Stephen Simmons A World Without, Blue Rose Records, 2016 |
Stephen Simmons | Vocals, Guitars | |||
Eric Fritsch | Electric, Acoustic & Slide Guitars, Organ | |||
Dave Coleman | Electric Bariton & Mandoguitar | |||
Alex McCollough | Pedal Steel Guitar | |||
Molly Jewell | Piano, Harmony Vocals | |||
Duane Blevins | Bass | |||
Tim Blankenship | Drums | |||
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01. Prelude | 07. The Music Highway | |||
02. West | 08. One Fast Move | |||
03. Puritan Cowboys | 09. Silver Moon Saloon | |||
04. A World Without | 10. Dreamers And Kings | |||
05. Fairy Tales (The Flower s Burden) | 11. Baby Brother s Got A Baby Now | |||
06. Every Time | 12. On Top Of The World | |||
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Es mag weltfremd sein, immer noch daran zu glauben, das sich gute Musik letztlich durchsetzt, wenn es auch, wie beim "gefühlt" zehnten Album des aus Tennessee stammenden Troubadour, Songwriter und Americana-Juwels Stephen Simmons wahrscheinlich wieder nicht der Fall sein wird.
Jahreslanges Touren auf Klein- und Kleinstbühnen, als Band oder Solo geben reichlich viel Textstoff für unendlich viele Songs wie West, das mit schneidiger Lapsteel und der charmant gezupften akustischen Gitarre schon mal ein fettes Ausrufezeichen zu setzten weiß.
Als ich Stephen Simmons vor einigen Jahren im Vorpogramm der US RAILS sah, merkte man die Lust, das Publikum mit kleinen augenzwinkernden Geschichten und Anekdoten zwischen den meist melancholischen Songs zu unterhalten und ich hörte den Kommentar zweier Damen "mittleren" Alters: "Ach, den würde ich auch nicht zurück auf die Strasse jagen!", und deren Bereitschaft, ihn wohl als Schwiegersohn in Spe sofort adoptieren zu wollen.
Und das macht vielleicht seinen Wiedererkennungswert aus, dieses joviale, teils lausbübische Auftreten, seine bisweilen auch zurückhaltend sympathische Art, die Interaktion mit dem Publikum zu suchen.
Stephen Simmons kann das gesamte Songwriter-Universum aus dem Handgelenk schütteln. Seine warme Baritonstimme verleiht Songs wie Puritan Cowboys, die in sattelfesten Country-Rock Gefilden reiten, das gewisse Etwas. Eine feine Country-Nummer wie Fairy Tales schaltet dann auch mal zwei Gänge zurück, brilliert in schönster Songwriter-Manier und lässt seinen markanten "Flow" mittels ausgesucht schöner Harmony Vocals von Molly Jewell zur Geltung kommen.
Die gute Molly setzt ihre zarten Harmony Vocals auch bei weiteren zurückgenommenen Songs wie On Top Of The World oder dem erstaunlich forschen Everytime gewinnbringend ein und rundet ein treffliches Americana-Album mit viel Tiefgang, Reife und zwischenzeitlichem Szenenapplaus glänzend ab. Eine wirklich empfehlenswerte Platte.