Streetmark

Nordland

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 17.08.2023
Jahr: 2023
Stil: Prog Rock
Spiellänge: 44:45
Produzent: Conny Plank & Bernd Schreiber

Links:

Streetmark Homepage


Plattenfirma: Sireena Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Straight Shooter

Procol Harum

Deep Purple

Focus

Manfred Mann's Earth Band

Emerson, Lake & Palmer

Titel
Hoause Of Three Windows
01. House For Hire
02. Green Velvet Curtains
03. Eleanor Rigby
04. Amleth Saga
05. Italian Concert In Rock
 
06. Da Capo
Waves And Visions
07. Wabes And Visions
08. Lyster Fjord
09. Ladoga
10. Reality Airport
Musiker Instrument
Dorothea Raukes Keyboards
Thomas Schreiber Guitars
Georg Buschmann Vocals
Wolfgang Westphal Bass
Hans Schweiss Drums

Der Kollege König hat sich bereits mit dem letzten, 1981 erschienen, Studiowerk von STREETMARK befasst, also wollen wir doch auch einmal schauen (bzw. hören), wie sich das auf dem ersten Album, aus dem Jahre 1975, anließ. Dafür dass die Düsseldorfer Band bereits 1969 gegründet wurde erscheint das reichlich spät für ein Debütalbum, allerdings wurde ein zuvor eingespieltes Album nicht veröffentlicht, weil – und das erfährt man nun endlich im Booklet zu dieser CD – sich STREETMARK partout nicht von irgendeiner Plattenfirma beeinflussen lassen wollten und lieber auf einen Plattenvertrag verzichteten. Hut ab, soweit!

Durchaus auch bemerkenswert, dass man es ohne Tonträger, nur durch die Live-Präsenz unter anderem ins Vorprogramm von Gruppen wie MANFRED MANN'S EARTH BAND geschafft hat. Im Oktober 1975 war es dann endlich soweit und STREETMARK nahmen in Conny Planks Studio ihr Album “Nodland“ auf. Neben einem Faible für Bands, wie FOCUS, EMERSON, LAKE & PALMER und PROCOL HARUM, hatte man nämlich auch eine gewisse Affinität zu nordischen Ländern und deren Sagen. Beim dynamischen Opener House For Hire bricht sich allerdings zuallererst die progressive Grundeinstellung der Band bahn und die durchaus zum Tanzen animierende Nummer kommt zwar vertrackt, aber auch mit Elan. Da schielt man schon stark Richtung FOCUS.

Für mich krankt es halt – wie später auch bei STRAIGHT SHOOTER – am Gesang von Georg Buschmann. Der ist natürlich schon etwas überkandidelt und sicher mindestens Geschmacksache. So steigert er sich bei dem MOODY BLUES-Verschnitt Green Velvet Curtains auch gehörig rein und dringt durch die schweren Orgel-Akkorde hindurch, bis sich der Song zur Instrumental-Pop-Nummer wandelt. Und wo man schon dabei ist, greift man sich Eleanor Rigby von den BEATLES und stülpt diesem eine Pro-Rock-Kappe über. Ganz nette Gitarrenpassagen, aber letztlich wenig innovativ und Buschmanns Gesang geht einem zum Schluss hin schlichtweg auf den Geist.

Dann versucht man sich an DEEP PURPLE-Gefilden, mit Amleth Saga. Darin geht’s um Hamlet, den Prinzen von Dänemark, womit wir wieder Richtung Norden unterwegs wären. Um gleich darauf ein, mit sieben Minuten relativ kurzes, Italian Concert In Rock genießen zu dürfen. Mir scheint es eher was für Mozart-Fans zu sein. Oder wer sonst noch Humor hat. Da Capo, irgendwo zwischen JETHRO TULL und MANFRED MANN beheimatet, beschließt dann den “House Of Three Windows“-Teil des Albums, dem “Nordland“ folgt. Kann, muss man aber nicht verstehen.

Sowohl Keyboarderin Dorothea Raukes (die übrigens für die aktuellen Liner-Notes nochmal zum Schreibstift gegriffen hat), als auch Gitarrist Thomas Schreiber waren klassisch ausgebildet, was mancher Instrumentalpassage zugute kommt, allerdings ist auch der spröde Gitarrensound gewöhnungsbedürftig. Rauke kann natürlich ab und an schon ihre Jon Lord-Einflüsse präsentieren. Wie in Lyster Fjord. Aus dem hätten IRON MAIDEN wahrscheinlich einen richtig tollen Song machen können. Letztlich muss man schon ein Zeitzeuge sein, oder mindestens große Sympathie zu dieser Zeit der deutschen Rockmusik haben. Dann kommt man hiermit gut klar, aber der Rest sollte vorsichtshalber erst mal reinhören.

 

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