Stevie Nimmo

Dortmund, Blue Notez Club, 28.01.2016

( English translation by Google Translation by Google )

Konzertbericht

Reviewdatum: 31.01.2016
Stil: Blues Rock

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Stevie Nimmo,
Dortmund, Blue Notez Club, 28.01.2016

Die Schotten sind ein standhaftes Volk. Sie stehen zu dem was sie tun. Ein Musiker wie Stevie Nimmo weiß ein Lied davon zu singen. Der ältere Bruder des derzeit so immens erfolgreichen KING KING Frontmanns Alan Nimmo bleibt trotz einiger Höhen und Tiefen, insbesondere nach seiner schmerzhaften Krebserkrankung, auf dem Pfad der Tugend und zieht seinen Streifen durch. Er kann nicht anders. Es steckt einfach in ihm. Warum soll er sich auch verbiegen? Stay true to yourself.

Ein Mann wie ein Fels, steht Nimmo mit seinen beiden Gefährten am Donnerstagabend auf der gemütlichen und geräumigen Bühne des Dortmunder "Blue Notez Club" und versetzt sein hungriges Bluesrock-Publikum in euphorische Stimmung. Ein zufriedenstellender Erfolg, auch wenn es nicht mehrere Hunderte sind, sondern nur ein paar gute Dutzend eingefleischter Fans, die Stevie Nimmos hingebungsvolle Kunst zu schätzen wissen.

Der gewichtige Nimmo und seine beiden Kumpels Mat Beable (Bass, Backing Vocals) und Drummer Craig Bacon eröffnen den gelungenen Abend mit pfundigen, hard-rockenden Songs des brandneuen, dieser Tage erscheinenden Albums "Sky Won't Fall". Richtig, Mr. Nimmo, so schnell wird der Himmel nicht über uns einstürzen. Solange wir uns an ehrlicher, handgemachter Rockmusik wie dieser ergötzen und aufrichten können, trotzen wir dem schnelllebigen, verwirrenden Alltag ein ums andere Mal.

Nimmo geht keine Kompromisse ein - was im Trio-Format auch kaum möglich ist - und spielt seine belebende und quirlige Bluesrock-Mixtur mit Hingabe und Leidenschaft. Kommt an den äußersten Bühnenrand gestapft und schießt seine Gitarrensalven unter inbrünstigem Grunzen ins Publikum. Seine betagte Stratocaster glimmt und während er dem Publikum mächtig ins Gesicht bläst fängt sein Saitenbrett langsam an zu glühen. Getreu dem Motto Roll The Dice Again kitzelt Stevie Boy seine Gefährten an Bass und Schlagzeug zu Höchstleistungen und zaubert ein diebisches Grinsen auf deren Gesichter. Ja, Lächeln und gute Laune, ein mächtiger Sound der dir durch die Glieder fährt, Riffs, Licks und Akkorde, die Du vielleicht schon seit 40 Jahren kennst und trotzdem immer wieder drauf abfährst. Das sind genau die Gründe weshalb man ein Rockkonzert besucht.

Stevie Nimmo scheint das genau zu wissen. Er überträgt dieses Gefühl auf seine Zuhörer. Die jubeln, johlen und applaudieren. Nicht ganz so laut und wild wie auf einem KING KING Konzert, doch es sind im Grunde die gleichen Vibes, die einen umtreiben. Man denkt an die Siebziger, die Tage als man sich mit Rory Gallagher, Robin Trower, Jimi Hendrix, Eric Clapton, Johnny Winter, Duane Allman und Paul Kossoff sein Rüstzeug zurechtlegte, um über die Jahrzehnte die bluesigen Schienen des Lebens abzuschreiten. Die grauhaarigen im Publikum wissen ganz genau, wovon ich rede.

Zum Finale beweist Stevie noch einmal welch guter und wandlungsfähiger Sänger er ist, als er mit dem soulgetränkten und in die Beine gehenden Lovin' Might Do Us Good ein wahrhaftiges Fest zu Ende bringt, das sich schließlich mit der donnernden Zugabe Goin' Down, dieser unverwüstlichen Freddie King Nummer, in den Abend verabschiedet. Bei aller Standhaftigkeit, einfach umwerfend.

Frank Ipach, 28.01.2016

 

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