Tedeschi Trucks Band Revelator, Sony Masterworks, 2011 |
Susan Tedeschi | Vocals, Guitar | |||
Derek Trucks | Guitar | |||
Oteil Burbridge | Bass | |||
Kofi Burbridge | Organ, Piano, Clavinet, Flute | |||
Tyler Greenwell, J.J. Johnson | Drums, Percussion | |||
Mike Mattison, Ryan Shaw, Mark Rivers | Vocals | |||
Kebbi Williams | Saxophone | |||
Maurice Brown | Trumpet | |||
Saunders Sermons | Trombone | |||
Oliver Wood | Guitar, Vocals | |||
David Ryan Harris | Guitar, Vocals | |||
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01. Come See About Me | 08. These Walls | |||
02. Don't Let Me Slide | 09. Learn How To Love | |||
03. Midnight In Harlem | 10. Shrimp And Grits | |||
04. Bound For Glory | 11. Love Has Something Else To Say | |||
05. Simple Things | 12. Shelter | |||
06. Until You Remember | 13. Ghost Light (Hidden Track) | |||
07. Ball And Chain | ||||
Die erste offizielle Begenung mit der Tedeschi Trucks Band fand für mich bereits bei Eric Claptons Crossroads Guitar Festival 2010 statt. Als die Riesentruppe zu Beginn von DVD 2 mit Midnight in Harlem die Bühne bevölkert und diese warmherzige, cool vor sich hin groovende Nummer intoniert, stellten sich bei mir wahre Gänsehautmomente ein. Ein wunderbarer Song.
Ein gutes halbes Jahr später liegt nun das Debutwerk des Musikerehepaares im Player und man kann sich kaum satt hören an dieser vom Geist der frühen Siebziger Jahre beseelten Mixtur aus Blues, Rock, Gospel und Southern Soul. Nicht umsonst reden die Protagonisten davon, sie seien vom Spirit und der musikalischen Energie solcher Groß-Combos wie Delaney & Bonnie und Joe Cockers 'Mad Dogs And Englishmen'-Revue inspiriert.
Die 11-köpfige Truppe, die gleich in bester Allman-Tradition mit zwei Drummern agiert und auf eine 3-köpfige Bläsersection verweist, rekrutiert sich zum Teil aus Derek Trucks' alter Band (DTB) und nimmt mit Dereks Ehefrau Susan Tedeschi eine außergewöhnliche Sängerin (die wie Bonnie Raitts jüngere Schwester klingt) mit ins Boot, so dass der alte DTB-Sänger Mike Mattison nun als Komponist und Backgroundsänger ins zweite Glied rutscht. Das Songwriting als solches verteilt sich, neben Tedeschi-Trucks Eigengewächsen, interessanterweise auf weitere namhafte Musiker wie Gary Louris (Jayhawks), John Leventhal (u.a. Producer von Rosanne Cash und Marc Cohn) und Doyle Bramhall II (Eric Clapton, Sheryl Crow).
Trotz der opulenten Besetzung klingt "Revelator" niemals überfrachtet, sondern überzeugt durch kongeniale Teamarbeit, wobei dieser dicht gewebte unnachahmliche Groove der Band zum Zurücklehnen und Staunen verleitet. Susan Tedeschi brilliert mit enorm seelenvollem Gesang und Derek himself überzeugt wie üblich mit seiner irrwitzigen Slide-Guitar, wobei er sich bei seinen Soli merklich zurückhält und der Kompaktheit der Kompositionen unterwirft, was die Schönheit und Intensität seiner Bottle Neck-Fahrten in keinster Weise schmälert. Schön auch, dass Derek sein Slide-Röhrchen mal weglegt und z.B. bei den kurzen Interludes wie Shrimp and grits und Ghost light, die wie Remiszenzen an Siebziger Jahre Jeff Beck Fusion-Sessions tönen, seine Fingerkuppen bemüht und sich im abgefahrenen Love has something else to say ein Duell mit seiner Frau Susan, David Ryan Harris (John Mayer Tour-Band) und dem Saxofonisten Kebbi Williams liefert.
"Revelator" kann wohl ohne Umschweife als echtes und im guten traditionellen Sinne angelegtes Album bezeichnen, Lp würde wohl besser passen. Drei, vier Songs stechen je nach Laune und Gemütslage hervor, aber alles in allem handelt es sich hier schlicht und einfach um glänzende Musik über eine komplette Laufzeit von 61 Minuten. Mehr davon.