Steve Lukather

All's Well That Ends Well

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.10.2010
Jahr: 2010
Stil: Rock Pop Fusion

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Steve Lukather
All's Well That Ends Well, Mascot Records, 2010
Steve LukatherAll Guitars, Lead and Background Vocals
CJ VanstonKeys and Atmospheres, Background Vocals
Steve WeingartKeys
Carlitos Del PuertaBass
Eric ValtentineDrums
Lenny CastroPercussion
Joseph Williams, Phil Collen, Tina Lukather, Fee Waybill, Jory Steinberg,Background Vocals
Bernard FowlerBackground Vocals on Darkness In My World
Glenn BergerSaxophone on On My Way Home
Produziert von: Steve Lukather, CJ Vaniston & Steve MacMillan Länge: 47 Min 23 Sek Medium: CD
01. Darkness In My World06. Watching The World
02. On My Way Home07. You'll Remember
03. Can't Look Back08.Brody's
04. Don't Say It's Over09. Tumescent
05. Flash In The Pan

Ich weiß gar nicht mehr, wie das damals aufkam, mit den "Signature" Gitarren. Also jenen Modellen, die genau denjenigen des jeweiligen Gitarrengottes entsprachen. Vorgeblich. Denn meist war an den "Originalen" längst nicht mehr alles original und die Heroen hatten das schon dran herum gedocktert oder findige Finger daran gelassen.
Die Firmen konnten jedenfalls für so ein Modell gleich ein paar Mäuse mehr rausschlagen und es lies sich auch ganz gut an.
Ich schätze mal, das ging so in etwa mit der Eric Clapton-Strat - zu Beginn der 80er - los. Es musste also schon ein Mann von Rang und Namen sein, damit sich die entsprechende Käuferschar einfand. Und so viele Gitarrenhelden für die breite Masse gab es zu Beginn der 80er gar nicht. Clapton, klar, aber selbst ein Eddie Van Halen sollte sich bald mehr mit den Tasten beschäftigen und dabei auf und ab "jumpen".
Auch Steve Lukather war jahrelang in schwerem Konkurrenzkampf mit Keyboardwänden und Gesangschören gestanden, aber die Kenner - nicht zuletzt unter den Saitengenossen - wussten schon immer, welch Juwel da bei TOTO die Finger fliegen lies.
So dauerte es auch nicht allzu lange, bis man bei Music Man selbiges realisierte und fortan wurde die "Music Man Luke Signature" Gitarre kreiert und wird, in immer neuen Wandlungen, bis heute feilgeboten.

Natürlich war der hoch geschätzte Steve Lukather auch ein gern gesehener Gast in den Studios, wenn Freunde und Kollegen ihre Songs aufnahmen und die Werke, auf denen er seinen Senf dazu gab, kann man schon kaum noch zählen. Schaut mal auf seiner Homepage vorbei.
Nebenbei und inzwischen am liebsten, wandelt Luke auch auf Solopfaden und mit "All's Well That Ends Well" legt er bereits sein neuntes Soloalbum vor.
Beweisen - in musikalischer Hinsicht - braucht der Mann niemand mehr etwas, und so legt er sein Augenmerk ganz auf die Songs und ihre Texte. In den Liner Notes im Booklet - und in jenen Texten - lässt er ein paar Einblicke in sein Seelenleben zu, spricht von Höhen und Tiefen, zeigt sich letztlich mit seinem Leben zufrieden. Warum auch nicht?
Etwas sphärische Keyboardklänge lassen bei Darkness In My World trotzdem Zweifel aufkommen, doch gleich legt Luke schon mal ein kräftiges - fast schwermetalliges - Riff darunter um aber doch gleich in einen mehr mainstreamigen Stil weiter zu verfahren. Der Klang ist hervorragend und lässt die verschiedenen Elemente gut zu Geltung zu kommen. Auch gesanglich merkt man die Erfahrung und Reife des Musikers, aber so richtig die Sonne geht halt immer dann auf, wenn er mal eine Lead-Licks ins Scheinwerferlicht mischt.
On My Way Home hat diesen leicht vertrackten Beat, wie ihn die Gesellen Fagan und Becker - noch besser als STEELY DAN bekannt - und spielt sich natürlich im Jazz-Rock Grenzbereich ab. Luke gibt dieses Tribute unumwunden in seinen jeweiligen Anmerkungen zu und outet sich einmal mehr als Fan dieser Band. Die Lead-Einwürfe sind erneut vom Feinsten und lassen EVH-Fans sicher leuchtende Augen bekommen.
Das Solo in Can't Look Back hat Lukes Sohn aus verschiedenen Anläufen zusammengemixt und - wie Luke halb belustigt schreibt - seinen Dad nun dazu verdonnert das live auf die Reihe zu kriegen. Müssen wir uns keine Sorgen machen.
Der Song entwickelt etwas mehr Drive und Lukathers Gesang wird rockiger und rauer. Erinnert mich etwas an die Soloscheiben von Ritchie Sambora. Anspieltipp!
Don't Say It's Over klingt nicht nur vom Titel dramatisch, sonder auch musikalisch. Erinnert mich ein bisschen an manchen späten QUEEN-Song, ohne den Bombast. Luke wird hier sehr autobiografisch und wählt diese Ballade zu einem seiner musikalischen Lieblingsmomente auf diesem Album. Bei der Bridge verweist er nicht zu Unrecht auf Jeff Beck und WEATHER REPORT.

Es geht natürlich durchaus auch fetziger und Flash In The Pan kommt in funkig-rockigem Gewand und treibt den Hörer schnell Richtung Tanzfläche oder mindest zum Mitgrooven.
Seinen - leicht frustrierten - Blick auf die Welt läst Luke in Watching The World schweifen. Er sagt, er wollte einen "RADIOHEAD meets THE BEATLES"-mäßigen Stil und für den Solopart hat er etwas ZEPPELIN eingestreut. Alles natürlich von seinem eigenen großartigen Stil dominiert. Vielleicht bis dahin der Song, der am ehesten ins Repertoire von TOTO passen würde.
Erneut leicht funky beginnt You'll Remember, wechselt sich aber mit leichten Midtempo-Balladen-Bereich und der Refrain ist sogar noch mehr TOTO, als beim vorherigen Lied. Geht gut rein und runter.
DEF LEPPARDs Phil Collen hat zwar an anderer Stelle, auf diesem Album, seinen Gesang beigesteuert, aber Brody's hat doch stellenweise ganz schön Ähnlichkeit mit manchem LEPPARD-Song, ohne deren Bombast zu kopieren. Bei Luke geht das schon Vielschichtiger und differenzierter zu. Nix zum Durchrocken, aber jederzeit interessant und beeindruckend.
Einen Instrumentaltrack - nicht nur um Raum für seine tolle Band zu schaffen - wollte Luke auf dem Album und mit Tumescent liefert er den als Abschluss.
Da geht’s dann kreuz und quer noch einmal zur Sache. Immer mal kurz Luft holen, dann wieder wieselflinke Läufe, auf Tasten, Saiten und Knöpfen. Ein echtes Lehrstück. Aber eines, dass auch dem Nichtmusiker Spaß macht.
So, wie das ganze Album. Das kann man auch mal nebenbei laufen lassen oder konzentriert zuhören - ein kleines Lächeln wird es immer ins Gesicht des Hörers zaubern. Selbst wenn der keine "Luke" an der Wand hängen hat.

Epi Schmidt, 19.10.2010

 

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