Svartanatt Svartanatt, The Sign Records, 2016 |
Jani Lehtinen | Gesang, Gitarre & Percussion | |||
Felix Gasste | Gitarre | |||
Mattias Holmström | Bass | |||
Martin Borgh | Orgel | |||
Daniel Heaster | Schlagzeug | |||
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01. Filled Up With Darkness | 06. Dreams | |||
02. Times Are Changing | 07. Rocket | |||
03. Demon | 08. Dead Mans Alley | |||
04. Nightman | 09. Secrets Of The Earth | |||
05. Thunderbirds Whispering Wind | 10. Destination No End | |||
In der schon seit einigen Jahren anhaltenden Schwemme der Retro-Rock-Bands hat sich Schweden zu einem der Hot Spots entwickelt und es scheint so, als ob der Strom an talentierten Gruppierungen aus dem hohen Norden so schnell nicht abebben wird. Jüngst haben die vier Schwedinnen von MAIDAVALE ein beeindruckendes Debüt hingelegt und nun machen sich ihre Landsmänner SVARTANATT daran, sich ebenfalls in der Szene zu etablieren.
Aber wo sich andere Bands an Vorbildern wie LED ZEPPELIN oder auch an BLACK SABBATH orientieren, da gehen SVARTANATT nicht so offensichtlich zu Werke. Klar: Ihr Sound ist tief getränkt in den Hard Rock-Klängen der 1960er und 1970er Jahre, hier klingen im Hintergrund zu den verzerrten Gitarren häufig die Hammond Orgel oder auch mal spacige Moog-Synthesizer-Sounds. Das erinnert dann klanglich eher an frühe Alice Cooper-Klassiker wie School's Out, I'm Eighteen oder Billion Dollar Babies.
Dabei ist es der Band auch erstaunlich gut gelungen, eben diesen Sound der damaligen Zeit zu rekreieren. Aber auch das Songwriting der Band braucht sich keineswegs zu verstecken. Ein Song wie Secrets Of The Earth ist an Position Neun auf diesem Album fast ein wenig "versteckt", sollte aber von interessierten Musik-Enthusiasten auf jeden Fall ebenso angetastet werden wie der lässige Rock'n'Roll-Opener Filled Up With Darkness, das an MANDO DIAO-erinnernde Times Are Changing, das etwas düsterer und härter klingende Doppel Demon sowie Nightman oder die extrem gefühlvollen aber völlig unkitschigen Balladen Thunderbirds Whispering Wind und Dreams.
SVARTANATT sind auf ihrem selbstbetitelten Debüt extrem tief eingetaucht in die Rockmusik der 60er und 70er Jahre. Dabei ist es ihnen nicht nur gelungen, den Sound der damaligen Zeit nahezu originalgetreu zu rekreieren, sondern auch das Feeling aus der damaligen Zeit in die Gegenwart herüber zu transportieren. Viele Rock-Fans werden wohl alleine schon ob des Labels Retro-Rock wegen einer Übersättigung einen Bogen um die Schweden machen, aber nur wenige andere Bands dieser momentanen Welle können es wirklich mit SVARTANATT aufnehmen. Dieses Debüt ist rundherum gelungen.