Stephen Bruton From The Five, Blue Rose Records/New West Records, 2005 |
Stephen Bruton | Vocals, Guitars, Mandolin | |||
Randy Jacobs | Guitars | |||
Bill Payne | Organ, Piano | |||
Stephen Barber | Piano, Organ | |||
Steve Ferrone | Drums, Percussion | |||
Yoggie Musgrove | Bass | |||
Glen Clark | Harmonica, Vocals | |||
Lon Price | Saxophone | |||
Lee Thornberg | Trumpet | |||
Mark Hoolingsworth | Saxophone | |||
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1. Bigger Wheel | 7. Treasured Wounds | |||
2. This Old World | 8. Put Me Out Of Your Misery | |||
3. Walk By Faith | 9. The Halo Effect | |||
4. Fading Man | 10. That Moment When | |||
5. Every Once In A While | 11. Ordinary Man | |||
6. The Clock | 12. In The Wind |
Eine unendliche Liste von Gastauftritten ziert Turner Stephen Brutons Vita. Als junger Spund, Anfang der Siebziger, arbeitete bereits er für Kris Kristofferson, gab Gastspiele bei Rita Coolidge, Billy Swan und Delbert McClinton. Musizierte mit Willie Nelson und Carly Simon, mit Bruce Cockburn und Sonny Landreth, bis er schliesslich weltweite Aufmerksamkeit als Gitarrist der Bonnie Raitt Band einheimste. Ja, ja, Anfang der Neunziger sah auch ich ihn mit Bonnie Raitt in einem TV-Ohne-Filter-Gig, lang lang ist's her...
Dass er neben seinen zahlreichen Auftritten als Mietmusiker und einigen Engagements als Produzent für Leute wie Jimmie Dale Gilmore, Alejandro Escovedo, Chris Smither, Sue Foley und Hal Ketchum, aber mittlerweilen auch sein fünftes Soloalbum vorlegt, zeugt von zielgerichteter Energie und ungebrochener Spielfreude.
Qualitätsbewusster Musiker der er ist, schart er eine namhafte Reihe befreundeteter Kollegen um sich, um mal wieder einen recht hochwertigen Longplayer abzuliefern. Wobei die bekanntesten sicherlich Drummer Steve Ferrone (u.a. Tom Petty und Eric Clapton) und Keyboarder Bill Payne (LITTLE FEAT) sein dürften.
Mr. Bruton bietet uns zum wiederholten Male, ähnlich auch wie Kollege Delbert McClinton neulich (der allerdings mit noch mehr Drive), seinen Texas-inspirierten Roots-Mix aus groovigem Rhythm'n'Blues à la LITTLE FEAT bzw. Bonnie Raitt und setzt auch intensiv auf beschauliche Balladen, die z.B. durch die Hinzunahme eines Bläsersatzes (Lon Price etc.) eine jazzige Färbung erhalten und den oftmals nachdenklichen Texten Brutons einen gehaltvollen Überbau schaffen.
Treasured wounds mag als Paradebeispiel für stimmungsvolle Balladen herhalten; wundervolle Hammond B-3 Arbeit von Bill Payne inbegriffen. Ein Sänger vom Format eines Ray Charles (R.I.P.), hätte aus diesem schimmernden Juwel sicher einen gleissenden Hochkaräter gemacht.
Somit wären wir beim einzigen Knackpunkt dieses ansonsten sehr reizvollen und abwechslungsreichen Albums. Stephen Bruton verfügt nach wie vor nicht über eine Stimme, die einem Gänsehaut macht (ums gelinde auszudrücken).
Klar, versucht er aus seinen limitierten Möglichkeiten das Beste rauszuholen, doch gemessen an seinen kompositorischen und gitarristischen Fähigkeiten, erscheint sein Gesang leider immer ein wenig schwachbrüstig und verleidet auch "From The Five" die absolute Höchstpunktzahl.
Doch Songs wie Bigger wheel, This old world und The clock besitzen dermassen viel Klasse, dass dieser eben beschriebene Umstand als marginal eingestuft werden darf. Gerade bei The clock glänzt Stephen mit einer Art dunklem Sprechgesang, der als Zwitter aus Frank Zappa und Chuck Prophet überrascht. Die geile Wah-Wah-Gitarre und der zynische Text über den drohenden 'Jüngsten Tag' tun ihr übriges.
Stephen Bruton gelingt es mit "From The Five" erneut, seine Anhänger und sämtliche Roots-Rock-Fans bei der Stange zu halten. Zwölf wertige Songs ohne nennenswerte Ausfälle und genügend Höhepunkten, um aus diesem Werk eine weitere Empfehlung aus dem Hause Blue Rose/New West zu machen.