Syntonic New Old Film, Finest Noise Releases, 2012 |
Rocco Harzbecker | Vocals & Guitar | |||
Sandra Harzbecker | Bass | |||
Christian Baakes | Drums | |||
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01. Umbrella | 08. Nowhere | |||
02. Kings & Queens | 09. Previous Irony | |||
03. Feelin' Fine | 10. Back Door | |||
04. If | 11. Unspeakable | |||
05. Windows | 12. Last Tomorrow | |||
06. OK | 13. XI | |||
07. Wordl Of My Own | ||||
Nicht einfach, die Musik von SYNTONIC zu beschreiben, die sich – und das ist schon eine ihrer ersten Stärken – konsequent einer einfachen Vereinnahmung durch vollbepackte Schubladen verweigert. Um etwas halbwegs Greifbares zu bekommen, kann man allenfalls Assoziationen wie Post Grunge, Alternative, Elektronica, Indie Pop und Post Rock in den Raum werfen. Fest steh jedenfalls, dass das 1999 gegründete Trio spürbar seine musikalische Sozialisation in den Neunzigern genossen hat. Dennoch klingt das hier alles andere als gestrig, sondern angenehm frisch und unverbraucht.
Gleich der Auftakt mit Umbrella weiß durch Eingängigkeit zu bestechen, ohne platt zu sein. Insbesondere die kraftvoll-kantigen Hooklines wissen den Hörer immer wieder zu packen, bevor sich dieser dann unvermittelt in ganz anderen (Atmo-)Sphären befindet (Nowhere, Last Tomorrow). Sänger Rocco Harzbecker wandelt irgendwo zischen den frühen INCUBUS und den Anfängen von PLACEBO, ohne im Entferntesten irgendjemanden zu kopieren.
Die Grunge-Anklänge sind bissig, wütend und kratzbürstig gegen den Strich (Back Door) – also so, wie diese Musikrichtung der MELVINS und MUDHONEYS sein sollte, bevor man entdeckte, dass man damit richtig Kohle machen kann. Aber auch regelrechtes airplaytaugliches Material findet sich mit Feelin‘ Fine. SYNTONIC präsentiert sich als eingespieltes Team mit gut geölter Rhythmsection (Sandra Harzbecker mit dem fretless bass ist hervorzuheben) und als Band, die aus altbekannten Vorbildern Neues zu schaffen weiß und spürbar etwas zu sagen hat.