Titel |
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01. Cat Fight (Over A Dog Like Me) |
02. Runaway Boys |
03. Too Hip, Gotta Go |
04. Double Talkin‘ Baby |
05. Three Time‘s A Charm |
06. Stray Cat Strut |
07. Mean Pickin‘ Mama |
08. Gene & Eddie |
09. Cry Baby |
10. I Won‘t Stand In Your Way |
11. Cannonball Rag |
12. Misirlou |
13. When Nothing‘s Going Right |
14. (She‘s) Sexy + 17 |
15. Bring It Back Again |
16. Blast Off |
17. Lust ‘N‘ Love |
18. Fishnet Stockings |
19. Rock This Town |
20. Rock It Off |
21. Built For Speed |
22. Rumble In Brighton |
Musiker | Instrument |
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Brian Setzer | Gesang & Gitarre |
Lee Rocker | Bass |
Slim Jim Phantom | Schlagzeug |
Es war vielleicht die musikalische Sensation des vergangenen Jahres: Nein, kein unsägliches One-Hit-Wonder oder unerträglicher Sommer-Hit sondern das Album-Comeback der STRAY CATS. Aus Anlass ihres 40-jährigen Jubiläums legten Brian Setzer (Gesang & Gitarre), Lee Rocker (Bass) und Slim Kim Phantom mit “40“ ein neues Studio-Album vor, das erste nach 26 Jahren (und ein sehr gutes noch dazu). Und natürlich ging es dann anschließend auch auf ausgiebige Tournee. Dabei rockte das Trio die Bühnen von Los Angeles bis nach London. Dies legt zumindest der Titel des Live-Albums nahe, das auf der Tour entstand und nun als “Rocked This Town: From LA to London“ vorliegt.
Auf dem Werk sind entweder 22 oder 23 Stücke enthalten, je nachdem welche Version man bevorzugt. Denn der Song My One Desire ist leider nur auf der Doppel-Vinyl oder aber als digitaler Download erhältlich (sonst hätte die Scheibe auch als Doppel-CD aufgelegt werden müssen). Aber das schmälert den Genuss der Scheibe aber kaum, denn die übrigen Songs wissen auch so allesamt zu überzeugen. Die Band hat bei der Setlist eine prima Mischung aus Klassikern und vier neuen Songs von “40“ gefunden. Bei den neuen Stücken handelt es sich um den exzellenten Opener Fight (Over A Dog Like Me), das packende Rock It Off, und die beschwingten Three Time‘s A Charm sowie Mean Pickin‘ Mama. Und man muss sagen: live kommen die Songs fast noch besser als auf der ohnehin schon hervorragenden Platte.
Daneben gibt es natürlich auch eine ganze Latte an Rockabilly-Klassikern der drei Tollenträger zu hören:, wie etwa Runaway Boys, Stray Cat Strut, Gene & Eddie, (She‘s) Sexy + 17, Blast Off, Rock This Town und Rumble In Brighton. Hinzu kommt noch der Dick Dale-Klassiker Misirlou, den insbesondere Setzer natürlich ganz hervorragend präsentiert. Aber auch das von Lee Rocker gesungene When Nothing‘s Going Right ist ein echtes Highlight. Geerell präsentiert sich die Band auf “Rocked This Town: From LA to London“ in exzellenter Spiellaune, bei der durch seine exponierte Stellung als Sänger UND Gitarrist natürlich Setzer immer ein klein weniger herausragt.
Das ist aber auch kaum verwunderlich, denn Setzer zeigt sich hier nicht nur als wahrer Saiten-Magier sondern ist auch bei allerbester Stimme, in der immer auch der typisch überbordende und unverwüstliche Rockabilly-Charme des mittlerweile 61-Jährigen mitschwingt. Insofern würde ich fast sagen, dass der Frontmann heute noch besser performt als in den Anfangstagen der STRAY CATS. Aber die wahre Magie entsteht eben durch das Zusammenspiel der drei Musiker, denn schließlich bilden Rocker und Schlagzeuger Slim Jim Phantom eine exzellente Rhythmussektion, die die Songs nicht nur antreibt, sondern ihnen einen unwiderstehlichen Groove und Swing mitgibt.
Das Einzige, was bei dieser Aufnahme ein wenig zu kurz kommt, dass ist das richtige Live-Feeling. Denn das Publikum ist eher in den stillen Momenten hier kaum zu hören, aber kaum noch wenn die Band mal richtig loslegt. Das ist ein wenig schade, genauso wie der Umstand, dass es keine CD/DVD-Kombination gibt, denn diese Tournee hätte es wahrlich verdient, auch auf Video festgehalten zu werden. Aber auch so ist “Rocked This Town: From LA to London“ (egal ob als CD, Doppel-LP oder Download) hervorragend dazu geeignet, um 40 Jahre zeitlosen Rock’n’Roll und Rockabilly zu feiern. Und so gut waren die STRAY CATS aus meiner Sicht noch nie. Klar, früher waren sie wilder (und das hatte auch seinen Charme), aber so überzeugend (sowohl spieltechnisch als auch von der Performance) und begeisternd wie hier waren sie nie.