T-Bone Walker The Great Blues Vocals & Guitar, Soul Jam Records, 2016 (1962) |
T-Bone Walker | Vocals, Lead Guitar | |||
Bill Hadnott, Frank Fields | Bass | |||
William McDaniel, Marl Young | Piano | |||
Oscar Lee Bradley | Drums | |||
Hubert "Bumps" Myers, Lee Allen, Maxwell Davis | Tenor Saxophone | |||
George Orndorff, Jack Trainor, Dave Bartholomew | Tumpet | |||
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01. T-Bone Shuffle | 15. Look Me In The Eyes | |||
02. I'm Still In Love With You | 16. Too Lazy | |||
03. Call It Stormy Monday | 17. My Baby Left My Blues | |||
04. I Want A Little Girl | 18. Come Back To Me Baby | |||
05. Bobby Sox Blues | 19. She Is Going To Ruin Me (aka Fast Woman) | |||
06. West Side Baby | 20. I Can't Stand Bein Away From You | |||
07. Go Back To The One You Love | 21. Long Distance Blues | |||
08. I Wish You Were Mine | 22. My Baby Is Now On My Mind | |||
09. Wise Man Blues | 23. Doin' Time | |||
10. You're My Best Poker Hand | 24. I'll Always Be In Love With You | |||
11. Born To Be No Good | 25. Hard Way | |||
12. T-Bone Jumps Again | 26. Strugglin' Blues | |||
Bonus Tracks: | 27. Almony Blues | |||
13. I Walked Away | 28. News For My Baby | |||
14. No Reason | ||||
Aaron Thibeaux Walker, besser bekannt als T-Bone Walker, mag einem nicht als Erster über die Zunge purzeln, wenn es um die großen Blues-Stars geht, aber wenn man Größen wie Eric Clapton oder B.B. King fragt – und da gibt es praktisch eine durchgehende Verbindung - , dann fällt der Name T-Bone Walker unweigerlich. Gerade B.B. King ist voll des Lobes für den Texaner und nennt ihn gar denjenigen, der ihn dazu brachte, E-Gitarre zu spielen.
Der Texaner Walker stand seit Beginn der 1920er Jahre auf der Bühne und seit Mitte der 30er Jahre spielte er E-Gitarre. Er war also einer der Pioniere auf diesem Instrument und, der damaligen Zeit entsprechend, verdingte sich lange in Big Bands, bei denen er alsbald als außergewöhnlicher Instrumentalist auffiel.
Auf diesem 1962 veröffentlichten (manche Quellen nennen das Jahr 1963) Album finden sich Songs, die Walker 1946 und 1947 in L.A., bzw. Hollywood aufgenommen hat. Das klingt natürlich häufig sehr jazzig und tatsächlich hat Walker auch viele Jazz-Gitarristen beeinflusst.
Unter den Songs befindet sich Call It Stormy Monday, welches bald zum Klassiker werden sollte und wohl eines der am meisten gespielten und gecoverten Stücke im Blues überhaupt ist. Kaum ein ernst zu nehmender Gitarrist, der diesen Song nicht zumindest zeitweise im Repertoire hatte.
Ansonsten gibt’s Swing, Boogie-Woogie (T-Bone Shuffle) und R&B, die man zwar häufig ein zweites Mal hören muss, aber spätestens dann erschließt sich die Klasse von T-Bone Walker.
Bekannt war er auch für seine extrovertierte Bühnenshow. Mätzchen, wie Gitarre hinter dem Kopf spielen, hatte Walker schon ein gutes Vierteljahrhundert vor Leuten wie Hendrix drauf. Und manches Gitarren-Lick auch.
Soul Jam Records haben das ursprüngliche Album mit 16 Bonus-Tracks (die zwischen 1950 und 53 aufgenommen wurden) “aufgemotzt“, wie Tim Allen sagen würde. Da kann man gleich in I Walked Away hören, welch Single-Note-Spezialist Walker war und was der auf der Gitarre drauf hatte. Und das zum Beispiel auch in Too Lazy. Da bewegen sich die Finger keineswegs “lazy“ über das Griffbrett und man hört deutlich, woher B.B. seine Einflüsse hatte.
Aber nicht nur die flüssigen Single-Notes hatte Walker drauf, sondern auch jazzige Akkorde, die manchen Nachkömmling vor Probleme stellte, wie man etwa in Come Back To Me Baby hören kann.
Wer sich für den frühen Blues und dessen Ursprünge interessiert und bisher nichts von T-Bone Walker in der Sammlung hat, der kann mit “The Great Blues Vocals & Guitar“ nun eine vergnügliche Nachhilfestunde geben lassen.