Subjam The Return Of The Urban Organic Groove Music, Art Of Groove, 2015 |
Andy Eilert | Bass | |||
Dennis Eilert | Guitar | |||
Sönke Feick | Keyboards | |||
Frank Harder | Drums | |||
Boris Iko | Saxophone | |||
| ||||
01. Warm Up | 05. Addworld | |||
02. Honeymoon | 06. Disco Stomp | |||
03. Pointerslang | 07. Thank Ya Next Week | |||
04. Estragon | 08. Lady Palmin | |||
SUBJAM kommen aus Hannover. Sie publizieren ihre Musik auf dem selben Label wie die grandiosen Fusion-Heroen SNARKY PUPPY. 'Art Of Groove' bietet diesem niedersächsischen Quintett also ein formidables Zuhause für seine vom klassischen Jazz-Rock der Siebziger Jahre inspirierten Fusion-Elaborate.
Auf ihrem vollmundig angekündigten Debut "The Return Of The Urban Organic Groove Music" vertrauen sie ausschließlich auf instrumentale Eigenkompositionen, die sie einerseits als gut geschulte Kenner der Siebziger Jahre Ahnengalerie ausweisen, andererseits aber auch ihren Willen, sich vom etablierten Einheitsbrei und der "menschlichen Robotermusik" zu entfernen, deutlich unterstreicht.
Den internen Hintergrundinformationen des Labels darf man hier ausnahmsweise mal Glauben schenken. Die Essenz ihres Schaffens gründet auf folgender Idee: "Es ist der Zündfunke des Jazz, nämlich die spontane Kraft des improvisierenden Kollektivs und die musikalische Kommunikation zwischen virtuosen Instrumentalisten, die durch die schöpferischen Elemente anderer Genres wie Funk, Avantgarde und Rock erweitert und auf ein neues Fundament gestellt werden."
Lässt man die Musik von SUBJAM unvoreingenommen auf sich wirken, wähnt sich der alterfahrene Hörer in einer Zeitkapsel, die ihn geradewegs in die späten 70s katapultiert, als sich Fusion-Bands und Solokünstler wie WEATHER REPORT, DOLDINGERS PASSPORT, BRAND X, RETURN TO FOREVER, George Duke, Billy Cobham und Jean-Luc Ponty in eingeweihten Kreisen recht großer Beliebtheit erfreuten und die Fackel, die Miles Davis einige Jahre zuvor mit "Bitches Brew" entzündete, erneut ans Lodern brachten. Mit dem Funkenflug der einst so florierenden Ära leuchten die virtuosen Hannoveraner nun ihren eigenen Weg aus, der zwar nicht zwingend auf unbekanntes oder gar abenteuerliches Terrain führt, aber dennoch genügend Spannungsmomente offeriert, um sich auf diesen mehr oder weniger vertrauten Pfaden nicht zu langweilen, sondern sich gut aufgehoben, wohlig und heimisch zu fühlen. Da bewegen sich die Hannoveraner in einem ähnlichen Umfeld wie das Osnabrücker HSK Trio, das mitunter aber etwas geschmeidiger und pointierter klingt.
Von den teilweise recht verrückten bzw. atemberaubenden Ideen ihrer hoch geschätzten Labelkollegen SNARKY PUPPY, insbesondere was Virtuosität und waghalsige Groove-Manöver angeht, zeigen sich SUBJAM jedoch noch ein paar Wegbiegungen entfernt. Wer allerdings die nationale Musikszene schätzt und bloße Attitüde von leidenschaftlicher Hingabe zu unterscheiden weiß, wird an SUBJAM seine Freude haben, ihre Qualitäten einzuordnen wissen und dem aufstrebenden und impulsiven Quintett seine verdiente Chance geben.