Steve Harley

Poetic Justic

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 1996

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Steve Harley
Poetic Justice, Transatlantic / Sanctuary Records, 1996
Steve Harley
Paul Francis Drums
Andrew Brown Bass, Double-Bass
Thomas Arnold Hammond Organ, Piano, Honky-Tonk, Percussion
Ian Nice Piano, Keyboards
Nick Pynn Acoustic Guitar, 12-String, Dulcimer, Mando-Cello
Phil Beer Electric, Acoustic and Bottleneck Guitars, Violin, Vocals
Susan Harvey Vocals
Länge: 51 Min 43 Sek Medium: CD
1. That's My Life In Your Hands7. Love Minus Zero-No Limit
2. What Becomes Of The Broken Hearted8. Safe
3. Two Damn'd Lies9. The Last Time I Saw You
4. Loveless10. Crazy Love
5. Strange Communications11. Riding The Waves (For Virginia Woolf)
6. All In A Life's Work

Das erfordert wieder mal ein paar Worte vorweg: Steve Harley mag ich nämlich. Und Steve Harley & Cockney Rebel mag ich noch mehr. Und die Live-Doppel-LP "Face To Face" gehört zu meinen absoluten Faves in meiner Plattensammlung. Von dem ersten Song, der genialen Coverversion von Here Comes The Sun über Love's A Prima Donna, Psychomodo, ...ach eigentlich ist jeder Song toll, bis zum finalen Make Me Smile (Come Up And See Me). Die Scheibe bringt so eine tolle, mitreißende Stimmung rüber - Perfekt!

Seine Studioplatten haben das leider nie geschafft. Zwar sind auf nahezu jeder Supersongs drauf, aber so durchgehend wie auf der Live-Scheibe hat's nie geklappt.
Ähnlich verhält es sich mit seiner 96er Veröffentlichung.

Gut los geht es auf alle Fälle mit dem sparsam instrumentierten, englischen, Folk von That's My Life In Your Hands. Der Song und, erstaunlicherweise auch Steves Stimme, klingen wie die letzte CD von Ian McLagan. Der Song hat absoluten Ohrwurm-Charakter (spätestens nach dem zweiten Refrain singt man mit).
Der nächste Song ist natürlich bekannt: What Becomes Of The Broken Hearted wurde schon von etlichen gecovert und wenn Rod Stewart es noch nicht getan hat, kann er's jetzt auch bleiben lassen, denn so wie der, bei seinen flotteren Balladen, in den 70ern klingt's hier.

Dann wird's schon etwas ruhiger: Ein Piano leitet Two Damn'd Lies ein und trägt das Lied auch größtenteils. Hat 'n bisschen was von Ruby Tuesday ohne dessen überschwänglichen Refrain.
Auch wieder sehr sparsam instrumentiert mit Akustikgitarre, Hi-Hat, lediglich der Bass ist unterstützend etwas dominanter.

Loveless ist so eine Art Saloon-Schunkler mit Honky-Tonk-Piano. Tom Waits würde hier sicherlich auch gern was beisteuern. Schöne Akustik-Slide-Gitarre.
Noch "Jahrmarkt"-hafter kommt Strange Communications daher. Fast wie ein Walzer.
Ray Davies kommt mir in den Sinn, so vom Gesang und vom Stil her. Die zweite Stimme, von Susan Harvey bringt eine gute Unterstützung, aber langsam wird's doch etwas flau...
Auch All In A Lifes's Work ist eine Ballade, jedoch wieder etwas folkiger und etwas besser. Steve hat ja schon mal I Wish It Would Rain (auf seiner 1. LP) gecovert - in diese Schiene passt auch dieser Song.

Der massive Streicher-Einsatz lässt den Eindruck von endlosen Weiten entstehen. "My love, she speaks like silence.." Na, klar! Das kennt man doch: Bob Dylan's Love Minus Zero-No Limit erklingt fast wie eine Predigt. Ein Akkordeon spielt im Hintergrund und später kommt auch noch, obligatorisch, eine Mundharmonika dazu. Immer mehr bekommt das Ganze den Charakter einer irischen Sehnsuchts-Ballade.
Die ruhige, melancholische Stimmung bleibt. Ich weiß ja nicht, in wen er so verliebt ist, aber es verzehrt ihn offensichtlich sehr. Die Violine unter"streicht" das Ganze noch mehr. Ansonsten fast nur Klavier in Safe zu hören.

Jetzt könnt's schon mal etwas spritziger werden hier.
Das wird es. Aber auch nur ganz wenig mehr: The Last Time I Saw You kommt als Ballade im Chris De Burgh-Stil. Wiederum dominieren Streicher und Piano. Eigentlich nicht soo schlecht, aber doch etwas, na ja, lahm.
Die Rettung kommt durch Van Morrison. Sein Crazy Love bringt wieder etwas Lebensfreude auf diese CD zurück. Klar, "abgehen" tut's deswegen jetzt nicht gleich, aber es wird doch wieder "aufbauender".
Zum Schluss greift er noch mal weit zurück in seine Vergangenheit und nimmt Riding The Waves (For Virginia Woolf), das schon auf seiner ersten LP drauf war, nochmal neu "Live im Studio" auf. Viel "liver" als die anderen Songs klingt's jetzt nicht gerade. Gut, zum Schluss wird schon etwas gejammt.
Der Song zeigt aber, dass Steve Harley schon zu Beginn seiner Karriere ein toller Songwriter war. Dass er, immer noch, ein toller Entertainer ist hat er mir vor ein paar Jahren im Aschaffenburger Colos-Saal bewiesen.

Wie gesagt: Durchgehend gut finde ich keine seiner Alben. Gutes, ist auf allen.
Und so ist es auch mit "Poetic Justice". Ein, zwei Songs die nicht ganz so ruhig, die etwas mehr mitreißen und die CD wäre richtig gut. Aber man hat ja immer noch die CD-Player Fernbedienung zum zappen, oder den Brenner für die eigene Zusammenstellung.

Epi Schmidt , 08.11.2002

 

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