Symphony X

Underworld

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 31.07.2015
Jahr: 2015
Stil: Progressive Metal

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Redakteur(e):

Marc Langels


Symphony X
Underworld, Nuclear Blast, 2015
Russell AllenGesang
Michael RomeoGitarre
Michael LePondBass
Michael PinnellaKeyboards
Jason RulloSchlagzeug
Produziert von: Michael Romeo Länge: 63 Min 58 Sek Medium: CD
01. Overture07. To Hell And Back
02. Nevermore08. In My Darkest hour
03. Underworld09. Run With The Devil
04. Without You10. Swan Song
05. Kiss Of Fire11. Legend
06. Charon

Die Wartezeit war lange. Vier Jahre mussten sich Anhänger der US-Progressive Metal-Institution SYMPHONY X erneut gedulden, bevor mit "Underworld" nun endlich der Nachfolger des großartigen "Iconoclast" erschienen ist. Damit folgten Michael Romeo, Russell Allen & Co. also etwa wieder dem Zeitplan, der ja auch nach "Paradise Lost" so erfolgreich funktioniert hatte.

Dabei stellten sich sicherlich nicht wenige Fans der Band die Frage, ob SYMPHONY X den mit den jüngsten beiden Alben eingeschlagenen Weg fortsetzen würden, der zu einem mehr an Härte und zu einer noch stärkeren Dominanz der Gitarre im Band-Sound (gerade im Verhältnis zu den Keyboards) geführt hatte? Oder würden die Amerikaner wieder zurückfinden zu einer eher etwas opulenteren Klangvielfalt, von der solche Band-Klassiker wie "V" oder "Twilight At Olympus" profitiert hatten?

Die Antwort darauf ist ein eindeutiges "sowohl als auch". Denn Songs wie Nevermore, Kiss Of Fire, In My Darkest Hour oder der Titeltrack transportieren noch sehr viel von der Härte, die die beiden vergangenen Studio-Werke ausgezeichnet und geprägt hatte. Zum anderen wissen Stücke wie Without You oder Swan Song eben deutlich weiter in die Vergangenheit und nehmen mal wieder etwas den Fuß vom Gas. Und mit To Hell And Back haben SYMPHONY X einen Track dabei, der so auch auf die Alben vor und inklusive “The Odyssey“ gepasst hätte.

Was mir insgesamt betrachtet auf “Underworld“ ein wenig fehlt ist der musikalische Kontrapunkt, wie ihn Keyboarder Michael Pinnella früher etwas häufiger gegen Michael Romeos Gitarren setzen konnte. Seine Tastenläufe gehen mir hier erneut zu sehr im Hintergrund auf, etwa so wie es bei DREAM THEATER auf deren “Train Of Thought“-Album auch der Fall war. Man muss bei “Underworld“ manches Mal schon sehr genau hinhören, um die Keyboards richtig zu entdecken und selbst die Soli klingen zum Teil frappierend nach Gitarrenläufen. Da würde ich mir schon eine stärkere Rückbesinnung wünschen. Aber da Gitarrist Michael Romeo das Album wieder zumeist konzipiert und komponiert hat, ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Sounds der sechs Saiten wieder das Geschehen hier dominieren. Und Romeo brilliert hier wieder bei einigen Soli, die Vertretern der Gitarren-Zunft die Schweißperlen der Verzweiflung auf die Stirn treiben dürften.

Wer hier aber einmal mehr vollauf glänzen kann, das ist Russell Allen. Es ist einfach unglaublich, was dieser Mann aus seinen Stimmbändern herausholt. Wenn er noch mehr Gold hinaufbefördern würde, dann würde man ihn für eine Goldmiene halten. Scherz beiseite, wenn es momentan so etwas wie einen Nachfolger für Gesangs-Gott Ronnie James Dio gibt, dann kommt wohl am ehesten Allen in Frage. Er präsentiert hier sowohl die harten Passagen mit einer Innbrunst, die beeindruckend ist und zudem veredelt er die melodiösen Momente mit einer Hingabe, die heute eben seinesgleichen sucht.

Was dem Album aus meiner Sicht etwas fehlt ist der eine oder andere Song, bei dem man beim Hören am liebsten auf die Knie fallen möchte und kaut mitsingen, egal ob nun beim Einkaufen oder im Fitnessstudio, wo man ihn eben gerade hört. Das geht mir hier noch am ehesten bei Without You so. Aber vielleicht ist dieses Jammern auf extrem hohem Niveau auch ein wenig der extrem hohen Qualität der bisherigen SYMPHONY X-Alben geschuldet. Damit haben die Amerikaner die eigene Messlatte einfach so extrem hoch angelegt. Da reicht dann dem verwöhnten Fan – in diesem Fall mir - ein rundherum tolles Album schon gar nicht mehr, um in totale Begeisterung zu verfallen. Aber das ist etwas, was ich mir selber ankreiden muss, denn eigentlich ist “Underworld“ eben ein rundherum gelungenes Album, dem nicht viel zu einer absoluten Höchstnote fehlt. Zumal ich schon bemerke, dass ich immer wieder gerne auf genau dieses Album zugreife, wenn ich Lust auf Progressive Metal habe. Die Stücke sind schön abwechslungsreich und fordern den Hörer immer wieder dazu auf, sich mit ihnen zu befassen. Und nichts ist langweiliger als ein Album, dessen Facetten man nach einem oder zwei Mal hören bereits alle bemerkt hat. Die Gefahr besteht hier definitiv nicht.

Marc Langels, 28.07.2015

 

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