Lars Bittner	Gesang
Alexander Striék	Gitarre
Jürgen Pfrang	Bass
Franz Kowolic	Schlagzeug
Produziert von: Stronghold Länge: 30 Min 38 Sek Medium: CD
1. Empty	4. Cause you are gone
2. Sirens	5. The earth belongs to us
3. Clean energy

Wenn wir ehrlich sind, dann freuen wir uns doch über jeden Newcomer, der Anlass zur Hoffnung gibt und sind dann auch gerne mal bereit ein Auge zuzudrücken und über die eine oder andere kleine Schwäche hinwegzusehen.
STRONGHOLD jetzt in einem Atemzug mit Progressiv-Szenengrößen wie EVERON, PENDRAGON oder ARENA zu nennen wäre sicherlich etwas verfrüht. Festzuhalten gilt aber, dass sich die Band mit ihrer akustischen Visitenkarte in ansprechender Form präsentiert.

Stilistisch bewegt man sich zielsicher zwischen frühen ENCHANT ("A blueprint for the world") und MARILLION ("Brave").
Bedrückende, melancholische Klänge beherrschen die fünf Demoversionen von Songs des geplanten Debüts und belegen, dass die Band sehr gut in der Lage ist, Atmosphäre zu erzeugen.

Hervorzuheben ist Sänger Lars Bittner, der für diese stilistische Ausrichtung geradezu prädestiniert scheint.

Woran die Band in Zukunft noch etwas arbeiten sollte, ist der Mangel an griffigen Hooklines. Das bisherige Songmaterial erweist sich doch als recht sperrig und schwer zugänglich.

Den Einspruch, dass das bei einer Prog-Band dazu gehört, will ich nicht gelten lassen. Die wahre Kunst besteht ja gerade darin bei allem Anspruch und aller Komplexität den Faktor Eingängigkeit nicht zu sehr zu vernachlässigen.
Das die Band aber auch in diesem Punkt Potential hat belegt die Schlussnummer und das Highlight der vorliegenden Veröffentlichung The world belongs to us mit seinem fast schon hypnotischen Refrain.

Dass "Half hour of Clean energy" in seiner jetzigen Version noch etwas steril und unterkühlt klingt, dürfte sich bei der endgültigen CD-Veröffentlichung geben und liegt wohl in erster Linie daran, dass einige Instrumente noch synthetisch erzeugt werden.

Um den Deckel drauf zu packen: Die Demoversion von "Half hour of Clean energy" zeigt deutlich, dass hier eine Band mit Potential am Werke ist und macht schon jetzt Lust auf das komplette Konzeptalbum, inklusive der drei noch fehlenden Stücke, in seiner endgültigen Version.
Dank STRONGHOLD stellt sich zumindest im Prog-Bereich die Frage nach hoffnungsvollem und talentiertem Nachwuchs aus deutschen Landen bis auf Weiteres nicht.