The Spiritual Kind, Wilory Records, 2007 | ||||
Terri Hendrix | Vocals, Guitar, Papoose, Harmonica, Mandolin | |||
Lloyd Maines | Guitar, Mandolin, Dobro, Dulcimer, Banjo, Pedal Steel, Papoose, Harmony Vocals | |||
Glenn Fukunaga | Bass | |||
Paul Pearcy | Drums, Percussion | |||
Riley Osbourn | Keyboards | |||
Bukka Allen, Adam Odor | Accordion | |||
Richard Bowden | Cello, Fiddle | |||
Michael O'Connor, Walt Wilkins | Harmony Vocals | |||
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1. Life's A Song | 7. Soul Of My Soul | |||
2. Bottom Of A Hill | 8. Things Change | |||
3. The Spiritual Kind | 9. No Love In Texas | |||
4. Pastures Of Plenty | 10. Jim Thorpe's Blues | |||
5. Acre Of Land | 11. If I Had A Daughter | |||
6. What Is The Color Of The Soul | 12. Mood Swing | |||
Terri Hendrix aus Texas darf man wohl uneingeschränkt als 'self-made woman' titulieren, steuert sie doch den Verlauf ihrer Karriere seit Anbeginn mehr oder weniger selbst. Eine echte Independent-Künstlerin, wie einige andere aus dem weiten Americana-Lager auch. Hendrix, die natürlich überhaupt nichts mit dem legendären Jimi zu tun hat, wahrt seit nun immerhin schon 11 Jahren und 9 Alben ihren Status als Folk-Lady der Extraklasse und führt ihr eigenes Plattenlabel (Wilory Records) und ihren so genannten E-Commerce-Shop, über den sie die Alben verkauft, mit Hilfe einiger weniger Partner und Freunde. Einer dieser Freunde ist niemand geringeres als Lloyd Maines, Saitenzauberer par excellence und vielen Insidern als gern gesehener und hochkompetenter Gast auf zahllosen Americana-Produktionen bekannt. Nicht zuletzt kennt man ihn seit einigen Jahren auch als Vater der DIXIE CHICKS-Sängerin Natalie Maines.
Lloyd Maines stellt als Produzent, Gitarrist, Mandolinen-, Dobro-, Banjo-, Dulcimer- und Pedal Steel-Akteur sicher eine sehr wichtige Konstante auf Terri Hendrixs neuntem Album, "The Spiritual Kind", dar. Doch die Hauptperson ist und bleibt natürlich Terri Hendrix, die neben einigen wenigen Cover-Songs (u.a. Woody Guthries Pastures of plenty) auf ihre kompositorische Stärke vertrauen darf, die sich wie eh und je nie so ganz auf reine Folk-Music kapriziert, sondern die offenen Grenzen des Americana-Genres nur zu gerne überschreitet. Also, Folk, Blues, Country, Cajun, eine kleine Prise Pop und am Ende sogar eine gehörige Portion Jazz im Song Mood swing.
Und Terris Mundharmonikafähigkeiten kommen ein wenig mehr zur Geltung, da sie schwer geübt hat und in ihren drei Hunden aufmerksame Zuhörer gefunden hat, wie sie schmunzelnd zugibt.
Neben aller musikalischen und auch klanglichen Finesse (die Akustikgitarren klingen unglaublich gut), überzeugt Terri zudem mit völlig ungekünstelten, sympathischen Texten, die sich schon mal um so profane Dinge wie ihren Garten (Acre of land) drehen, die einen liebevollen Blick auf ihre Nachbarschaft und ihr Zuhause werfen (Bottom of a hill), ihre eigene Spiritualität beleuchten (The spiritual kind) oder sich kritisch mit dem schwelenden Rassismusproblem auseinandersetzen (What is the color of the soul und Jim Thorpe's Blues) und somit ihren geschärften Blick auf den amerikanischen Alltag belegen.
Alles in allem eine äußerst unterhaltsame Mixtur aus Bauch, Herz und Geist, die schließlich beweist, dass Terri Hendrix eins mit ihrer Musik ist. Ihr großer Vorteil bleibt, dass sie ganz gelassen das tun kann, was ihr gefällt. Sie hat sich ihren Standard sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch hart erarbeitet. Meine Hochachtung.
Wer also Terri Hendrix bislang noch nicht kannte, aber auf Ladies wie Eliza Gilkyson, Audrey Auld Mezera und Toni Price steht, darf bei "The Spiritual Kind" bedenkenlos zugreifen.