Steve Harley

Cavaliers - An Anthology 1973 - 1974

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 24.11.2012
Jahr: 2012
Stil: Glam, Rock, Folk

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Steve Harley Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


Steve Harley
Cavaliers: An Anthology 1973-1974, EMI Records, 2012
Steve HarleyVocals & Acoustic Guitar
Paul JeffreysFender Bass
Stuart ElliottDrums & Percussion
Milton Reame-JamesKeyboards
Jean-Paul CrockerElectric Violin, Guitars & Mandolin
Produziert von: Neil Harrison, Steve Harley, Alan Parsons, Tony Wilson Länge: 227 Min 13 Sek Medium: CD
CD 1: "The Human Menagerie"
01. Hideaway09. Chameleon
02. What Ruthy Said10. Death Trip
03. Loretta's TaleThe Singles:
04. Crazy Raver11. Sebastian (DJ Edit)
05. Sebastian12. Rock And Roll Parade
06. Mirror Frek13. Judy Teen
07. My Only Vice14. Spaced Out
08. Muriel The Actor
CD 2: "The Psychomodo"
01. Swee Dreams07. Bed In The Corner
02. Psychomodo08. Sling It
03. Mr. Soft09. Tumbling Down
04. Singular BandThe Singles:
05. Ritz10. Such A Dream
06. Cavaliers11. Big Big Deal
CD 3: Alternative Versions & Mixes
01. Sebastian (early version)08. My Only Vice (early version)
02. Hideaway (early version)09. Rock And Roll Parade (early version)
03. Chameleon (early version)10. Judy Teen (early version)
04. Death Trip (early version)11. Crazy Raver (stereo mix)
05. Loretta's Tale (early version)12. Rock And Roll Parade (unedited version)
06. Crazy Raver (early version)13. Mr. Soft (alternate mix)
07. Mirror Freak (early version)14. Big Big Deal (full version)
CD 4: Cockney Rebel at the BBC
"In Concert""Old Grey Whistle Test"
01. Hideaway06. Hideaway
02. Crazy Raver07. My Only Vice
03. Loretta's Tale"John Peel Sessions"
04. Sebastian08. Bed In The Corner/Sling It!
05. Death Trip09. Mr. Soft
10. Sweet Dreams/Psychomodo

Zu Beginn seiner Karriere – also der als Sänger, nicht der als Journalist – firmierte Steve Harley mit seiner Band noch unter COCKNEY REBEL, wiewohl er von Beginn an der Mastermind und Visionär der Band war. Das änderte sich recht bald und man hieß STEVE HARLEY & COCKNEY REBEL.
Wir sprechen hier aber noch von jenen Anfangszeiten und somit läuft diese 4-CD Box noch unter COCKNEY REBEL. Deren erste Scheiben „The Human Menagerie“ (1973) und „The Psychomodo“ (1974) sind hier enthalten samt Single-Versionen bzw. B-Seiten.
Den Titel trägt das Debütalbum nicht umsonst, denn eine richtige "Menagerie" war es, was Harley da um sich versammelte und auch was er auf LP brachte. So üblich war das in der Rockmusik noch nicht, dass da ein Geiger „mitkratzte“, aber hier fügt sich das eigentlich recht gut in den Sound ein und sorgt öfter sogar für den entscheidenden Drive.
Besonderes der ersten Scheibe hört man die Glam-Rock Zeit ebenso an wie die Unbekümmertheit und jugendliche Freude, mit der die Band hier ans Werk ging.
Harley reflektiert im Booklet über diese Zeit und auch da merkt man, welchen Spaß die Musiker wohl damals gehabt haben. Und sicher auch das Glück, Plattenfirmen und Produzenten zu haben, die diesen Spaß mitmachten.

Stimmlich würde Harley in keiner heutigen Talentshow einen Blumentopf gewinnen – ebenso wenig wie Bob Dylan oder Ian Hunter - , aber er hatte halt andere Qualitäten. Dazu gehörte auch eine vorlaute Klappe, die er bereits in seinem Job als Journalist geschärft hatte. Aber gerade das kam in der Glam Rock-Zeit und besonders in England an. Unabhängig davon, ob die Texte jetzt sonderlich sinnreich waren oder nicht.
Nichtsdestotrotz finden sich auf "The Human Menagerie" einige Songperlen und kleine Ohrwürmer. Das irisch angehauchte Hideaway etwa, natürlich der Crazy Raver - wie einige Titel hier im flotten Boogie-Rhythmus - , der an Ray Davies und dessen Vaudeville-Leidenschaft gepaart mit dem Glam Rock eines Ian Hunter erinnert und natürlich der Hit Sebastian.
Folk, Glam, Dance Hall, Rock, Karibikklänge - die Truppe kannte keine Grenzen und vereinnahmte, was ihr in den Weg kam. Akkordeon, Geige, Mundharmonika kamen zu den üblichen Instrumenten hinzu und bereicherten diese "Menagerie".
Schön, dass die Singles als Bonus dabei sind. So kriegt man auch den Fanfavoriten Judy Teen zu hören.

Bei "Psychomodo" ging es schon leicht ausgefeilter zu, ohne dass man die Frische verlor. Das treibende Psychomodo bekommt hier seinen Elan von der Geige, später im Konzert wurde das durchaus noch rockiger geboten. Auf jeden Fall ein Klassiker.
Auch die Zirkus-Klänge von Mr. Soft wurden später zurückgeschraubt. Ein toller Song blieb, der ebenfalls ein Favorit bei den Fans wurde. An dieser Stelle sei ein weiteres Mal auf das Live-Doppelalbum "Face To Face" verwiesen.
Beim titelgebenden Song dieser Anthology Cavaliers klingt es stark nach Mitt-70er-Prog-, ja, stellenweise "Krautrock" a la JANE, bevor es mit Bed In The Corner wieder einen Ohrwurm gibt, getragen von Geige, Akustikgitarre und Piano. Sehr nahe am Stil, den Steve heute noch präsentiert. Tumbling Down wurde bald zu einem Höhepunkt jedes Konzertes und wurde lang und ausgiebig vom Publikum mitgesungen. Der hymnische, sich aufbauende Song eignet sich perfekt dafür.
Auf dem dritten Silberling finden sich Alternativversionen der vorher gehörten Songs. Ob man das braucht, muss jeder selbst wissen und ist sicher in erster Linie für die Fans (für wen sollte so eine "Anthology" auch sonst sein?). Interessant ist es allemal, dass Songs wie Sebastian zwar deutlich erkennbar sind, aber teilweise eben doch anders arrangiert, mit anderen Intros versehen oder in anderen Tempi gespielt sind. Ein bisschen fühlt man sich wie das "Mäuschen" im Probe-/Aufnahmeraum, denn der Sound ist durchgehend gut.
Die Tracks auf der vierten CD sind teilweise bereits bekannt, da vor Jahren schon als "Live At The BBC" erschienen. Der Faszination tut das ja keinen Abbruch und man kann hören, dass die Band auch live durchaus mitreißen konnte. Lediglich Hideaway und My Only Vice aus dem "Old Grey Whistle Test" waren wohl bisher unveröffentlicht oder mir jedenfalls nicht bekannt. Sie fallen gegen den Rest klanglich etwas ab, zeigen aber auch ihrerseits, dass hier eine äußerst interessante Band zugange war. Auf ihre "Sprunghaftigkeit" muss man sich halt einlassen, dann hat man seine Freude an STEVE HARLEY & COCKNEY REBEL.

Epi Schmidt, 13.11.2012

 

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