Suicidal Tendencies World Gone Mad, Soulfood Music, 2016 |
Mike Muir | Gesang | |||
Jeff Pogan | Gitarre | |||
Dean Pleasants | Gitarre | |||
Dave Lombardo | Schlagzeug | |||
Ra "Chile" Diaz | Bass | |||
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01. Clap Like Ozzy | 07. One Finger Salute | |||
02. The New Degeneration | 08. Damage Control | |||
03. Living For Life | 09. The Struggle Is Real | |||
04. Get Your Fight On! | 10. Still Dying To Live | |||
05. World Gone Mad! | 11. This World | |||
06. Happy Never After | ||||
Bin ich „still cyco after all these years“? Diese Frage stellt sich mir, als ich das neue Werk der SUICIDAL TENDENCIES zum ersten Mal höre. Ich erinnere mich noch an meine erste „Begegnung“ mit den SUICIDALS. Es war der 12.6.1989, ich war 16 und bei meinem ersten härteren Metal-Konzert: Mike Muir und Co. waren Vorgruppe für die Ost-Küsten-Thrasher ANTHRAX in der Düsseldorfer (damaligen) Philipshalle. Kurze Zeit später besitze ich als erste Scheiben der Band die LP “How Will I Laugh Tomorrow…“ und die EP “Controlled By Hatred/Feel Like Shit… Deja Vu“. Nun das ist jetzt etwas weniger als 30 Jahre her. Also, bin ich nun „still cyco“ genug für neues Material der SUICIDAL TENDENCIES?
Eine Frage, die sich spätestens nach knapp zwei Minuten des Openers, Clap Like Ozzy, für mich mit einem lauten und eindeutigen „fuck yeah!“ beantwortet hat. Denn meine Beine versuchen verzweifelt das Tempo von Dave Lombardos Beat zu halten. Das Bass-Solo veranlasst mich dazu, ekstatisch durch das Wohnzimmer zu toben wie weiland Mike Muir über die Bühne der Düsseldorfer Philipshalle. Die Band hat es noch – dieses Feuer, diese unbändige Leidenschaft, diese Wut und vor allen Dingen auch die Fähigkeit, diese Qualitäten in mitreißende Songs umzusetzen. Das unterstreichen das folgende The New Degeneration sowie Get Your Fight On!, der Titel-Song und auch der One Finger Salute sowie die punkige Abrissbirne The Struggle Is Real.
Aber speziell eine eher langsame Nummer wie Still Dying To Live zaubert mir ein ultrafettes Grinsen ins Gesicht und transportiert mich sofort zurück zu dem Moment, als ich das erste Mal den Song How Will I Laugh Tomorrow? hörte und sofort der Faszination der SUICIDAL TENDENCIES erlegen war. Die Melodie geht wieder sofort ins Ohr und lädt dazu ein, als Single für eine breitere Öffentlichkeit veröffentlicht zu werden. Sie haben es auf jeden Fall immer noch drauf, die SUICIDALS. Und im Prinzip kann man dieses Argument für jedes Lied des Albums machen, denn sie haben allesamt ihre Qualitäten.
“World Gone Mad“ ist ein weiteres Meisterwerk der Band und kann es aus meiner Sicht auch mit den Klassikern wie “Join The Army“ (1987), “Lights…Camera…Revolution“ (1990) oder “The Art Of Rebellion“ (1992) aufnehmen (die letzten beiden gibt es auch in diesem sehr lohnenswerten Box-Set). Sicherlich, auch “13“ vor drei Jahren war ein sehr gelungenes Album, das schon viel Spaß gemacht hat. Aber erst mit “World Gone Mad“ ist bei mir das Feuer wieder so richtig entfacht. Bin ich also „still cyco after all these years“? Aber sicher doch – danke dafür an Mike Muir & Co.