Stratovarius

Polaris

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.05.2010
Jahr: 2009
Stil: Melodic Power Metal

Links:


Redakteur(e):

Marc Langels

Ralf Frank


Stratovarius
Polaris, Edel Entertainment / Earmusic, 2009/2010
Timo KotipeltoGesang
Matias KupiainenGitarre
Lauri PorraBass
Jens JohanssonKeyboards
Jörg MichaelSchlagzeug
Produziert von: Mikko Karmila Länge: 130 Min 12 Sek Medium: DCD
CD 1 (55:03)
01. Deep Unknown07. Higher We Go
02. Falling Star08. Somehow Precious
03. King Of Nothing09. Emancipation Suite Part I: Dusk
04. Blind10. Emancipation Suite Part II: Dawn
05. Winter Skies11. When Mountains Fall
06. Forever Is Today
CD 2 (75:09)
01. Destiny08. Winter Skies
02. Hunting High And Low09. Phoenix
03. Speed of Light10. SOS
04. Kiss Of Judas11. Forever Is Today
05. Deep Unknown12. King Of Nothing
06. A Million Light Years Away13. Father Time
07. Bach: Air Suite14. Higher We Go

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In diesem Jahr gibt es wohl kaum ein Heavy Metal-Album, das mit solcher Spannung erwartet wird, wie das neue Werk der Finnen STRATOVARIUS. Vier Jahre nach dem selbstbetitelten letzten und umstrittenen Werk, den darauf folgenden finanziellen und künstlerischen Problemen und dem daraus resultierenden Abgang des bisherigen Hauptsongwriters Timo Tolkki, präsentieren sich STRATOVARIUS nun mit neuem Gitarristen, neuem Label und neuer Power.

Mit Deep Unknown stürzen sie sich dann auch direkt ohne Umschweife in vertraute Gefilde, denn die STRATOVARIUS-typischen Double-Bass-Einschläge von Drummer Jörg Michael sind zurück. Zahlreiche Fans dürften dies auf dem letzten Album schmerzlich vermisst haben.

Noch eines fällt sofort ins Ohr: der Sound ist optimistisch und hymnisch-eingängig, eben typisch STRATOVARIUS. Der Abgang von Tolkki macht sich zumindest in dieser Hinsicht nicht bemerkbar. Zumal auch Neuzugang Matias Kupiainen seine beachtlichen Fähigkeiten an den sechs Saiten direkt unter Beweis stellt. Mit ihm scheint STRATOVARIUS ein echter Glücks-Griff gelungen zu sein. Denn auf den elf Stücken zeigt er sich sowohl versiert im Hi-Speed-Shredding oder im neoklassizistischen Malmsteen-Stil als auch in den besonders gefühlvollen Passagen. Ein wahrer Einstand nach Maß also, den Kupiainen auch mit zahlreichen hörenswerten Soli feiern darf.

Aber all das wäre nichts wert ohne die entsprechenden Songs. Auch dabei können die STRATOVARIUS-Fans tief durchatmen, denn die Stücke von “Polaris“ hätten genauso gut von früheren Werken der Band stammen. Sänger Timo Kotipelto, Bassist Lauri Porra, Keyboarder Jens Johansson und Schlagzeuger Jörg Michael sind ja nun auch wahrlich keine schlechten Musiker und haben auch die letzten Jahre nicht nur die Musik von Tolkki wiedergegeben. Nun ist STRATOVARIUS ihre Band und sie füllen sie mit neuem Leben. Auffällig ist dabei, dass offenbar Johansson deutlich mehr Einfluss auf den Sound nimmt. Seine Keyboard-Arbeit klingt verspielter und experimentierfreudiger als zuletzt. Dennoch bleibt im Gesamtsound immer die Gitarre das dominierende Instrument.

Kracher wie Forever Is Today dürften den Fans Tränen der Glückseligkeit in die Augen treiben und auf den kommenden Konzerten frenetisch abgefeiert werden. Auch hier gibt Michael an seiner Schießbude wieder Gas und treibt die anderen Instrumentalisten vor sich her und Kupiainen zu einem seiner phantastischen Soli. Auch Higher We Go schlägt im Refrain in dieselbe Kerbe, lässt aber in der Strophe mehr Atmosphäre aufkommen Bei solchen Klasse-Stücken muss einem um die Zukunft von STRATOVARIUS nicht bange sein.

Dass die Finnen und der Deutsche aber auch anders können stellen sie selbstverständlich auch auf “Polaris“ unter Beweis. Somehow Precious kommt dabei bombastisch, Winter Skies dramatisch im Stile einer typischen Power-Ballade und When Mountains Fall mit akustischer Gitarre und Streichersounds ist richtiggehend klassizistisch. Und obwohl so unterschiedlich passen alle Stile zu STRATOVARIUS, die auf “Polaris“ alle Tempi und Emotionen bedienen (außer der Depression). Zudem beweisen die Musiker – sprich: Drummer, Keyboarder und Gitarrist – ihr ungemeines instrumentell-technisches Können.

Bei der Seefahrt wurde der Polarstern genutzt, um die eigene Position zu bestimmen und die neue Richtung zu bestimmen. Mit “Polaris“ ist es nun auch STRATOVARIUS gelungen, nach einer extrem schweren Zeit für die Band, nicht nur ihre Position zu bestimmen, sondern auch noch auf einen vielversprechenden neuen Kurs einzuschlagen. In dieser Form wird von STRATOVARIUS noch viel zu hören sein.

Natürlich wird es wieder – wie auch im Falle NIGHTWISH - Fans geben, die meinen, sich auf eine Seite schlagen zu müssen, zumal Tolkki mit REVOLUTION RENAISSANCE bereits zwei sehr beachtliche Werke vorgelegt hat. Stattdessen sollte man froh sein, dass man nun zwei wirklich sehr gute Bands hat.

Marc Langels, 11.05.2009


Update:

Fast auf den Tag genau nach dem gefeierten Release von "Polaris" und einer ausgedehnten Welttournee mit über 85 Konzerten in 50 verschiedenen Ländern wird das Album als extended Version inkl. einer zusätzlichen Live CD erneut veröffentlicht. Das Live Album wurde 2009 / 2010 auf ihrer gefeierten Welttournee aufgenommen und enthält neben einigen "Polaris" Songs eine Art Best of.. aus ihren Klassikern. Die Doppel-CD erscheint in schicker Aufmachung im eleganten Eight Panel Digipak, wobei jeder CD ein eigenes Booklet beiliegt.
Bereits die Erstauflage erschien ja in diversen Editionen, als Collectors Edition inkl. 7" Vinyl Single, Limited Edition Digipak mit Bonus Track oder als hochwertige LP, man sollte meinen, dass damit genügend Auswahl für alle Arten von Sammelfreunden zur Verfügung stünde. Immerhin kostet diese Neuauflage nicht mehr, als wie die Live CD auch alleine kosten würde, ein komischer Beigeschmack beschleicht einen irgendwie trotzdem.
Weitere Sondereditionen des Backkataloges wie z. B. die Neuauflage von "Infinite" (2000) sind bereits am Start bzw. in Planung.

Ralf Frank, 21.05.2010

 

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