicht hat. Doch hier findet das experimentelle in TESSERACTs Musik die richtige Kombination zu den ebenfalls schon immer vorhandenen eingängigen Momenten. Dazu kommt noch die deutlich voluminösere Produktion, die den Sound der Band noch zusätzlichen Raum, Wucht und zugleich Klarheit verleiht. Das mag manchem Fan der Anfangstage vielleicht ein Touch zu viel sein, aber für mich ist es der perfekte Sound für solche Perlen wie insbesondereHexes, Tourniquet (bei dem der sonst manchmal sehr mathematische Metal auch mal im Refrain an Bands wie MUSE oder 30 SECONDS TO MARS erinnert) und Seven Names. Aber auch die hart rockenden, komplexen Nummern wie etwa Survival oder das Bass-getriebene Utopia profitieren von der erweiterten Klang-Dimension.

Aber der Haupt-Anreiz an dieser Neu-Auflage ist natürlich die beigefügte EP “Errai“. Dafür gab die Band ihrem langjährigen Live-Produzenten Aidan O’Brien den Auftrag vier der neun Songs von “Polaris“ neu zu „erfinden“. Dabei handelt es sich um die Stücke Survival, Cages, Tourniquet und Seven Names. Dabei steht dieses Mal der Gesang ganz im Zentrum der Aufnahmen. Ein neuer Ansatz für die Band, wie Sänger Dan Tompkins zugeben musste, da sonst zunächst die Musik steht und dann die Gesangsmelodien angepasst werden. Und wahrlich die Stücke sind komplett verändert, eher elektronischer vom Klang und auf die brachialen Gitarren wird komplett verzichtet. Dadurch wird manchmal erst klar, was für eingängige Momente in der Musik von TESSERACT eigentlich schlummern. So hat man die Briten definitiv vorher noch nie gehört und wahrgenommen.

“Polaris/Errai“ ist die aus meiner Sicht bislang beste Scheibe der Briten. Das liegt natürlich zum überwiegenden Teil an dem Album “Polaris“, denn die Band zeigt sich darauf weiter gereift als Songwriter und scheint genau zu wissen, wie sie ihre Musik präsentieren will. Aber auch die EP “Errai“ kann vollkommen überzeugen, denn sie zeigt einen neuen Blickwinkel auf die Songs und arbeitet andere Aspekte an den Liedern heraus, die ansonsten von den Gitarren-Wänden überdeckt werden. Es ist auf jeden Fall positiv, dass die vier Lieder nicht nur einfach remixt wurden (wobei manches Mal die Unterschiede zum Original ja kaum auffallen), sondern wirklich mit einem neuen Ansatz noch einmal eingespielt wurden. TESSERACT erweisen sich auch in dieser Hinsicht als im wahrsten Sinne des Wortes „progressive“ Metal-Band.

Marc Langels, 11.09.2016

 

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