Sturgill Simpson

The Ballad Of Dood And Juanita

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 04.09.2021
Jahr: 2021
Stil: Country
Spiellänge: 27:54
Produzent: Sturgill Simpson, David Ferguson

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Plattenfirma: Thirty Tigers

Promotion: Oktober Promotion


Redakteur(e):

Holger Müller


s. weitere Künstler zum Review:

Steve Earle

John Mellencamp

Willie Nelson

Titel
01. Prologue
02. Ol’ Dood (part I)
03. One In The Saddle, One On The Ground
04. Shamrock
05. Played Out
 
06. Sam
07. Juanita (feat. Willie Nelson)
08. Go In Peace
09. Epilogue
10. Ol’ Dood (part II)
Musiker Instrument
Sturgill Simpson Vocals / Rhythm guitar
Sierra Hull Mandolin
Stuart Duncan Fiddle / Backing vocals
Scott Vestal Banjo / Backing vocals
Tim O’Brien Lead guitar/ Banjo / Backing vocals
Mike Bub Bass / Backing Vocals
Mark Howard Guitar / Mandolin / Backing vocals
Sam Bacco Percussion
Jelly Roll Johnson Harmonica
Willie Nelson Lead guitar on “Juanita”

Ein Konzeptalbum in Zeiten von Playlists und Streaming? Schon allein der Mut von Sturgill Simpson dafür verdient Anerkennung. Vor allem, wenn das Ganze so konsequent umgesetzt wird, wie in der Geschichte von Dood, dem eisenharten alten Farmer und Ex-Outlaw, und Juanita, seiner geliebten Frau. Geraubt von Banditen und selbstverständlich zurückgeholt von unserem einsamen Helden. Ein treues Pferd, ein unersetzlicher Hund, ein Gewehr – was braucht der Mann sonst noch für seine Heldentaten? Ein bisschen Weisheit eines alten Cherokee-Indianers vielleicht, und natürlich einen ganz ruhigen Finger am Abzug…

Gut, die Story der „Ballad of Dood and Juanita“ ist nicht gerade neu und strotzt nur so vor Klischees. Aber das stört Simpson, Country-Singer „by heart“, herzlich wenig, packt er doch wirklich sein ganzes Herz in diesen knapp halbstündigen Western. Komplett mit Schussgeräuschen, Hufgeklapper und marschierenden und pfeifenden Soldaten, die gleich zu Beginn wie ein Chor in einer griechischen Tragödie verkünden: „Its a story of its time, when time was tough on a man. When all he had to get by was a blade and powder can.“

Und natürlich überlebt Dood all seine Schmerzen auch deshalb, weil die Liebe zur schönen Juanita größer ist, als alles andere. Bei dieser rührenden Geschichte wird selbst Willie Nelson schwach und steuert zur Mexico-beschwingten Ballade Juanita mal eben ein Gitarrensolo bei. Kurz zwar nur und so knarzig, wie Willie halt ist, aber man spürt förmlich, wie er dabei seinen ganz eigenen Western durchlebt.

Zu Beginn seiner Karriere versuchte Sturgill Simpson noch, sich in Nashville anzubiedern; sein Debüt „High Top Mountain“ klang nach genau dem, was „Hitsville USA“ unter radiotauglichem Country versteht. Aber zum Glück machte der Mann aus Kentucky nicht einfach so weiter, sondern traute sich etwas – ein auf zwei Alben verteiltes Bluegrass-Opus namens „Cuttin‘ Grass“ zum Beispiel. Oder eben jetzt die Story über Dood und Juanita, die untermalt wird von echtem Western-Swing mit viel Fiddle und Maultrommel (Go In Peace), Gospel-Anleihen mit herrlichen Männer-Harmonien (Sam), Bluegrass-Picking (Shamrock) und dem zweigeteilten Kernstück des Albums (Ol‘ Dood) – einer Verbeugung vor allen aufrechten Outlaws des wilden Westens.

„The Ballad of Dood And Juanita“ hat sicher nicht den hohen gesellschaftspolitischen Anspruch von Steve Earles „Ghosts In West Virginia“ oder die erzählerische Spannung von „Ghost Brothers Of Darkland County“ (John Mellencamp / Stephen King). Es ist einfach nur ein klassischer Western. Und am Ende singt leise die Mundharmonika und das Lagerfeuer prasselt…  

 

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