Steven Wilson Get All You Deserve, K Scope, 2012 |
Steven Wilson | Gesang, Gitarre & Keyboards | |||
Adam Holzman | Keyboards | |||
Marco Minnemann | Schlagzeug | |||
Nick Beggs | Bass, Stick & Gesang | |||
Niko Tsonev | Gitarre | |||
Theo Travis | Saxophon, Flöte, Klarinette & Keyboards | |||
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01. Intro ('Citadel') | 09. Abandoner | |||
02. No Twilight Within The Courts Of The Sun | 10. Like Dust I Have Cleared From My Eye | |||
03. Index | 11. Luminol | |||
04. Deform To Form A Star | 12.Veneno Para Las Hadas | |||
05. Sectarian | 13. No Part Of Me | |||
06. Postcard | 14. Raider II | |||
07. Remainder The Black Dog | 15. Get All You Deserve | |||
08. Harmony Korine | 16. Outro ('Litany') | |||
Steven Wilson war ja in der Vergangenheit am bekanntesten als Kreativkopf seiner Band PORCUPINE TREE, zudem als Teil solcher Nebenprojekte wie NO MAN, BLACKFIELD oder STORM CORROSION. Aber daneben machte sich Wilson auch einen Namen als Produzent für Bands wie OPETH oder für die Re-Releases von KING CRIMSON. Irgendwie fand der schmächtige Multi-Instrumentalist und Visionär noch die Zeit und Muse, zwei Solo-Alben zu veröffentlichen.
Im Anschluss an das zweite Werk "Grace For Drowning" stellte Wilson eine Band aus zum Teil sehr bekannten Musikern (Keyboarder Adam Holzman und Schlagzeuger Marco Minnemann) zusammen, um die Musik und das Konzept live zu präsentieren. Dabei hatte ich das Glück, dieses Ereignis in Saarbrücken live erleben zu dürfen. Gespannt war ich daher auf die audio-visuelle Umsetzung auf DVD.
Aufgenommen wurde "Get All That You Deserve" in Mexiko, genauer im Teatro Metropolitan. Das ist auch wirklich ein würdiger Ort für dieses Konzert. Denn das Gebotene ist schon ein kleines Happening. Wie auch bei den anderen Konzerten der Band eröffnet diese den Abend hinter einem halb-transparenten Vorhang, auf den Bilder und kleine Video-Sequenzen projiziert werden, während sich die sechs Musiker mit traumwandlerischer Sicherheit durch die hoch-komplexen und anspruchsvollen Songs spielen.
Das Ganze wird vor und hinter dem Vorhang in wunderbar-geschmackvollen Bildern eingefangen, die ohne hektische Schnitte auskommen (, was ohnehin nicht zu dieser Art progressiver Rockmusik gepasst hätte). Dabei wird viel Wert darauf gelegt, neben der Musik auch die Atmosphäre an diesem Abend in den Bildern einzufangen. Und ich finde, das ist Regisseur Lasse Hoile wirklich gut gelungen. Er schafft einen gute Balance zwischen den Nahaufnahmen, bei denen die Instrumentalisten unter den Fans ihren Helden auf die begnadeten Finger schauen können und den Halb-Totalen beziehungsweise den Totalen, die allen Fans die Konzertatmosphäre vor Augen führen.
"Get All That You Deserve" ist eine tolle DVD-Umsetzung eines tollen Konzerts geworden. Es gibt sie auch in Kombination mit zwei CDs, auf denen sich das Konzert auch noch mal an der heimischen Stereo-Anlage nachvollziehen lässt (, die mir leider aber nicht vorlagen). Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Ergebnis ohne das visuelle Element genau so beeindruckend ausfällt. Am besten musste man dieses Konzert sowieso live erleben. Aber für all diejenigen, die nicht dabei sein konnten, bietet diese DVD die Möglichkeit, Verpasstes nachzuholen. Das hier ist wirklich ganz großes Kino.