Stefan Saffer

From Rebellion To Redemption ... And Then Back

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.01.2012
Jahr: 2012
Stil: Roots Rock

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Redakteur(e):

Epi Schmidt


Stefan Saffer
From Rebellion To Redemption ...And Then Back, Cactus Rock Records, 2012
Stefan SafferVocals, Guitars, Harmonica
Kerstin BraunDrums
Hans-Jürgen HözlzelBass, Accordeon
Toralf FrieseckeDobro, Accordeon
Laura BeanVocals, Mandolin
Angela HofmannHarmony Vocals
Sergio StilettoPedal Steel, Trumpet
Mareike GrebVocals
Marcus HeinzigDrums
Stephan GrothHurdy Gurdy
Produziert von: Stefan Saffer & Ulrich Mücke Länge: 49 Min 53 Sek Medium: CD
01. White Line Fever06. If I Lay Me Down
02. Another Passerby07. These Days
03. Monday 4 pm08. Ramblin' Highway 9 Blues
04. Sweet Angel Melina09. Muddy Water, Heavy Rain And Dirty Ground
05. Gonna Be Some Trouble Tonite10. Berlin City Serenade

Es gibt im Leben rare Momente, in denen man jemand begegnet, den man noch nie vorher gesehen, nie von ihm gehört hat, aber der einem von Beginn an sympathisch ist. Als würde man sich von irgendwoher kennen, fast als wäre es ein alter Freund, so seltsam vertraut.
So einer ist Stefan Saffer und die eben abgegebene Beschreibung passt ganz genauso auf seine Songs. Was nicht heißen soll, dass die von irgendwoher abgekupfert wären oder aktuellen Strömungen folgen würden, nein, sie kommen einfach so daher, als wären sie schon immer irgendwie da gewesen. Und klopfen dann plötzlich an die Tür, wie White Line Fever, und hüpfen herein und sorgen für Stimmung. Der "Ramblin' Gamblin' Man" Stefan Saffer agiert diesmal unter seinem Namen, nachdem der uns schon als Saffer sowie Saffer And The Jukes untergekommen war. Ja, dem Mann ist schwer zu folgen... THE JUKES sind teilweise auch vertreten, ansonsten haben einige Freunde und Freundinnen vorbeigeschaut, bei diesem Album, welches - ähnlich wie Jackson Brownes "Runnin' On Empty" teilweise "on the road" aufgenommen wurde. So wurde teilweise in Wohnzimmern oder im Backstagebereich mitgeschnitten. Dem leicht rauen Charme der Songs kommt dieses zugute. Ich persönlich hätte mir noch öfter so eine deutliche Beteiligung von Laura Bean gewünscht, denn - wie Another Passerby eingehend demonstriert - die Dame harmoniert so richtig klasse mit dem Wahl-Leipziger. Nur der Beiden Stimmen und Gitarre plus Mandoline - wundervoll.

Wunderschön aber auch die Pedal Steel, die Monday 4 pm durchzieht, wie ein Paddel die Oberfläche eines Sees. Auch dieser Song ist eher sparsam instrumentiert - leichte Erinnerungen an Neil Youngs "Harvest Moon" beschleichen einen - aber die Akzente sind genau richtig gesetzt. Ein hervortretendes Piano, sich einklinkende Background-Stimmen und ein dezentes Schlagzeug hinter Stefans prägnanter Stimme. Nach ein paar Durchläufen ein echter Ohrwurm.
Solche Platten werden heute gar nicht mehr gemacht, oder? Na, jedenfalls hierzulande nicht und selbst in den Staaten wahrscheinlich immer seltener. Für Country-, Folk- und Roots-Rock Freunde jedenfalls ein echter Tipp.
Und ein echter Typ. Stefan Saffer ist einer von der Sorte, denen man gerne zuhört. Vergleiche mit Springsteen oder Petty wären sicher zu dick aufgetragen, aber sollen nur einen Eindruck geben, von der Richtung und einen Song wie Sweet Angel Melina käme auch in deren Programm nicht übel.
Wo es am Anfang mitunter etwas melancholisch klingt, legt Saffer bei Gonna Be Some Trouble Tonite, im Alleingang auf der Akustischen, den Rock'n'Roll-Groove vor, zu dem sich noch Toralf Friesecke auf der Dobro Slide gesellt und den "Abend-Ärger" mit anrichtet. Macht Spaß

Es macht aber auch Spaß, sich einfach zurückzulehnen und den sanften Tönen von If I Lay Me Down zu lauschen, einfach zu träumen und sich zu diesen irish-folkigen Balladentönen treiben zu lassen.
Das schmissige These Days ist ein ruheloser Roots Rock Song, akustisch und mit ordentlich Drive. Steckt zum Mitsingen und Mitfahren ein. Von wegen "Mifahren": Wer jemals Bayern gen Norden verließ, der weiß ein Lied oder zwei davon zu singen, wie es auf der A3 oder - sogar noch mehr - auf der A 9 zugeht. Über Letztere geht Ramblin' Highway 9 Blues. Auch hier ist es wieder Stefan Saffer pur - nur mit akustischer Gitarre und Mundharmonika. Womöglich eines der passendsten Autobahnlieder seit .. ja, Moment, das anschließende, rollende Muddy Water, Heavy Rain & Dirty Ground macht mit seinem Country-Beat sogar noch mehr Highway-Laune. Das ist Saffer @ it's best! Knarzig, treibend, mit deutlichen Worten und nur ganz leicht von der Pedal Steel mit einem dünnen Zuckerguss versehen. Da hoppelt man unwillkürlich mit und stolziert zum Tresen und wieder zurück. Man könnte auch sagen "From Rebellion To Redemption ...And Then Back"
Mit der Berlin City Serenade beschließt Stefan Saffer dieses Album und auch hier pendelt es herrlich zwischen Folk, Country und Akustik-Rock, reibt sich immer leicht im Ohr des Hörers und driftet immer mal ganz sachte weg Mainstream, hart am Straßengraben entlang. So wie das ganze Album, welches einem mit der Zeit immer mehr ins Ohr geht und welches einem immer unentbehrlicher werden könnte. Wie ein alter Freund.
Aber eines gibt es doch noch:
Die Schrift im Booklet ist natürlich, gelinde gesagt, eine Frechheit: Dünnes Weiß auf Schwarzem Grund, winzig klein und noch dazu recht brüchig gedruckt. Da erkennst in meinem Alter nix mehr ohne Vergrößerungsglas. Aber wer liest schon noch Booklets?

Epi Schmidt, 27.01.2012

 

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