Steve Brockmann
Airs - A Rock Opera, Fencesound Music, 2012 |
The Musicians: | ||||
Steve Brockmann | Guitars, Bass, Keyboards | |||
Jochen Ohl | Drums | |||
The Guest Musicians: | ||||
Dave Meros | Bass on Tracks 10 & 17 | |||
Alan Morse | Guitar Effects & Solos on Track 17 | |||
Christoph "Luppi" Brockmann | Bass on Track 14 | |||
Phil Robertson | Drums on Track 15 | |||
The Singing Cast: | ||||
Paul Adrian Villarreal | Owen | |||
Gordon Tittsworth | Owen, Derrick, Narrator | |||
Tilman Eckelt | Owen | |||
Cornelius Kappabani | Owen, Derrick, Craig/Islanders | |||
Floor Kraaijvanger | Annabelle, Narrator | |||
Jan Hoving | Owen | |||
Antila Thomsen | Hannah | |||
The Spoken Cast: | ||||
George Andrade | Owen | |||
Seann Jackson | Craig | |||
Leigh Andrade | Rachel | |||
Nicolette Collard-Andrade | Annabelle | |||
Tony Kost | Coleman Burke | |||
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Now I Know: | ||||
01. Fateful Days | 03. Kites | |||
02. Grounded | 04. Flight | |||
Current Events: | ||||
05. Current Events | ||||
- Winds Of Change | - Winds Of Change II | |||
- Heirs | - Errs | |||
Book Of Airs: | ||||
06. History (Instrumental) | 08. Experiments | |||
07. Heritage | 09. Floating (Instrumental) | |||
The Flyer: | ||||
10. Annabelle | 12. Fateful Days II | |||
11. The Center | 13. Hannah | |||
Airs: | ||||
14. The Great Salt Pound | 16. Kites II (Instrumental) | |||
15. Grounded II | 17. Flight II | |||
Owen: | ||||
18. Owen | ||||
“Airs - A Rock Opera“ ist ein gemeinsames Projekt des deutschen Komponisten und Musikers Steve Brockmann mit dem nordamerikanischen Schriftsteller George Andrade. Das mit viel Herzblut getränkte, konzeptionelle Werk kam am 29. Februar 2012 auf den Markt.
Bei dem Begriff Rockoper fallen mir, unter anderem, immer sofort “Tommy“ und “Quadrophenia“ von THE WHO oder “Streets - A Rock Opera“ von SAVATAGE ein. Allesamt Meilensteine der Rock- beziehungsweise Metalgeschichte. Da ist die Versuchung schon ziemlich groß, Vergleiche anzustellen.
Die Geschichte um den Protagonisten Owen Doane, der, nach vielen dramatischen und auch tragischen Erlebnissen, in seine Heimat zurückkehrt, um weiteren entscheidenden Ereignissen entgegen zu treten, ist dramaturgisch klug und sinnvoll aufgebaut. Brockmann und Andrade gelingt es während des gesamten Fortgangs ihrer, stellenweise hörspielartigen, Inszenierung das Spannungslevel und ebenso das Niveau oben zu halten. Das liegt natürlich sowohl an den Kompositionen, als auch den Texten. Die Melange aus Hard Rock/Metal früherer und heutiger Zeit mit progressiven Tendenzen und symphonischen Elementen, sowie ein bisschen Blues, untermalt und ergänzt die aussagekräftigen (gesungenen und gesprochenen) Lyrics, in denen es um Glaube, Liebe, Hoffnung, Schuld, Vergeltung und viele hochgradig emotionale Regungen mehr geht, nämlich beinahe perfekt.
Der nicht gerade geringe personelle (was muss es für die beiden führenden Köpfen hinter dieser Produktion bedeuten, dass Dave Meros und Alan Morse von ihrer Lieblingsband SPOCK’S BEARD an den Aufnahmen teilgenommen haben) und auch technische Aufwand, hat sich, alles in allem, wirklich bezahlt gemacht. “Airs - A Rock Opera“ ist komplexe, durchgängig spannende, anspruchsvolle und doch kurzweilige Qualitätsunterhaltung.
Mein Schlussfazit: Diese Veröffentlichung zeigt, dass es auch heute noch Platz für eine Rockoper gibt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie, wie in diesem Glücksfall, über eine gewisse Eigenständigkeit verfügt und für sich selber spricht. Mit den weiter oben genannten, oder anderen Klassikern im Bereich der Rockopern, kann sich “Airs - A Rock Opera“ jedoch nicht messen.
Steve Brockmann hat sich als Gitarrenvirtuose und Multiinstrumentalist über die Jahre einen ausgezeichneten Namen erarbeitet und wagt sich nun mit dem Konzeptalbum “Airs - A Rock Opera“ an ein multinationales Großprojekt, und das nicht nur aus nordfriesischer Sicht, denn immerhin hat die aufwendige Produktion über drei Jahre gedauert.
Gleich auf den ersten Metern wird klar, wohin die Reise geht, Classic Rock der 1970er und -80er Jahre gepaart mit Heavy Metal und Prog.
Nicht nur die maritime Geräuschkulisse erinnert anfangs an frühe KANSAS, aber auch QUEENSRYCHE und "Operation: Mindcrime" oder RUSH schießen dem hellhörigen Zuhörer zugleich in den Sinn. Im weiteren Verlauf fühlt man sich u. a. auch an die symphonischen Werke von AYREON oder SAVATAGE erinnert, aber das liegt wohl in der Natur der Sache.
Auffällig ist, dass nicht wie bei solchen Werken üblich die diversen Sänger einzelnen Charakteren zugeordnet werden, sondern scheinbar zufällig.
"Bei Annabelle und Hannah haben wir ja je eine Sängerin, nur die Rolle des Owen ist aufgesplittet" erklärt Steve.
"Wir mussten aus der Not eine Tugend machen, weil keiner der Sänger zeitlich/produktionstechnisch für das ganze Album verfügbar war. Da das frühzeitig klar war und nachdem wir wußten, welcher Sänger für wie viele Stücke zur Verfügung stand, habe ich das Album so konzipiert, dass jeder Sänger stellvertretend für einen emotionalen Zustand Owens steht, (...) wir dachten da auch an das alte griechische Drama, in dem die verschiedenen Schauspieler maskentragend gemeinsam eine Rolle verkörperten. Natürlich muss man nun beim Hören das Booklet verfolgen um das Ganze nachzuvollziehen".
Das Album macht jede Menge Spaß und nicht nur die illustren Gäste (SPOCK’S BEARD, SUN CAGED, GRAILKNIGHTS, IMAGES OF EDEN, CIMBRIA, SUPERFLOOR, STONEFLY, VANDENBERG) heben es aus der Masse vergleichbarer Produktionen heraus. Mit ein wenig mehr finanziellen Mitteln wäre vielleicht sogar der Einsatz eines Orchesters möglich gewesen, um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, und das ein oder andere undefinierte Meeresrauschen hätte man sich ev. sparen können, aber ansonsten genügt das Album allen internationalen Standards, die man hier anlegen könnte.
Respekt!
"Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos" - Loriot!