Tanzwut

Eselsmesse

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 13.09.2014
Jahr: 2014
Stil: Mittelaltermusik

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Redakteur(e):

Martin Schneider


Tanzwut
Eselsmesse, AFM, 2014
TeufelGesang, Dudelsack, Trumscheit
Der ZwillingDudelsack
ThrymrDudelsack
PyroDudelsack
Bruder SchlafDudelsack
Oually BombaDrums, Percussions
Bruder LiebeDrums, Percussions
RenéDrums, Percussions
ShumonSitar
Gäste:
Jule Bauer (TRISKILIAN)Nyckelharpa, Gesang
ENTR'ACTdiverse historische Instrumente
Produziert von: Teufel Länge: 45 Min 52 Sek Medium: CD
01. Intro08. Siria
02. Asinum Chorum09. Gregis pastor Tityrus
03. Der Eselskönig10. Par Deus
04. Saturnalia11. Orientis Partibus
05. Lux Hodie12. Briesel Occultum
06. Rhoslese13. Zieh mit mir
07. Unsere Nacht

Seit es bei CORVUS CORAX zur 'Teufelsaustreibung' kam hat sich eine Menge verändert. Waren TANZWUT einst der elektrometallische Ableger der Spielleute so führt Teufel das Ensemble inzwischen parallel zu seinen Soloveröffentlichungen unabhängig von den einstigen Weggefährten weiter. Damit einhergegangen ist eine stilistische Öffnung, die nun auch andere Facetten mittelalterlicher Spielmannskunst zulässt.

Für "Eselsmesse" wurde der Stecker gezogen und sowohl die Gitarren als auch die Elektrobeats zum Verstummen gebracht. Zurück zu den Anfängen und Grundlagen lautet die Devise und jetzt ist traditionelle Marktmittelaltermusik angesagt. Oft erinnert das an die ersten Gehversuche von CORVUS CORAX und Roslese scheint gar Elemente des Klassikers Platterspiel aufzugreifen. Häufig instrumental, bisweilen mit orientalischen Einflüssen - besonders deutlich bei Siria - und meist recht forsche Weisen prägen das Bild. Handwerklich wird die Messe solide gelesen, in kreativer Hinsicht vermisst man jedoch ein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal. Weder fällt die Instrumentierung aus dem Rahmen, noch sorgen kompositorische Geniestreiche für Aufsehen.

Das Duett Unsere Nacht mit Jule Bauer von TRISKILIAN lässt kurz aufhorchen. Nicht weil es ein bahnbrechendes Werk ist, das man nicht mehr missen möchte, aber zumindest weil es ein wenig vom eingeschlagenen Kurs abweicht. Für einen der renommiertesten Szenevertreter ist diese Bilanz jedoch etwas dürftig.

Man mag dem Ensemble zu Gute halten, dass es in erster Linie darum ging die marktmittelalterliche Ausrichtung auf einen Tonträger zu bannen, damit die Anhänger dieser Nische auch etwas von ihren Lieblingen zum mit nach Hause nehmen haben. Dann wäre allerdings ein Livemitschnitt die spannendere Variante gewesen. Auch neu arrangierte Stücke aus dem Brachialmittelalterrepertoire hätten ihren Reiz gehabt, wobei Zweifel angebracht sind, ob das tatsächlich funktioniert hätte. So bleibt die Erkenntnis, dass TANZWUT im Marktmittelaltersegment zwar munter und durchaus gefällig mitmischen, aber keine Maßstäbe setzen. Von daher: Schuster bleib bei Deinen Leisten - beziehungsweise: Teufel besinn Dich auf Deine Stärken und verschmelze wieder altertümliche Klänge mit Neuer Deutschen Härte!

Martin Schneider, 09.09.2014

 

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