Steve Perry

Traces

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 23.11.2018
Jahr: 2018
Stil: Pop Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Steve Perry
Traces, Universal Music, 2018
Steve PerryVocals, Guitars, Bass
Josh Freese, Vinnie ColaiutaDrums
Devin Hoffman, Nathan East, Travis Carlton, Pino PalladinoBass
Thom Flowers, David Spreng, Brian West, Dan Wilson, John FiveGuitars
Tommy KingPiano, Hammond Organ
Dallas Kruse, Roger ManningSynths, Piano, Hammond Organ
Lynn Mabry, Sheree BrownBackground Vocals
Randy Goodrum, Jeff BabkoPiano
Steve RichardsCello
Booker T JonesHammond Organ on No More Cryin`
Produziert von: Steve Perry Länge: 40 Min 21 Sek Medium: CD
01. No Erasin'06. Sun Shines Gray
02. We're Still Here07. You Belong To Me
03. Most Of All08. Easy To Love
04. No More Cryin'09. I Need You
05. In The Rain10. We Fly

Über 30 Jahre ist es her, dass Steve Perry sein letztes Konzert mit JOURNEY gespielt hat. Der Leadsänger mit der einzigartigen und unverkennbaren Stimme (nur als Beispiel: Don‘t Stop Believin‘, welches die letzten Jahre ja eine regelrechte Renaissance erlebt) verschwand für Jahrzehnte von der Bühne. Es gab Mitte der 90er noch eine kurzzeitige Reunion mit JOURNEY, aber an alte Großtaten konnte man aus verschiedenen Gründen nicht anknüpfen und Perrys Hüftverletzung verhinderte auch, dass man Konzerte spielen konnte.
Sporadisch war danach noch von ihm zu hören und Gerüche gab es immer wieder, aber erst 2014 fing Perry an, sich so langsam “zurück zu tasten“. Und nun, immerhin auch schon 20 Jahre, seit sein “Greatest Hits“-Album erschienen ist, gibt es tatsächlich ein neues Soloalbum von “The Voice“.

Es gab Gründe, warum Perry den Spaß an der Musik verloren hatte und es gibt Gründe, warum er diesen wiedergefunden hat. Dazwischen liegt mit Sicherheit keine einfache Zeit. Das muss nicht zwangsläufig auf Depression raus laufen, aber er hatte mit Sicherheit seine Bürde zu tragen und damit klar zu kommen. Entsprechend kann hier nicht mit einem Party-Power-Pop-Rock-Album rechnen, aber die Qualitäten von einst, die sind durchaus noch da.
Da muss man nur No Erasin‘ hören. Da ist vielleicht ein bisschen mehr “Raspeln“ in Perrys Gesang, aber diese Stimme ist noch da. Schwingt sich nicht mehr ganz zu den himmlischen Höhen, wie in den 1980er Jahren empor, aber der Sound ist da. Und wenn die Nummer auf seinem ersten Soloalbum gewesen wäre, hätte sie den zweiten Platz, hinter Oh Sherry, gut verteidigt.
Klar, We‘re Still Here ist jetzt mehr im Pop- und Soul-Bereich, denn in der Rock-Abteilung, anzusiedeln, doch wenn man sich darauf einlässt, muss man Perry schon eine ungeheure Magie zugestehen, wie er diese Ballade mit seiner Stimme auf ein hohes Ohrwurm-Level befördert.
Most Of All spielt sich in ähnlichem Fahrwasser ab. Beginnt äußerst langsam und gefühlvoll und schwingt sich erst mit der Zeit etwas mehr auf. Auch hier ist es Perrys Stimme, die den Unterschied ausmacht.
Noch souliger, aber jetzt richtig gut, wird‘s in No More Cryin‘. Daran hat auch der legendäre Booker T Jones an der Hammond Orgel (an was auch sonst?) gehörigen Anteil. Paar coole Gitarren-Licks und den Rest übernimmt Steve Perry. Da taut einer so richtig auf und hat Spaß an dieser Midtempo-Soul-Ballade. Man könnte fast Tränen in den Augen haben, bei dieser Rückkehr zu alter Klasse. Starke Nummer.

Nachdem auch In The Rain sehr melancholisch kommt – wenngleich sehr anrührend - , ist man über die treibenden Riffs in Sun Shines Gray ziemlich erfreut. Erinnert mich ein bisschen an die letzten Alben von Rick Springfield. Bei Steve wird aus der rauer Rock-Vorlage dann doch ein bisschen mehr Melodic-Rock mit größeren Soul-Pop-Anteilen. Kommt nicht schlecht, aber seine Stimme kommt beim folgenden You Belong To Me, trotz dessen Balladen-Charakter, besser rüber.
Das ganze Album hat einfach einen 80er-Jahre-Charme, dem man mögen muss. Die immer noch vertraute Stimme hilft dabei, macht aber nicht jeden Song gleich zum Klassiker. Interessant ist Perrys Interpretation des BEATLES-Titels I Need You. Ruhiger und langsamer, aber irgendwo erfasst Perry trotzdem die Grundstimmung des Originals. Hätte wohl auch George Harrison, aus dessen Feder der Song stammt, gefallen.
Das getragene, leicht hymnische, We Fly beendet dann dieses Album, als würde es mit uns davon schweben wollen. Hinterlässt einen damit irgendwie halb beglückt, aber nicht restlos zufrieden. Nun, dafür, dass man kaum noch mit neuem Output von Steve Perry gerechnet hätte, darf man wohl zufrieden sein. Wenn er live und vielleicht beim nächsten Album die wiedergewonnene Musik-Freude noch etwas mehr sprudeln lässt, dann bin auf jeden Fall ich noch zufriedener.

Epi Schmidt, 18.11.2018

 

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