Tahoma Souls Alive

Tahoma Souls Alive

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 18.07.2015
Jahr: 2015
Stil: Southern Rock, Rock

Links:

Tahoma Souls Alive Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Tahoma Souls Alive
Tahoma Souls Alive, Eigenvertrieb, 2015
Carrie MartinLead Vocals
Billy MossElectric and Acoustic Guitars, Backing Vocals
Adam ReidElectric and Acoustic Guitars, Backing Vocals
Additional Musicians:
Matt FasekasDrums
Gary Montgomery, Matt MuasauBass
Lee GregoryKeyboards, Backing Vocals
James KingSaxophones, Blues Harp (Dark Side Of The City)
Katie MosehauerViolin on Momma
Joe RiggioElectric 12 String Guitar on The Sun
Andrey Nalty, Blaze MannAdditional Backing Vocals
Produziert von: Billy oss and Andrew Nalty Länge: 64 Min 01 Sek Medium: CD
01. Back Where I Belong07. I Believe In Angels
02. Dark Side Of The City08. The Cove
03. Nobody's Listening09. Can't Stop Us Now
04. Ridin' The Line10. Movin' On
05. He Knows11. Momma
06. This Ain't Love12. The Sun

Mit TAHOMA SOULS ALIVE meldet sich ein guter alter und, besonders hierzulande, geschätzter Musiker zurück: Billy Moss. Zu absolut berechtigten Ehren gekommen mit seinen Bands REBEL STORM und THE MOSS BROTHERS BAND, hat er sich in die Ohren der Southern Rock-orientierten Hörerschaft gespielt, als grundehrlicher Musiker und No-Nonse-Gitarrist. Zwischenzeitlich durch Krankheit ausgebremst, schwanden schon einmal die Hoffnungen auf neue Alben, aber, wie der Sonnenstrahl aus den Wolken, 2014 kehrte Moss mit ausgesuchten Mitstreitern ins Studio zurück um das selbst betitelte Debütalbum der TAHOMA SOULS ALIVE aufzunehmen, welches jetzt erhältlich ist.
Fester Bestandteil der Band ist – zumindest zu Zeiten dieser Aufnahmen - neben Moss, der Gitarrist Adam Reid, mit welchem wundervolle Gitarrenparts sich emporwinden (für den Interessierten sind die Gitarren per Balanceregler trennbar), und die Sängerin Carrie Martin. Eine Sängerin ist im Southern Rock ja nach wie vor eher die Ausnahme, aber heutzutage ist man da nicht mehr so scheuklappenbehaftet und die musikalischen Grenzen werden auch gern mal überschritten.

Von Beginn an fällt die tolle Gitarrenarbeit auf und die transparente Produktion, die einen das auch genießen lässt. Die Eröffnungs-Riffs von Back Where I Belong lassen durchaus an selige (frühe) MOLLY HATCHET-Tage denken und fordern, ob der eng verzahnten Double-Lead-Gitarren, gleichzeitig den Querverweis zu THIN LIZZY heraus. Kommt jetzt schon verdammt geil. Die “Frauenstimme“ will einem zu diesem frühen Zeitpunkt in diesem Kontext nicht gleich so geschmiert ins Innenohr, aber das ändert sich schnell.
Gefördert wird dies durch ein weiteres Packet an zweistimmiger Sechsaitigkeit, welches Dark Side Of The City einleitet. Frau Martin legt hier eine Schippe Dreck mehr auf die Stimmbänder und mit Saxophone und Mundharmonika bekommt der Song – ganz unterschwellig – eine enorme Bandbreite. Krönung sind aber wieder die sich umtanzenden Gitarren. Tausendmal in ähnlicher Form gehört und tausendmal geliebt!
Die bereits heftig angewärmten Ohren drücken schon auf die (Freuden-) Tränendrüsen, wenn sich Nobody’s Listening (von wegen!) eingroovt. Irgendwo zwischen dem lockeren Laid-Back Stil von JUPITER COYOTE und den DOOBIES rollt der Song munter über den Highway.
Ein weiteres typisches Southern-Riff kickt uns in Ridin‘ The Line hinein und auch Carrie Martin pusht stimmlich noch mehr. Die Frau gefällt mir immer besser und so langsam erscheinen vor meinen Augen Sängerinnen wie Ann Wilson von HEART und – besonders im folgenden Track He Knows - Val Cowell von BAD INFLUENCE. Da wird ein toller Bogen zwischen rockiger Attitüde und eingängigen Pop-Einflüssen gespannt, ohne die Southern-Gefilde bereits erwähnter JUPITER COYOTE oder der ALLMANS zu verlassen.

Die zweite Hälfte lässt es mit This Ain’t Love leicht funky angehen und ist manchem “Rocker“ wohl zunächst zu seicht, aber, keine Sorge, die Gitarren von Moss und Reid sorgen hier schon für den Pfeffer in der Pfanne. Der Song ist zudem ein schönes Beispiel für den tollen Klang der Scheibe und der Fähigkeit der Band, die Musik “atmen“ zu lassen. Wäre mit Sicherheit klasse, Moss und Band auf der Bühne zu erleben.
I Believe In Angels erinnert nicht wenig an Warren Haynes’ Soulshine und hat durchaus das Zeug, diesen Ohrwum – da schon so häufig gehört – zu vertreten. Eine grandiose Rock-Ballade!
Gern wird es in den Songs, siehe etwa The Cove, atmosphärisch, um dann mit ein paar kraftvollen Gitarren-Riffs dazwischenzufahren. Oder man verlegt sich gleich auf das groovige Jam Rock-Terrain.
An gängigen und druckvollen Gitarren fehlt es dabei nicht, auch wenn die – was ich äußerst wohltuend empfinde – nicht so studiotechnisch überfrachtet sind, wie in vielen modernen Produktionen. Ein schönes Beispiel, auch für das Zusammenspiel, ist da Can’t Stop Us Now.
Movin‘ On ist ein weiter schwungvoller Country-Rocker mit südlicher Bodenhaftung, bei Momma erweist man Hendrix die Ehre, auf sehr gelungen Weise, und mit The Sun wird das Album letztlich nochmal sehr kraftvoll angeschoben. Wieder mit gehörig viel Southern Flair und ausgiebigen Gitarren-Gefechten.
Ich finde TAHOMA SOULS ALIVE eine absolut gelungene Scheibe, die in erster Linie der Southern-Fraktion ans Herz gelegt werden darf, aber auch geeignet ist, jedem Freund purer und ehrlicher (Gitarren-) Rockmusik das Herz zu erfreuen. Welcome back, Billy Moss!

Epi Schmidt, 17.07.2015

 

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