Stray Cats Original Album Classics, Sony Music, 2014 |
Brian Setzer | Vocals, Guitar | |||
Lee Rocker | Bass, Vocals | |||
Slim Jim Phantom | Drums, Vocals | |||
Additional Musicians: | ||||
Gary Barnacle, Lee Allen, Steve Oncar | Saxophone | |||
Ian Stewart, John Locke | Keyboards | |||
Brian McDonald | Harmonica | |||
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"Stray Cats" | (1981) | |||
01. Runaway Boys | 07. Rumble In Brighton | |||
02. Fishnet Stockings | 08. Stray Cat Strut | |||
03. Ubanga Stomp | 09. Crawl Up And Die | |||
04. Jeannie, Jeannie, Jeannie | 10. Double Talkin' Baby | |||
05. Storm The Embassy | 11. My One Desire | |||
06. Rock This Town | 12. Wild Saxophone | |||
"Gonna Ball" | (1981) | |||
01. Baby Blue Eyes | 07. Gonna Ball | |||
02. Little Miss Prissy | 08. Wicked Whisky | |||
03. Wasn't That Good | 09. Rev It Up And Go | |||
04. Cryin' Shame | 10. Lonely Summer Nights | |||
05. (She'll Stay Just) One More Day | 11. Crazy Mixed-Up Kid | |||
06. You Don't Believe Me | ||||
"Rant N' Rave with The Stray Cats" | (1983) | |||
01. Rebels Rule | 06. (She's) Sexy + 17 | |||
02. Too Hip, gotta Go | 07. Dig Dirty Doggy | |||
03. Look At That Cadillac | 08. I Won't Stand In Your Way | |||
04. Something's Wrong With My Radio | 09. Hotrod Gang | |||
05. 18 Miles To Memphis | 10. How Long You Wanna Live, Anyway? | |||
Das ist ja nach wie vor eine schöne Sache, diese “Original Album Classics“-Serie von Sony. Gibt’s natürlich auch von anderen Plattenfirmen, erfüllt letztlich den selben Zweck: Preisgünstig kommt man zu einem 3-er oder 5-er Pack von einstmaligen Veröffentlichungen und ich sehe besonders für die einen Vorteil, die einst die Vinyl-Scheiben erstanden und diese aber aus unterschiedlichen Gründen nicht oder kaum noch abspielen können/wollen (Plattenregal steht im Keller, zu umständlich den Plattenspieler anzuwerfen, usw.)
Für Rock’n’Roll- Rockabilly-Verrückte, oder Typen die sich die Haare immer noch mit Brisk frisieren (oder was man heute so nimmt …) also ein perfektes Trio.
Zu Beginn der 80er läuteten die a href="../../AlleBands/S/Stray_Cats.html" class="wo" target="_new">STRAY CATS ja – zwar nicht im Alleingang, aber doch maßgeblich – ein regelrechtes Rockabilly-Revival ein. Unter der Regie von a href="../../AlleBands/E/Dave_Edmunds.html" class="wo" target="_new">Dave Edmunds entstand ein Debütalbum, wie man es sich besser kaum vorstellen kann. Wie eine hochgetunter Hot Rod raste das Ding kanpp über eine halbe Stunde durch den Schädel und drehte meist noch ein paar Extrarunden. Selbst Jahrzehnte später konnten die STRAY CATS noch praktisch jeden Song aus ihrem ersten Album im Konzert präsentieren und konnten sich der begeisternden Schreie sicher sein.
Runaway Boys, mit seinem charakteristischen Abwärts-Bass-Lauf eröffnete das Revival und Brain Setzer deutete schon einmal an, warum er alsbald in die oberste Riege der Gitarristen gehören sollte. Alles vorangetrieben von Slim Jim Phantom, der sein Minimal-Schlagzeug im Stehen bearbeitete und einen unnachgiebigen Drive vorlegte. Wie Fishnet Stockings sehr schön demonstriert. Wer könnte sich da noch zurückhalten? Ein Klassiker folgte auf den anderen und Songs wie Rock This Town, Ubanga Stomp, Rumble In Brighton, Double Talkin‘ Baby und das an Hit The Road Jack erinnernde Stray Cat Strut sind praktisch schon genredefinierende Evergreens. Dave Edmunds, selbst ein glühender Fan des 50’s Rock’n’Roll und Rockabilly, sorgte für den richtigen Sound und fertig eines der mitreißendsten Debüts aller Zeiten.
An so einen Erfolg können die wenigsten Bands anknüpfen und oft folgt auf das Debüt – für das man über Jahre Songs sammeln konnte – ein schwächerer Nachfolger. Daran, dass die Band diesmal selbst Hand an die Produktion legte, dürfte es nicht gelegen haben. Eher waren die Songs nicht von so einer durchgehenden Güte, wie auf dem Erstling. Nummern Little Miss Prissy rockten zwar sogar noch härter – hier gibt’s sogar ein kleines Slide-Solo - , aber ganz das Flair vom Debüt wollte nicht gelingen. Setzer demonstriert seine, später richtig ausgelebte, Liebe zum Swing und Big Band Sound bei Wasn’t That Good und bei Cryin‘ Shame dockt man an den Boogie Blues an, mit stilechter Blues Harp, von Brian McDonald.
Auch das jazzige, mit Bläsern angereicherte (She’ll Stay Just) One More Day erweitert das Spektrum und dass a href="../../AlleBands/R/Rolling_Stones.html" class="wo" target="_new">STONES-Pianist Ian Stewart mit von der Partie war, schadet dem Album sicher auch nicht, aber letztlich war es vielleicht doch etwas zu “durcheinander“, auch wenn so a href="../../AlleBands/B/Chuck_Berry.html" class="wo" target="_new">Chuck Berry-Anleihen wie Wicked Whsiky ansonsten gut kommen.
“Rant N’ Rave with The Stray Cats” führte das Trio zurück zur Stärke ihres Debüts. Der grollende Hot Rod zu Beginn sorgt für das “Vorbrennen“ und schon geht’s mit Rebels Rule schwungvoll los. Irgendwo zwischen a href="../../AlleBands/H/Buddy_Holly.html" class="wo" target="_new">Buddy Holly, Eddie Chochran und Ritchie Valens angesiedelt birgt der Nummer gleich das Motto: “Rock’n’Roll is never too loud!”.
Auch Too Hip Gotta Go bleibt dem Gene Vincent/Eddie Cochran/Carl Perkins-Stil treu und tut gut daran, den auch wenn man bei Look At That Cadillac wieder ein paar swingende Bläser dabei hat, bleibt das Album doch recht straight und lässt dem Fan praktisch keine Zeit zum Ausruhen.
Bei der Gelegenheit erwähne ich gern wieder mal, dass ich mein Hemd nach einem STRAY CATS-Konzert im Frankfurter Volksbildungsheim (“Blast Off“-Tour) regelrecht auswringen konnte, so dermaßen ging es bei den Teddy-Boys ab.
Hätte man damals einen Slogan für den Abend gebraucht, hätte sich How Long You Wanna Live, Anyway? angeboten. Da wurde natürlich reichlich bei Cochrans Summertime Blues geklaut, aber wenn würde das stören, wenn es so abgeht?
Bevor dieser Song das dritte Album beschließt, sind mit (She’s) Sexy + 17, Hotrod Gang und der Country-Anleihe 18 Miles To Memphis noch ein ganzer Schwung künftiger Klassiker im Set der Band zu hören.
Also, da macht man nichts falsch und mit ein oder zwei weiteren Scheiben aus dem Katalog der Band hat man eigentlich bereits alles, was zwingend notwendig ist, wenn man sich die Haare… na, das hatten wir ja Eingangs schon.