Stratovarius

Stratovarius

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 28.08.2005
Jahr: 2005

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Redakteur(e):

Jörg Litges (* 1965, ✝ 2015)


Stratovarius
Stratovarius, Mayan Records/Sanctuary Records, 2005
Timo Kotipelto Vocals
Timo Tolkki Guitar
Lauri Porra Bass
Jörg Michael Drums
Jens Johansson Keyboards
Länge: 49 Min 21 Sek Medium: CD
1. Maniac Dance6. Götterdämmerung
2. Fight!!!7. The Land Of Ice And Snow
3. Just Carry On8. Leave In The Tripe
4. Back To Madness9. United
5. Gypsy In Me

Meine Güte, was gab es für ein Trara um diese Platte und die Band im Allgemeinen.
Nachdem man sich schon getrennt hatte, gab's grade in der Heimat jede Menge Schelte, weil sich entweder die beiden Timos prügelten, einer der beiden in die Klapse abtauchte oder sie sich dann wieder miteinander versöhnten um ein neues Album aufzunehmen. Wären diese Dinge alleine schon genug, um jede normale Combo an den Rand des Zusammenbruchs zu bekommen, gab es dann noch Terror um den Song Götterdämmerung der ursprünglich Hitler heißen sollte und fast Drummer Jörg Michael zur (verständlichen) Kündigung gezwungen hat. Zu allem Überdruss wurde dann noch Bassmann Jari Kainulainen gefeuert und mit Lauri Porra (Kotipelto/Synergy/Warmen) ersetzt. Aber letztendlich liegt mir jetzt das neue Werk vor.

Und hat sich's gelohnt? Hmm. Ich bin mir nicht sicher.
STRATOVARIUS so wir sie kannten gibt es anscheinend nicht mehr. Man besinnt sich zurück auf die Basics, die Keyboards bis auf wenige Ausnahmen angenehm im Hintergrund, auch der Doublebass wurde zurückgefahren, ansonsten erklingen alle Songs in sehr erdigem Sound.
Ein wenig erinnert mich das Album an EUROPEs letztes Werk. Man bricht mit allem was einem als Trademark aufgedrückt wurde und startet noch mal neu durch.

Gleich vorweg, das viel gerügte Götterdämmerung ist ein episch gehaltener Midtempo Rocker, der am Ende, während Timo K. immer wieder den gleichen Refrain von sich gibt, einige unverständliche Samples von Hitlers Reden im Background eingestreut hat. Nix was die Sittenwächter auf den Markt rufen sollte, und auch werden sich jetzt nicht Millionen Heavys die Matte abrasieren lassen und mit Glatze "Sieg Heil" blöken. Billige Promotion im Vorfeld? Kommt mir fast so vor. Ansonsten ist der Song eigentlich nicht schlecht. Schöne Gesangslinien, man hätte den Quatsch am Ende des Songs auch locker weglassen können, ohne der Struktur irgendetwas zu nehmen. Ach ja, und textlich ist er gegen das Dritte Reich.
Und was gibt's sonst noch?

Fight erinnert mich vom Refrain und den Gesanglinien an ANTHRAX mit Joey Belladonna, Just Carry On kommt als stampfende Hymne daher, in Back To Madness (mit Opernsänger und bedeutungsschwangerem Text) verarbeitet Timo Tolkki die Zeit in der Klinik. Bei United gibt's ne Menge Keyboards und Bläser - und es erinnert am meisten an die alten STRATOVARIUS. Das bedächtige Land Of Ice and Snow erinnert mit einigen Elementen and irische/gälische Folkmusik.

Mir gefällt die Scheibe irgendwie, es ist mehr oder weniger gradliniger Rock, der allerdings mit den alten STRATOVARIUS nicht mehr viel gemein hat. Die fehlende Opulenz im Bereich der Produktion und die fehlenden Doublebass Attacken könnten die alten Fans zu sehr vergrätzen.
Kein Überflieger, ich sehe die CD als einen Neuanfang einer Band, die wieder zu sich gefunden hat, und bin gespannt auf das was noch folgt.

Jörg Litges, 28.08.2005

 

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