Ten Years After

Evolution

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 16.12.2008
Jahr: 2008

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Redakteur(e):

Michael Koenig


Evolution, Eigenproduktion, 2008
Chick ChurchillKeyboards
Joe GoochGuitar, Vocals
Ric LeeDrums
Leo LyonsBass
Produziert von: Mark Pullin Länge: 55 Min 27 Sek Medium: CD
01. I Think It's Gonna Rain All Night06. I Never Saw It Coming
02. She Keeps Walking07. Slip Slide Away
03. Why'd They Call It Falling08. Tail Lights
04. She Needed A Rock09. Angry Words
05. My Imagination10. That's Alright

2007 vollendete das britische Blues Rock-Urgestein TEN YEARS AFTER sein vierzigstes (in Zahlen: 40.) Lebensjahr. Von den vier Gründungsmitgliedern sind, nach dem zwischenzeitlichen Ausstieg von Gitarrist und Sänger Alvin Lee im Jahr 1975 (der vielen immer noch als der eigentliche Star der Band gilt) mit Leo Lyons (Bass), Ric Lee (Schlagzeug) und Chick Churchill (Keyboards) immerhin noch drei an Bord. Das ist alles andere als selbstverständlich, sicher nicht nur mir fielen da aus dem Stand mehr als genug Gegenbeispiele ein. Den Posten an Gitarre und Mikrofon übernahm 2003 der äußerst talentierte und mittlerweile 32-jährige "Jungspund" Joe Gooch.

Nachdem in der ersten Hälfte diesen Jahres das Album "Watt" von 1970 eine remasterte Neuauflage erfuhr, machen TEN YEARS AFTER jetzt, nur kurze Zeit später, wieder mit einer Studioveröffentlichung von sich Reden. Seit diesem Winter ist ihr neuestes Epos 'Evolution' in den einschlägigen Fachgeschäften erhältlich. Der Vorgänger "Now" stammt aus dem Jahr 2004, hat also schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.

TEN YEARS AFTER präsentieren ihren Anhängern mit 'Evolution' genau das, was diese von ihnen erwarten. Amtlichen Blues Rock in gewohnt hoher Qualität nämlich. Nun ja, überwiegend zumindest. Um dem Albumtitel gerecht zu werden, d.h. einer gewissen "Entwicklung" Rechnung zu tragen, bauen die Engländer an verschiedenen Stellen Trademarks von Southern Rock, gemäßigtem Hard Rock, Jazz, Psychedelic und Pop (Tail Lights) ein. Clevere Idee. Denn so erhält das Quartett die Spannung aufrecht und bewahrt dadurch auch seine Zuhörer vor allzu großer Monotonie und ständigen Wiederholungen.

Die musikalischen Leistungen von Churchill, Gooch, Lee und Lyons sind von keinerlei Zweifel behaftet. Sie brillieren sowohl im Team, als auch an der Solofront. Hier verdient der junge Mr. Gooch besondere Erwähnung. Man darf ihm getrost auch hier wieder einen großartigen Job bescheinigen. Die eingängigen Kompositionen sind durch die Bank als gelungen zu bezeichnen. Die Credits weisen Lyons und Gooch als Hauptsongwriter aus, immerhin sechs Stücke gehen auf ihr gemeinsames Konto. Das bedeutet jedoch nicht, dass die beiden anderen Musiker außen vor bleiben müssten. Ganz im Gegenteil. Sind doch bei einer Nummer alle vier Bandmitglieder als Verfasser und bei zwei Songs Ric Lee als Mitautor genannt, während ein Tune von Leo Lyons und F. Koller stammt. So sind alle mit im Boot, das kreative Potential wird besser ausgeschöpft und die Verantwortung auf die Schultern sämtlicher musikalisch Mitwirkenden verteilt.

'Evolution' weist eine moderne bzw. zeitgemäße, mit großer Kompetenz umgesetzte, Produktion auf.

I Think It's Gonna Rain All Night ist ein flotter mit Southern Rock versetzter Blues Rocker mit einer Prise Psyhcedelic (Orgel) und hörenswertem Gitarrensolo. Why'd They Call It Falling beginnt langsam, mutiert dann aber zu einem schnellen Blues Rock mit nettem Gitarrensolo. She Needed A Rock ist ein flotter Rocker in Kombination mit zahmem Hard Rock und schönem Gitarrensolo. My Imagination kommt als bluesgie Powerballade daher. Slip Slide Away ist ein flotter Blues Rock. Angry Words darf ohne falsche Bescheidenheit als Highlight des gesamten Albums eingestuft werden. Der mit fast 8 ½ Minuten längste Track vereinigt fetzigen und flotten Blues Rock mit langsamen und entspannten Jazzelementen und kann außerdem mit einem schönen Gitarrensolo aufwarten. That's Alright bietet schnellen und Blues Rock, der Einflüsse des Southern Rock aufnimmt und sehr intensiv rüberkommt und ein nettes Gitarrensolo.

TEN YEARS AFTER haben mit 'Evolution' ein starkes und gekonnt eingespieltes Studioalbum auf der Pfanne, das tierisch viel Spaß macht. Vielleicht auch gerade deshalb, weil sie aus Blues Rock und den anderen bereits genannten Stilen eine wunderbare Mischung zaubern. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Line-up noch recht lange stabil bleibt, weiterhin so begeisternde Platten macht und Alvin Lee dadurch vergessen lässt.

Wer die Band mag, kann hier ohne Bedenken zugreifen. Das gilt ebenso für Leute, die einfach nur zeitlose, gute und handgemachte Musik lieben.

Michael Koenig, 16.12.2008

 

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