Steve Walsh Shadowman, Frontiers Records, 2005 |
Steve Walsh | Vocals, Keyboards | |||
Gäste: | ||||
Joe Franco | Drums | |||
Joel Kosche | Guitar, Bass | |||
David Ragsdale | Violin | |||
Michael Romeo | Giga symphony | |||
Matt Still | Percussions | |||
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1. Rise | 5. Pages of old | |||
2. Shadowman | 6. Hell is full of heroes | |||
3. Davy, and the stone that rolled away | 7. After | |||
4. Keep on knockin' | 8. Ther river | |||
KANSAS-Fans, deren Anspruch an ihre Lieblinge über das recyclen der Hits der vergangener Tage hinausgeht, müssen seit nunmehr fast einer Dekade darben. Die Band tourt zwar unermüdlich und besucht dabei sogar regelmäßig Europa, doch das letzte Album mit neuen Songs liegt nun auch schon fast zehn Jahre zurück.
Geradezu zwangsläufig stürzt sich die nach neuem kreativen Auswurf lechzende Meute auf Steve Walsh und dessen Soloalben. Nach dem sperrigen 2000er-Opus "Glossolalia" ist es nun "Shadowman", das als Ersatzdroge herhalten muss und - soviel sei schon einmal verraten - die meisten Erwartungen erfüllen dürfte.
Steve Walsh hat mit seiner markanten Stimme KANSAS nicht unwesentlich geprägt und zum Erfolg der Band beigetragen. So ist es auch nicht weiter überraschend, dass der Schattenmann über weite Strecken vom Geiste von Steves Stammband beseelt ist.
Immer wieder stößt der kundige Hörer auf Querverweise zur KANSAS-History, die vor allem beim Titelsong an die "In the spirit of things"-Phase erinnern, an anderer Stelle wie die direkte Fortsetzung von "Freaks of nature" wirken, aber auch tief in die Vergangenheit eintauchen und Stilelemente der ganz frühen Veröffentlichungen aufgreifen.
Doch der 'Schattenmann' weiß sich auch deutlich abzugrenzen. Besonders deutlich ist dies an zwei Merkmalen festzumachen.
Unüberhörbar, dass eben nicht Kerry Livgren die Gitarre bedient und sein Pendant Joel Kosche sich stilistisch eher an Steve Morse orientiert, was den Songs eine energischere Note verpasst. Dazu kommt die Rhythmusarbeit, die bei einigen Stücken um elektronische Effekte ergänzt wird und dadurch eine sehr zeitgemäße Ausrichtung enthält.
Ein Paradebeispiel für dieses Verschmelzen von Vergangenheit und Moderne ist Hell is full of heroes, das kompositorisch KANSAS-Tugenden der Siebziger beschwört, aber soundtechnisch 'State of the art' darstellt.
Michael Romeo (SYMPHONY X) hat zusätzlich drei Stücke mit symphonisch-orchestralen Arrangements ausgestattet, die dem Album eine zusätzliche besondere Note verleihen.
Auffällig auch, dass die Songs von Steve Walsh solo zunächst erneut weitaus weniger zugänglich erscheinen, als das Schaffen seiner Stammband. So erfordert es vom Hörer doch einige Geduld um mit "Shadowman" vertraut zu werden. Geduld, die zu investieren sich jedoch wirklich lohnt, werden einem dafür doch einige großartige Momente - allen voran der Titeltrack Shadowman - zuteil.