Steve Mayone

Bedroom Rockstar

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 22.10.2004
Jahr: 2004

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Redakteur(e):

Frank Ipach


Steve Mayone
Bedroom Rockstar, Umver Records, 2004
Steve Mayone Vocals, Guitars, Bass, Banjo, Mandolin
Jonas Kahn Guitars
Mike Piehl Drums
Nolan McKelvey Upright Bass, Vocals
Bow Thayer Banjo, Vocals
Clare Burson Violin, Vocals
Mike Press Vocals
Kyle Esposito Fretless Bass
Produziert von: Steve Mayone Länge: 49 Min 10 Sek Medium: CD
1. Losing7. Stranded
2. The Sweetest Thing8. Not That Strong
3. Other Side9. Good Day To Die
4. Going Down10. Wanted Man
5. Deeper In The Well11. She Runs Deep
6. Bedroom Rockstar

Steve Mayone dürfte bei uns in Deutschland niemand kennen, dennoch blickt er auf eine langjährige musikalische Laufbahn zurück und spielte in seiner Heimat U.S.A. in zahlreichen eigenen Bands, deren Namen ich mir hier schenken möchte. Als Sidekick lieh er immerhin so illustren Leuten wie Dave Mattacks (ex-FAIRPORT CONVENTION), Levon Helm, Kris Delmhorst, Jimmy Ryan (ex-BLOOD ORANGES) seine Stimme und seine Saitenkünste.
Alles schön und gut, werden manche behaupten, Namedropping ist schliesslich nicht alles. Wenn ich allerdings darauf verweise, dass der gute Steve Mayone als Gitarrist und Sänger im Dezember mit einem gewissen Todd Thibaud auf Tour geht und sein aktuelles Album "Bedroom Rockstar" ein verdammt ausgereiftes Potenzial erkennen lässt, werden einige Roots-Rock-Freaks möglicherweise doch hellhörig. Da kann sich Kollege Thibaud aber auf ganz gewitzte Bühnenunterstützung freuen.

Steve Mayone legt also ein ziemlich ausgeschlafenes und reifes Werk vor. Sein weit gestreutes Interesse in unterschiedlichste Musikstile spiegelt sich in der kompetenten Aufbereitung seiner meist eigenen Kompositionen wider. Ein paar der Songs schrieb Steve gemeinsam mit seinem alten Studien-Kumpel Michael Koppelmann, der zwischenzeitlich auszog, um als Engineer im Prince-Imperium zu arbeiten. Als da wären Losing und The sweetest thing, die man durchaus als gemäßigten Power-Pop bezeichnen kann und irgendwo im weiten Umfeld von Strategen wie Freddy Johnston, Marshall Crenshaw oder Tommy Keene ansiedeln darf. Im dritten Titel (Other side) entlarvt sich Mayone dann vollends als BEATLES-Fan, wenn er wie selbstverständlich einen Ohrwurm samt astreiner Backing-Vocals raushaut, der gut und gerne auf "Revolver" oder "Rubber Soul" seinen Platz gefunden hätte.
Da Mayone ebenfalls Erfahrungen im Bluegrass-Umfeld sammelte, darf eine Banjo/Mandoline infizierte Nummer wie Going down natürlich nicht fehlen. Eine Spur folkiger wird's dann im introspektiven Deeper in the well, wenn Kollegin Clare Burson ihre Fiddle auspackt und den gospeligen Background-Chor umgarnt.

Und solange sich ein Künstler wie Steve Mayone noch selbst auf die Schüppe nehmen kann, indem er im satirischen Titelsong Bedroom rockstar seinen Protagonisten der Lächerlichkeit preisgibt und mit einem überkandidelten Gitarrensolo anfeuert, muss man sich um das Seelenheil der Independent-Artisten keine Sorgen machen. Amüsantes Lied.
Gleich im folgenden Song zeigt Mayone allerdings wie ernsthaft er das Musikerdasein nimmt. Denn der supercoole fast siebenminütige Mid-Tempo-Groove Stranded zelebriert ein imposantes Spektakel aus allerlei Gitarrensalven. Da können wir uns doch im Dezember auf das eine oder andere heisse Solo freuen, nicht wahr, Stevie?
Seine Singer-Songwriter Fähigkeiten beweist er mit She runs deep, wo er atmosphärisch auf ähnlichen Pfaden wandelt wie Gary Jules. Kyle Esposito verziert den federnden Besen-Groove mit einigen netten Fretless-Bass Fills. Ist doch auch mal wieder 'ne ganz nette Idee.
Und ganz souverän schliesst sich Mayones Kreis mit seinem persönlichen (wie sollte es anders sein) Paul McCartney Gedächtnis-Song, den Steve wohl aus einer vergessenen WINGS-Schublade entlieh, um ihn vor dem Verstauben zu retten. Sehr gut.

Ein unterhaltsames Album eines reifen Künstlers, der weiss worum es geht. Traditionspflege. Rettet die Welt vor schlechter Musik. Mayone hat seinen Teil geleistet.

Frank Ipach, 22.10.2004

 

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