Sushimob The Controls And Their Function, Waggle Daggle Records, 2006 |
Matze Brunner | Vocals & Guitar | |||
Jens Kappel | Bass | |||
Lengo | Drums | |||
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1. I Go Robot | 7. The Brakes Don't Work | |||
2. Lean | 8. Gammabraut | |||
3. Take It But Leave Me | 9. Yes, Please | |||
4. Antiplastic | 10. On The Corner | |||
5. Costume For Kelly | 11. Nailslide | |||
6. Always | 12. The Big Astro | |||
Mal wieder Neues und Feines von Waggle Daggle Records, nämlich der aktuelle Streich von einer der hoffnungsvollsten Alternativrockbands (nicht nur) Mainhattans: SUSHIMOB haben wieder zugeschlagen. Auf "The Controls And Their Function" zeigt das Frankfurter Trio um Matze Brunner, wie Indie Rock heute klingen muss: frisch, unverbraucht und undogmatisch kommt man in den Zweieinhalb- bis Dreieinhalbminütern auf den Punkt und stellt dabei mit entwaffnender Lockerheit unter Beweis, dass man in Sachen Songwriting einiges auf dem Kasten hat.
Da geht es meist mächtig flott zur Sache (I Go Robot, Lean, Yes, Please oder Nailslide), man beweist durchaus witzige Ideen (Costume For Kelly), beherrscht die großen Gesten (The Big Astro), aber auch die kleinen, mit einem kräftigen Schuss Melancholie durchsetzten Geschichten (Take It But Leave Me , The Brakes Don't Work).
Das ganze, ohne in Weinerlichkeit oder selbstmitleidigen Weltschmerz zu verfallen, denn in erster Linie rockt die Scheibe herzerfrischend nach vorne, ohne dabei die Melodien zu vernachlässigen. SUSHIMOB entpuppt sich hier als ein Begleiter in allen Lebenslagen, dabei nicht besserwisserisch oder wichtigtuerisch mit erhobenem Zeigefinger, sondern wie ein guter Kumpel von nebenan, auch mit sympathischen kleinen Fehlern und Schwächen. Das vielleicht wichtigste Kriterium für eine Alternative Rockband wird hier erfüllt, nämlich ein hoher Identifikationsgrad mit der Musik und ihren Protagonisten.
Manche Schreiber verwenden im Zusammenhang mit SUSHIMOB die Begriffe Emo, Garage und Punk. Mag sein, dass der eine oder andere Spritzer dieser Genre auf "The Controls And Their Function" zur Geltung kommen, aber in erster Linie entpuppen sich die Frankfurter hier als eine talentierte, spielfreudige Band mit Herz, Kopf, Bauch und richtig Schmackes. Die (leider nur) fünfunddreißig Minuten gehen viel zu schnell vorbei.