Titel |
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01. Big Jim Salter |
02. Faces |
03. Mr. Wizard |
04. Don't Think Twice |
05. Keep On Rollin' |
06. Ailen Mochree |
07. One Five Eight |
08. I May Be Right But I May Be Wrong |
09. Seven Lakes |
Musiker | Instrument |
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Maggie Bell | Vocals |
Les Harvey | Guitar, Recorder |
Colin Allen | Percussion |
Ronnie Leahy | Keyboards |
Steve Thompson | Bass |
Nachdem es mit den ersten beiden Alben nur zu Achtungserfolgen reichte, sollte es doch mit dem dritten Album endlich klappen, oder? Wegen des mangelnden Erfolges hatten sich davor allerdings Organist/Pianist John McGinnis und Bassist/Vocalist Jim Dewar verabschiedet.
Neue Besen kehren gut, sagt man, und in der Tat, die Zugänge, Ronnie Leahy und Steve Thompson brachten frischen Wind in die Bude. Wo man sich vorher stellenweise in langen Instrumentalpassagen verlor, ging man nun doch zielstrebiger ans Werk.
Auch dieses Album, welches 1971 erschien (drei Alben in zwei Jahren, dass darf man heute gar niemand mehr erzählen...), wurde von Eroc neu gemixt und eben neu veröffentlicht. Wie gesagt, schon Big Jim Salter geht gleich deutlich straighter los. Les Harveys Gitarren-Riff wurde später von FOREIGNER ähnlich verwendet und Maggie Bell erinnert mit ihre Shouter-Qualitäten an Rod Stewart und Frankie Miller. Der neue Mann an der Orgel. Ronnie Leahy, lässt zwar noch ein bisschen die 60er durchschimmern, aber ansonsten ist das feinster Blues Rock im Stile von FREE und BAD COMPANY. Und der nachfolgende Song heißt nicht nur Face, sondern könnte durchaus eine deren frühen Balladen sein. Hätte Rod und Ronnie jedenfalls perfekt gestanden und das Zeug zum Hit gehabt.
Mr. Wizard beginnt zwar verhalten, die soulige Nummer tastet sich aber bald in einen funky Beat vor und die zusätzlich Bläser geben der Nummer genug Schub um sie zu einen astreinen Dance-Song zu machen. Les Harveys verfremdetes Wah-Wah Solo reibt sich herrlich an den Bläsersätzen und Frau Bell liefert wieder eine Glanzleistung ab. Darauf folgt ein Cover von Bob Dylans Don't Think Twice (It's All Right), als Slow-Blues gespielt, was erneut Maggie Bell zu einer Demonstration ihrer Ausdruckskraft nutzt. Ich hab wahrlich schon viele Coverversionen dieses Titels gehört, aber diese hier sticht wirklich heraus. Allein dafür lohnt sich das Album schon.
Und hart rockend geht’s gleich darauf weiter, mit einer Honky Tonk-Nummer, die Landsmann Frankie Miller sicher auch gern vertont hätte. Jede Menge good-time-feeling macht Keep On Rollin' zur perfekten Begleitung für eine Freitag- oder Samstagnacht. Maggie beginnt den nächsten Song auf gälisch, aber auch Ailen Mochree mündet recht schnell in einen Blues Rock in schleppendem Groove, der an FREE ebenso erinnert, wie an SPOOKY TOOTH. Besonders das Riff aus Better By You, Better Than Me kommt mir hier in den Sinn. Und denkt man, jetzt biegen sie aber gleich in altes Fahrwasser ein, schieben STONE THE CROWS tatsächlich noch einen feinen Boogie hinterher, der durch Harveys Slide noch ein klein bisschen Southern Rock abbekommt. So viel gute Stimmung, wie I May Be Right I May Be Wrong, haben die ersten beiden Alben zusammen nicht verbreitet!
Beim letzten Song bekommt dann Neuzugang Leahy Gelegenheit seine Fertigkeiten auf dem Klavier zu demonstrieren. Nett, aber letztlich ist Seven Lakes ein netter Rausschmeißer. Was die Tatsache nicht ändert, dass STONE THE CROWS auf bestem Weg waren, doch noch zu der großen Band zu werden, die eigentlich in ihr steckte. Das Schicksal wollte es, dass Les Harvey auf der Bühne einen Stromschlag abbekam, an dem er verstarb und seinen Verlust konnte die Band nicht verkraften. Dazu in Kürze mehr. “Teenage Licks“ ist jedenfalls das Album der Band, dass man haben sollte.