Sungrazer Sungrazer, Elektrohasch, 2011 |
Rutger Smeets | Guitar & Vocals | |||
Sander Haagmans | Bass & Vocals | |||
Hans Mulders | Drums | |||
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01. If | 04. Common Believer | |||
02. Intermezzo | 05. Zero Zero | |||
03. Somo | 06. Mountain Dusk | |||
Erst seit etwas mehr als einem Jahr sind die niederländischen SUNGRAZER aktiv, aber die Psychedelic Stoner-Szene darf wohl einiges von den Jungs erwarten. Jedenfalls weiß ihr selbstbetiteltes Debütalbum durchaus zu überzeugen, auf dem locker, (atmo)sphärische Melodielinien aufgeschichtet werden, bis sie zu massiven Soundwällen werden. Die Limburger huldigen dabei der Kraft des Riffs ebenso wie sie knarzige Bässe und treibende Grooves einsetzen, um ihre mächtige Klanggebilde zu erzeugen. Bei aller Lässigkeit ist das reichlich heavy und zieht schwer aus den Boxen raus ins Zimmer.
Stilistisch irgendwo zwischen HYPNOS 69, AHKMED und COLOUR HAZE angesiedelt, ist es nur logisch, dass SUNGRAZER auf dem Label von Stefan Koglek untergekommen sind und bald gemeinsam mit COLOUR HAZE und ROTOR auf Tour sind. Wobei SUNGRAZER noch etwas erdnaher und bodenständiger wirken, nicht ganz so verspielt und improvisationsfreudig sind. Hier wirkt noch der lavaartige Psychedelic Stoner in Reinform.
Zumeist setzt man auf Atmosphäre und Authentizität, wozu der wüstenwarme Sound seinen Teil dazu beiträgt. Nur bei Common Believer wird das Tempo etwas angezogen, ansonsten bleibt man im mittleren Drehzahlbereich – Hauptsache genügend Fuzz. Übrigens gelten in diesem Genre die hier vorgelegten 39 Minuten als EP – eine Punkband könnte daraus zwei Alben machen. Vielleicht ist SUNGRAZER in Sachen Originalität und Eigenständigkeit noch ausbaufähig, aber auf jeden Fall ein mächtig fetter Stonerrock-Trip und ein echtes Brett für alle diesbezüglichen Fans.