Steve Hackett

Once Above A Time

( English translation by Google Translation by Google )

DVD-Review

Reviewdatum: 30.01.2005
Jahr: 2005

Links:

Steve Hackett Homepage



Redakteur(e):

Frank Ipach


Steve Hackett
Once Above A Time - Live In Europe 2004, Eagle Vision, 2005
Steve Hackett Vocals, Guitars
Roger King Keyboards
Rob Townsend Sax, Flute, Percussion, Vocals
Terry Gregory Bass, Vocals
Gary O'Toole Drums, Vocals
Regie: Egerhazi Attila Länge: ca. 135 Min Medium: DVD
1. Valley of the kings11. Please don't touch
2. Mechanical bride12. Firth of fifth
3. Circus of becoming13. If you can't find heaven
4. Frozen statues14. Darktown
5. Slogans15. Brand new
6. Serpentine song16. Air-conditioned nightmare
7. Ace of wands17. Every day
8. Hammer in the sand18. Clocks
9. Blood on the rooftops19. Spectral mornings
10. Fly on a windshield20. Los endos

Die Interessierten, die sich dazu aufraffen diese DVD-Besprechung zu lesen, werden selbstverständlich das nötige Grundwissen zu Steve Hackett besitzen. Stichwort: ex-GENESIS, 21 Soloalben seit 1975.
Steve Hackett liess allerdings schon immer vielerlei Einflüsse innerhalb seiner Musik wirken, so dass die Kategorisierung 'Prog-Rock' nicht immer den Kern der Sache traf. Hackett agierte seit jeher etwas variabler als andere Prog-Rocker. Nicht umsonst verliess er seinerzeit die stagnierenden GENESIS.

Im April 2004 also liess sich Hackett mit seiner gut eingespielten Band aus tadellosen Einzelkönnern in Budapest bei einem Konzert seiner Europatournee ablichten. Eins vorab: Die Stimmung in dieser bestuhlten kleinen Halle gleicht eher der eines klassischen Konzertes. Grosse Aufmerksamkeit zwar, aber gesitteter Applaus und verhaltene Euphorie bei dem einen oder anderen Klassiker aus GENESIS-Tagen. Da fragt man sich wirklich, ob sich das Interesse der Ungarn tatsächlich auf Hacketts Status als GENESIS-Ikone reduziert, oder ob gezielte Neugierde am aktuellen Schaffen eines versierten Gitarristen besteht.
Jedenfalls setzt sich der gut ausgeleuchtete und auch gut abgemischte, aber ansonsten doch recht statische Gig aus dem jahrzehntelangen Schaffen dieses formidablen Gitarristen zusammen. Ein unterhaltsamer Streifzug durch die Hackett'sche Geschichte.
In Valley of the kings mit seinem an LED ZEPs Kashmir erinnernden fetten Streicher-Intro brilliert der Meister mit unterschiedlich gearteten Lead-Sounds und erweckt mit seiner speziell angefertigten Fernandes-Gitarre (die einer Les Paul Gold Top nachempfunden ist) und den entsprechenden Effekten den Eindruck, als gingen hier zwei Sologitarristen zu Werke.
Im Stroboskop-Inferno von Mechanical bride weiten sich die jazz-rockigen Phrasen bisweilen zu einer programmmatischen Kakophonie aus, um sich Minuten später dann über die Ringel-Reihen-Zirkusatmosphäre von Circus of becoming in der bizarren Eiswüste von Frozen statues ganz beschaulich und stimmungsvoll zu verlieren.
Diese Instrumentaltitel leben von ihren assoziativen Momenten und bestechen durch die einwandfreie und bisweilen atemberaubende instrumentale Finesse von Hacketts Mitstreitern an Bass, Saxophon, Keyboards und Drums.

Die erste Gesangs-Offerte beschert dem Hörer jedoch die Gewissheit, dass es zu einer beeindruckenden Vokalleistung mehr braucht als diesen mehrstimmigen Alan Parsons-Weichzeichner-Sound bei Serpentine Song. Rob Townsends Querflöte setzt hier wiederum schöne Akzente.
Der keltische Folk-Touch beim 70er-Jahre-Klassiker Ace of wands birgt nach wie vor seinen unwiderstehlichen Reiz und beschwört im Mittelteil ähnlich melodiöse Gitarrenlinien wie seinerzeit Andrew Latimer bei CAMEL.
Dass sich Steve Hackett auch im Stande sieht, einen unvergänglichen Ohrwurm wie Blood on the rooftops von GENESIS' "Wind And Wuthering"-Album zu präsentieren, zeigt, dass er von der Qualität seines frühen Schaffens überzeugt ist. Und in der Tat gehört dieses Lied zu den schönsten die er je schrieb. Den von Phil Collins verfassten Songtext vermag der emsige Drummer Gary O'Toole allerdings nicht halb so gut zu interpretieren wie der Schöpfer der Zeilen selbst. O'Tooles Stimme versucht mittels technischer Perfektion den Eindruck eines charismatischen Gesangsvortrags zu erheischen. Dies gelingt leider nicht. Doch das Lied geht deswegen noch lange nicht unter. Zeitlose Song-Kunst eben.

Leicht fragwürdig erscheinen auch die völlig aus dem Kontext gerissenen "Lamb Lies Down"- und "Selling England"-Fragmente wie Fly on a windshield und Firth of fifth. Hackett beschränkt sich auf seine einstmals kreierten gitarristischen Beiträge und präsentiert quasi seinen Hackett'schen Teilausschnitt der GENESIS-Geschichte. Schon sehr gewagt. Aber die Leute wollen's anscheinend hören. Grosser Applaus.
Bis auf das grauenvolle Darktown, das wie die verunglückte Persiflage eines Gotham-City-Soundtracks daherkommt, reihen sich die schönen Titel der Vergangenheit wie Every day, Clocks und Spectral mornings zu einer doch noch recht gelungenen Werkschau, die sich letztlich mit einer vorsichtigen Modifizierung des in Granit geschlagenen Los endos in die ungarische Nacht verabschiedet.

Der anschliessende Backstage-Bericht und im Zeitraffer gepresste Tagesablauf der Hackett-Combo, lässt bis auf allseits bekannte Roadie-Emsigkeit und geflissentliche Soundsystem-Bemühungen kaum nennenswerte Einblicke hinter die Kulissen zu. Selbst bei eingefleischten Fans dürfte dieser Bonus kaum erwähnenswerte Glücksgefühle auslösen.

Soundformate:
DTS Surround Sound, Dolby 5.1 Surround Sound, Dolby Digital Stereo

Frank Ipach, 30.01.2005

 

© 2008 - 2024 by Hooked on Music